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BY700 - Falschgeld-Piraten

BY700 - Falschgeld-Piraten

Titel: BY700 - Falschgeld-Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falschgeld-Piraten
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müßte Kaum 212b sein. Wie Sie vielleicht wissen werden, haben wir im Hotel keine Zimmernummern mit der 13 am Ende. Das macht manche Gäste nervös und sogar das Personal. Deshalb haben wir 213 zur Wäschekammer gemacht und sie mit 212b benannt. 212a sind die Toiletten.«
    »Und wer tut in 212b Dienst?« Mr. Perth’ Stimme war so kalt wie der Tiefkühlraum, den er gerade verlassen hatte.
    »Die Mädchen bringen die schmutzige Wäsche hinein, morgens gegen elf, wenn sie sie abgezogen haben. Abends kommt dann Sam Bride, sortiert die Stücke und macht sie fertig für die Wäscherei, die er hier im Hause besorgt.«
    »Gut. Und wer hat unten im Parkhaus die Aufsicht? Das heißt — wer kassiert da die Trinkgelder?«
    »Das ist Ben Butler. Warum fragen Sie, Sir?«
    Mr. Perth wurde einer Antwort enthoben, denn der Geschäftsführer kam auf ihn zu und teilte ihm bedauernd mit, daß die Herren Cotton und Decker das Haus verlassen hätten.
    »Wann haben sie es verlassen? Wieviel Uhr ist es denn eigentlich?«
    »Halb zwei, Sir. In der Nacht.«
    »Und die beiden sind noch nicht zurück?«
    »Ich habe den Pförtner Ost gefragt, bei dem Sie ja auch angekommen sind. Er hat sie nicht mehr gesehen.«
    Mr. Perth überlegte kurz. Weiß der Himmel, dachte er, wo die sich einen lustigen Abend machen. Aber vielleicht ist das ganz gut. Und laut sagte er zu dem Geschäftsführer: »Dann sorgen Sie bitte auch dafür, daß sie nichts davon erfahren, daß ich wieder aufgetaucht bin. Ist das in Ordnung?«
    Eine Dollarnote, die sichtlich lieber in der Hand des sparsamen Schotten geblieben wäre, wechselte den Besitzer, und der Geschäftsführer nickte.
    »Selbstverständlich, Sir. Sie sind noch nicht heimgekehrt.«
    In der Tür drängelten sich zwei Cops. »Wir werden hier gebraucht?« fragte der Streifenführer. Mr. Perth nickte erfreut. Zum zweitenmal gab er bekannt, wer er war und mit wem er hier zusammen arbeitete. Dann sagte er: »Ich bitte Sie, unter der Anklage der Entführung und der gewaltsamen Freiheitsberaubung zu verhaften: erstens einen gewissen Ben Butler, der wohl gegenwärtig in der Garage des Hauses Dienst tut, und zweitens einen gewissen Sam Bride in Raum 212b, wo er die Wäsche sortiert, oder wo immer Sie die beiden Gangster finden.«
    »Haftbefehl?« fragte der Streifenführer trocken. Mr. Perth hob die Arme. »Wenn Sie die Güte haben, mich einmal genau zu betrachten, werden Sie mich vielleicht als eben noch davongekommenes Opfer dieses Kidnappings akzeptieren. Verhaften auf Grund dringenden Tatverdachtes. Genügt das?«
    Sie betrachteten ihn gründlich, und dann nickten sie. »Genügt, Sir. Kommen Sie!«
    Der Geschäftsführer eilte ihnen voraus und rang die Hände. »Bitte, Gentlemen, so wenig Aufsehen wie möglich. Sie verstehen, der Ruf unseres Hauses!«
    Der Streifenführer drehte sich um. »Wir werden Ihr Carlton schon nicht als Gangsterkneipe hinstellen. Aber dafür können Sie uns auch etwas helfen. Die beiden Leute unterstehen Ihnen doch?«
    »Sicher. Selbstverständlich.«
    »Dann werden Sie sie aufrufen, wenn wir da sind. Das vermeidet jedes Aufsehen, und wir können sie zwischen zwei Feuer nehmen und dingfest machen. Einverstanden?«
    Der Geschäftsführer nickte und schluckte ein paarmal schwer. »Wenn Sie das… für nötig halten? Ggggern!«
    ***
    Wir erreichten die Schneise, die sich Jinks in den Wald hineinzog, und ich klopfte dem fröhlichen Rotschopf auf die Schulter. Er trat aufs Bremspedal und zog gleichzeitig an einer Leine, und der Wagen kam zum Stehen.
    »Da drin sind die Brüder. Ich muß Sie warnen, Freund. Sie sind keineswegs verpflichtet, uns weiter zu begleiten, denn Sie können dabei Gefahr für Leib und Leben laufen. Was Ihnen von jetzt an passiert, geht auf Ihre eigene Kappe. Drehen Sie am besten um, so schnell Sie können!«
    Er drehte nur eines um, und das war sein grinsendes Gesicht. »Schon gut, Freunde«, sagte er mit nachgemachtem Texastonfall. »Festhalten!«
    Er drehte wieder an irgendwelchen geheimnisvollen Schrauben und Griffen, und dann lenkte er seinen Wagen nach links über den Straßenrand. Das merkwürdige Vehikel kletterte die Böschung wie ein Eichhörnchen hinauf und hoppelte über den unebenen Boden der Schneise.
    »Wenn Sie was sehen«, schrie er uns zu, »dann sagen Sie mir Bescheid. Mit der Nachricht, daß ich ein paar FBI-Leuten geholfen habe, bin ich ein halbes Jahr Star in allen Kneipen. Zu meiner Beerdigung würden verhältnismäßig weniger Leute kommen.

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