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Bußestunde

Bußestunde

Titel: Bußestunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arne Dahl
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der Bewohner. Larsbrant, Kulle, Huldt, Reymersson, Åkerblom, Bagge, Rydh-Schildt, Nilsson und Spinroth. Mehr nicht. Es war ein recht kleines Wohnhaus. Wahrscheinlich mit ziemlich großen Wohnungen.
    Dann glitten sie hintereinander die Treppe hinauf. Im Treppenhaus herrschte ein schummriges Halbdunkel, als fiele das Licht durch dicke Vorhänge. Alles wirkte wie im 19. Jahrhundert. Als ginge man auf schweren Teppichen.
    Im ersten Stock waren nur zwei Türen. Eine davon hatte einen Namen auf dem Briefschlitz. Es war die Tür zu der Wohnung, die vermutlich auf die Jungfrugatan hinauswies.
    Der Name war Tiina Spinroth.
    Sie sammelten sich vor der Tür. Aller Blicke waren auf Gunnar Nyberg gerichtet, während sie gleichzeitig ihre Dienstwaffen hervorzogen. Arto Söderstedt betrachtete die andere Tür, auf deren Briefschlitz kein Name stand, und zog die Stirn kraus. Als alle bereit waren, seufzte Nyberg einmal tief und trat die Tür ein. Als er in die Wohnung stürzte, nahm er sofort einen Geruch wahr, den er ganz und gar nicht mochte.
    Den Geruch von Blut.
    Die Augen passten sich nur schwer an das dichte Dunkel in der Wohnung an. Er rief mit muskulöser Bassstimme ins Wohnungsinnere: »Polizei! Kommen Sie heraus, Hände über den Kopf!«
    Aber im Inneren des Dunkels rührte sich nichts. Sara Svenhagen drückte auf einen Lichtschalter, aber es ging kein Licht an. Sie versuchte es mit einem anderen. Auch da kein Licht.
    Nyberg und Lindberg griffen zu ihren Taschenlampen und leuchteten in das seltsame, gleichsam verdichtete Dunkel. Svenhagen folgte ihnen. Söderstedt blieb an der Tür stehen. Etwas veranlasste ihn dazu. Es war nicht Angst, sondern etwas viel Professionelleres. Doch er wusste nicht, was. Und das störte ihn. Es störte ihn gewaltig.
    Nyberg und Lindberg betraten eine Art Wohnzimmer, aber es gab keine Möbel. Nur ein großer, karger Arbeitstisch stand da, darauf Malerfarben. Sie ließen die Lichtkegel ihrer Taschenlampen über die kahlen, teilweise abgerissenen Tapeten gleiten.
    Der Geruch von Blut wurde immer stärker.
    Da hörten sie ein Geräusch. Eilige Schritte. In einem anderen Zimmer. Lena Lindberg war blitzschnell im Flur. Sie sah einen Schatten, der in die entgegengesetzte Richtung, ins Wohnungsinnere, verschwand, und lief ihm nach.
    »Stehen bleiben!«, brüllte sie und spürte Gunnar Nyberg direkt hinter sich.
    Arto Söderstedt dagegen bewegte sich in die andere Richtung, zurück ins Treppenhaus. Er fixierte die andere Tür, die ohne Namen.
    Namenlose Türen sind zweite Türen, fuhr es ihm durch den Kopf. Das ist die zweite Tür der Wohnung. Rasch hob er seine Waffe gegen die Tür, und im selben Moment flog sie auf. Auf der Schwelle stand ein großer Mann von südländischem Aussehen mit einer kleinen Maschinenpistole im Anschlag.
    Sie schossen. Eine fürchterliche Kanonade hallte durchs Treppenhaus.
    Im gleichen Augenblick, in dem drei Kugeln Arto Söderstedt trafen, schoss er dem Mann in die Schulter. Und während er umgerissen wurde und haltlos zu Boden fiel, sah er, wie der Mann in einer fein zerstäubten Blutwolke zurückgeworfen wurde. Das hielt ihn jedoch nur einen Augenblick auf. Er rappelte sich auf, stürzte die Treppe hinunter und verschwand hinaus auf die Straße. Hinter ihm kam Lena Lindberg aus der Tür. Sie lief zu Arto Söderstedt, der so schmählich am Boden lag, während Gunnar Nyberg die Treppe hinabstürmte. Kurz darauf kam er zurück und telefonierte. Sara kniete jetzt neben Lena. Gemeinsam knöpften sie Artos Jacke auf, und es dauerte lange, bis sie feststellten, dass alle drei Schüsse in der Weste saßen.
    »Aua«, sagte Arto Söderstedt.
    Nyberg brüllte in sein Handy: »Jungfrugatan, ja! Zweimal Verstärkung, zum Valhallavägen und zum Karlavägen! Auf der Stelle! Großer Mann mit südländischem Aussehen, vielleicht lateinamerikanisch, Indiotyp! Mit MP bewaffnet und äußerst gefährlich! Schussverletzung an der rechten Schulter!«
    Arto Söderstedt hatte noch nie etwas Derartiges erlebt. Die Schläge gegen die Rippen hallten in ihm wie Kirchenglocken. Es tat weh, von Kugeln getroffen zu werden, auch wenn die Kugeln nicht in den Körper eindrangen.
    Als er so dalag, wurde ihm klar, was für ein unverschämtes Glück er gehabt hatte.
    »Geht jetzt rein«, sagte er schwach. »Sichert die Wohnung, alle drei. Ich komme gleich.«
    Widerwillig kehrten sie mit gezogenen Waffen in die albtraumhafte Wohnung zurück. Das alte Team, dachte Sara Svenhagen. Das Team von Vätö in

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