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Butter bei die Fische: Ein Ostfriesen-Krimi (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Butter bei die Fische: Ein Ostfriesen-Krimi (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Butter bei die Fische: Ein Ostfriesen-Krimi (Piper Taschenbuch) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Levke Winter
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ihr den … Ein ostfriesischer Rechenkünstler ist in eine Show eingeladen. Fragt ihn der Moderator …«
    Ulf bekam prompt eine rote Birne und begann herumzuröcheln, und Harm drohte, sie allesamt rauszuschmeißen und den Kram allein zu erledigen, wenn sie sich nicht endlich zusammenrissen. Explosive Stimmung. Typisch, wie gesagt, wenn der Fall nicht vorankam.
    Elias bekam den Auftrag, sich um Steffis Vater zu kümmern. Hedda sagte, dass sie aber noch eine andere Idee habe, die sie lieber weiterverfolgen wolle als das mit Steffis Vater. Na schön, sagte Harm, dann müssten sie eben getrennt ermitteln.
    Am Ende der Sitzung erklärte er noch, dass Olly Stress mit dem Oberstaatsanwalt habe, weil sie nicht richtig vorankamen, und schon wegen Olly müssten sie jetzt Dampf machen. Sie nickten, denn ihre Staatsanwältin mochten sie alle gern.
    Als die anderen schon hinausgegangen waren, wandte Harm sich an Elias. »Sag mal, ich habe gesehen, dass im Männerklo eine Zahnbürste und ein Rasierapparat rumliegen. Läuft was schief zwischen dir und Olly?«
    »Nö«, sagte Elias.
    Harm setzte sich auf die Tischkante, verschränkte die Arme über der Brust und schlug seinen väterlichen Ton an: »Nun red schon! Raus damit.«
    »Es kann sein, dass sie mir immer noch die Sache mit King Kong übel nimmt.«
    Harm seufzte.
    »Ich habe schon daran gedacht, für King Kong ein paar Hennen zu besorgen. Wenn er anderweitig beschäftigt ist, dann ist er vielleicht nicht mehr so höllisch eifersüchtig auf mich – kann ja sein, dass die ganze Sache sich dann ein bisschen entkrampft.«
    »Hennen!«, sagte Harm. Und dann: »Elias, Olly ist eine unkonventionelle Frau, aber nicht bescheuert. Überleg mal, ob da vielleicht noch etwas anderes schiefgelaufen ist. Irgendein Stress, der sie auf die Palme gebracht haben könnte. Manchmal ist das Offensichtliche ja nur der Auslöser, aber die Ursache steckt ganz woanders. Verstehst du, wie ich das meine?«
    Jetzt war es an Elias zu nicken. Er dachte an Olly, wie sie mit dem durchsichtigen Pyjama in der Küche gestanden hatte. Wo sie doch sonst immer nur Baumwolle trug. Und wie sie ihm den Hintern entgegengereckt hatte …
    »Jedenfalls musst du deinen Rasierapparat und die Zahnbürste wegräumen«, erklärte Harm energisch. »Dies hier ist keine Jugendherberge, sondern eine Polizeiinspektion.«
    Na gut. Elias holte seine Hygieneartikel vom Klo und verstaute sie in der untersten Schreibtischschublade. War ja auch kein Umstand.
    Dann machte er sich auf die Suche nach Steffis Vater. Zunächst einmal nahm er sich den polizeiinternen Computer vor, gab das aber nach einer Minute wieder auf und trug stattdessen Koort-Eike eine Notiz ins Büro. Er saß kaum wieder an seinem Schreibtisch, da kam der Kollege zu ihm und legte den Zettel auf seinen Tisch zurück, mit dem Kommentar versehen: Ich kann nicht sehen, nur hören!
    »Ich brauche den Namen und die Adresse von Boris’ Vater, falls der irgendwo registriert ist«, erklärte Elias.
    »Aber gern doch!« Koort-Eike streckte die Finger zum Victory-Zeichen und machte sich an die Arbeit. Nach einer guten Stunde, in der Elias gegen die unerquickliche Vorstellung ankämpfte, dass auch eine sehr nette Familie gegen die Polizei zusammenhalten könnte, wenn nämlich beispielsweise ein kleiner Junge etwas wirklich Schreckliches angestellt hatte, kehrte er zurück.
    »Boris’ Vater ist nicht bekannt. Bärbel Coordes hat nach der Geburt seinen Namen nicht angeben wollen. Vielleicht hat sie ihn auch nicht gekannt. Jedenfalls konnte er offiziell nicht festgestellt werden.« Koort-Eike klopfte mit der Faust auf den Tisch und machte sich wieder davon.
    Gut, dann war jetzt akribisches Klinkenputzen angesagt.
    Ganz so schlimm war das nicht, denn die Sonne schien, und es herrschte Frühlingsstimmung, hervorgerufen durch Vogelzwitschern und Güllegeruch. Da machte es fast Freude, die Neermoorer Haushalte abzuklappern. Elias klopfte und klingelte und zeigte bestimmt vierzig- oder fünfzigmal seinen Polizeiausweis vor. Da das Wetter die Menschen zum Plaudern verleitete, bekam er auch allerhand zu hören. Er notierte gewissenhaft:
    a) Die Familie Coordes ist nett und immer hilfsbereit, vor allem Gitta. Von einem Hartmut weiß man nichts.
    b) Die Familie Coordes ist ein bisschen komisch, Gitta besonders, an die kommt man gar nicht ran. Hartmut? Nie gehört.
    c) Stimmt es, dass Bärbel verschwunden ist? Aber der Hartmut hätte sich bestimmt nicht mit ihr eingelassen … Ach, es

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