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BY703 - Der Boß schickt den Curare-Killer

BY703 - Der Boß schickt den Curare-Killer

Titel: BY703 - Der Boß schickt den Curare-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Horst Friedrichs
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sah er, daß Ebbe war. Das hatte er nicht einkalkuliert.
    Der Chilene stieß einen Fluch aus. »Wie sollen wir den Kerl da runterkriegen? Die Wasseroberfläche ist ja kaum zu erkennen. Womöglich bleibt die Leiche irgendwo hängen, und dann sitzen wir da.«
    Auch William Hammond plagten Zweifel. Ängstlich blickte er sich nach allen Seiten um. Aber es war ruhig. Dann fiel sein Blick nach oben. »Das ist die Lösung«, grinste der Dicke. Er zeigte auf einen der Ladekräne, die in Reih und Glied an der Kaimauer standen.
    »Sind Sie verrückt geworden? Das Ding macht doch viel zuviel Radau!«
    »Reden Sie kein dummes Zeug, Garcia. Die Kräne werden mit Elektromotoren angetrieben. Das ist kaum zu hören.«
    Der Südamerikaner brummte widerwillig. »Meinetwegen. Will sehen, daß ich den Apparat in Gang kriege.« Gewandt kletterte er die Stahlsprossen zu dem etwa fünf Yards höher liegenden Führerhaus hinauf. Im Haken des Krans hing an vier starken Leinen ein großes Segeltuchlaken. Damit wurden normalerweise stapelweise Säcke aus den Schiffsladeräumen gehievt.
    Hammond öffnete den Kofferraum des Pontiac. Ächzend zerrte er den Leinensack mit der Leiche seine Kompagnons heraus. Die beiden Betonblöcke verursachten auf dem Pflaster des Kais einen dumpfen Knall. Angespannt suchte Hammond den dunklen Nachthimmel ab. Dann hörte er das leise Summen des Krans. Garcia hatte es geschafft.
    Banana-Bernie preßte die Zähne aufeinander. Natürlich hatte er den Pontiac im Gewirr der Hafenstraßen von Brooklyn verloren. Aber er hatte den richtigen Riecher gehabt, als er rechtzeitig seinen alten Chevy abstellte und zu Fuß in Richtung East River marschierte. Bei der Verfolgungsjagd war es dem Killer nicht entgangen, daß zwei Männer in Hammonds Wagen saßen. Was die beiden hier vorhatten, würde er gleich herausfinden.
    Myers hatte den Kai in voller Breite vor sich. Der Pontiac war nicht zu übersehen. Im sicheren Schatten einer Lagerhalle zog Banana-Bernie seine P 38 aus der Schulterhalfter. Er schob den kurzen Schalldämpfer auf den Lauf, zog den Ladeschlitten zurück und entsicherte. Der Killer war etwa dreißig Yards von dem Wagen an der Kaimauer entfernt. Er sah, daß Hammond am Kofferraum hantierte. Der andere Kerl schien verschwunden zu sein.
    Banana-Bernie wollte auf Nummer Sicher gehen. Er schlich zunächst ein Stück an der Außenwand der Lagerhalle entlang, bis er im Rücken von Hammond war. Dann wagte er sich aus dem Schatten heraus. Er hörte jetzt deutlich das Keuchen des Dicken, der einen dunklen Gegenstand aus dem Kofferraum gezerrt hatte. Myers legte an.
    William Hammond durchfuhr ein eisiger Schreck. Ein kaum hörbares Schlurfen in seinem Rücken war ihm nicht entgangen. Zitternd versuchte er, seine Pistole aus dem Jackett zu ziehen. Hastig drehte er sich um. Diese Bewegung rettete dem Dicken das Leben.
    Plopp! Mehr war nicht zu hören. Das Geschoß aus Myers’ deutscher Armeepistole traf Hammond in die linke Schulter. Mit einem spitzen Schrei sank er zu Boden.
    Der Killer ging ein paar Schritte näher heran. Sein Instinkt sagte ihm, daß die erste Kugel nicht gereicht hatte. Er hob die schwere Pistole zum zweitenmal.
    Er wollte durchziehen. Es ging nicht. Seine Hand verkrampfte sich. Langsam, unendlich langsam öffneten sich die Finger des Killers. Scheppernd landete die P 38 auf den Steinen. Ein Zittern ging durch Myers mächtigen Körper. Dann fiel er wie von Blitz getroffen um. Das letzte, was Banana-Bernie in seinem Leben gehört hatte, war ein feines leises Zischen gewesen.
    Lopez Garcia steckte mit einem teuflischen Lächeln sein kleines Blasrohr ein. Er hatte die Szenerie zu seinen Füßen von Anfang an verfolgt. Aber seine komplizierte Apparatur war nicht schnell genug zusammengebaut gewesen, um den ersten Schuß des Killers zu verhindern. Der Chilene kletterte nach unten. Er überzeugte sich, daß der Pistolenschutze, den er nicht kannte, keinen Finger mehr rühren konnte.
    Dann beugte sich Garcia über seinen dicken Auftraggeber. Er sah, daß Hammond nur leicht verletzt war. Die Fleischwunde in der Schulter blutete allerdings stark. Lopez Garcia öffnete die rechte Tür des Pontiac und schleppte den zwei Zentner schweren Geschäftsmann bis auf den Beifahrersitz. William Hammond war bewußtlos. Er stöhnte leise.
    Der schlanke Südamerikaner hangelte sich erneut an den steilen Stahlsprossen hoch. Ihm konnte nichts Besseres einfallen, als gleich beide Leichen zu versenken. Sollten sie den Killer ruhig

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