Burnout vorbeugen und heilen
Empfindungen sind: beschleunigter Puls, verstärkte Durchblutung („roter Kopf“), Anspannung der Muskulatur, Energiefließgefühl über den Rücken, den Kopf und aus den Augen (so wird die Redensart „wenn Blicke töten könnten“ noch verständlicher).
Der Ärger verhilft uns dazu, etwas an einer Situation, am Verhalten anderer und auch an unserem eigenen Verhalten zu ändern. Mit Ärger nehmen wir Einfluss, wir gestalten. Deshalb sage ich gern: Ärger ist Gestaltungskraft.
Ein Beispiel:
Wenn Sie – verständlicherweise – mit Ärger darauf reagieren, dass jemand Ihr Auto angefahren hat, während Sie einkaufen waren, werden Sie sich im nächsten Schritt so verhalten, dass im Endeffekt Ihr Auto repariert wird und der Verursacher bzw. seine Versicherung den Schaden bezahlt.
Mit dem Einsatz von Ärger bewegen wir uns selbst in die gewünschte Richtung, aber auch andere oder Dinge und Bedingungen dorthin, wo wir sie haben wollen. Insofern ist Ärger Gestaltungskraft.
Mit Angst reagieren wir auf Bedrohungen. Unsere Pupillen werden weit, wir ziehen die Schultern hoch und halten kurz den Atem an, bekommen weiche Knie und Gänsehaut, es läuft uns kalt über den Rücken. Mit dieser Energie schützen wir uns und andere. Wenn Sie z. B. einen Fehler gemacht haben, der negative Auswirkungen auf Ihr Geschäft haben könnte, reagieren Sie natürlicherweise mit Angst und schauen, dass der Fehler möglichst schnell behoben wird, mit dem Ziel, Schaden von sich und Ihrem Geschäft abzuwenden. Oder stellen Sie sich vor, Sie führen Auto und hätten nie Angst. In diesem Fall würden Sie jetzt nicht diesen Text lesen, denn Sie wären mit größter Wahrscheinlichkeit bereits tot. Mit Angst schützen wir uns und andere.
Sexuelle Gefühle und Sexualität führen – neben und auch abgesehen von der Fortpflanzung – zu tiefen emotionalen Beziehungen und einer hohen Verbundenheit.
Schmerz tritt bei akuten Verletzungen auf und warnt uns vor weiteren, zeigt uns somit Grenzen auf. Wenn wir auf den Schmerz hören, verhalten wir uns so, dass wir heil bleiben oder wieder heil werden. Dies gilt für körperlichen und seelischen Schmerz.
Ekelgefühle entstehen in uns als Reaktion auf etwas für uns Ungesundes und lassen uns auf Abstand gehen. Wenn Sie z. B. ein Stück Fleisch aus dem Kühlschrank nehmen, zeigt Ihnen Ihr Ekelgefühl an, ob es möglicherweise verdorben ist. Ihr Ekel wird begleitet von unangenehmen Empfindungen in Bauch, Schlund und Mund. Und das ist gut so, denn sonst würden Sie sich schädigen. Auch auf seelischer Ebene gibt es Ekelgefühle und auch sie signalisieren uns, besser Abstand zu halten.
Mit Schamgefühlen reagieren wir, wenn wir Grenzen brauchen, einen intimen persönlichen Bereich. Die ersten Schamgefühle zeigen Kinder, wenn sie „fremdeln“. Sie brauchen Abstand, wollen ganz langsam erkunden, was da „Fremdes“ auf sie zukommt. Später signalisieren uns Kinder, dass sie auf der Toilette von anderen nicht gesehen werden möchten. Menschen bedecken ihre Blößen, ihre Scham. Schamgefühle helfen uns, abzuschirmen und uns Achtung zu verschaffen. Diese ursprünglichen Schamgefühle unterscheide ich von einer anderen Form, die ich als Beschämungsgefühle bezeichne. Beschämungsgefühle sind angelernte Schamgefühle, die entstehen, wenn jemand in seinem Sosein gedemütigt, abgewertet, missachtet, ausgelacht oder entwürdigt wird. Beschämungsgefühle kommen sehr häufig vor, da Beschämung als Erziehungsmittel in Familien, Gruppen, Organisationen und in der Politik eingesetzt wird. Sicherlich erinnern auch Sie sich an Situationen, in denen Sie für etwas ausgelacht wurden, das bei Ihnen einfach so war, wie es war (z. B. rote Haare, Bedürfnisse, Gefühle ...), an denen Sie in diesem Moment nichts ändern konnten. Wenn diese Gefühle in ähnlichen Situationen wieder auftauchen, erröten Menschen, sie haben ein aufsteigendes Wärmegefühl und würden am liebsten im Erdboden versinken.
Mit Schuldgefühlen reagieren wir, wenn wir etwas getan haben, das unseren ethischen Vorstellungen nicht entspricht; oder wenn wir etwas unterlassen haben, das unserer ethischen Vorstellung entspräche. Schuldgefühle sind Anlass, Werte zu entwickeln. Schuldgefühle und ein schlechtes Gewissen kommen auch sehr häufig als Ersatzgefühle vor, wenn andere ursprüngliche Gefühle wie Ärger und Freude damit abgewehrt werden.
Ein Beispiel:
Eine Frau macht etwas anders als früher, weil sie das so möchte. Sie sagt Nein dazu,
Weitere Kostenlose Bücher