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Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Byrne & Balzano 02 - Mefisto

Titel: Byrne & Balzano 02 - Mefisto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Montanari
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Decke. Der große Hund leckte es vom Holzboden auf.
    Oben schrie die Frau mit dem Messer: Du bist eine dumme, selbstsüchtige Schlampe!
    Dann stürzte Glenn Close sich auf sie.
    In einem Kampf auf Leben und Tod stach sie auf Anne Archer ein, als die Badewanne überlief und den Boden überschwemmte. Unten nahm der von Michael Douglas gespielte Dan Gallagher den kochenden Kessel vom Herd. Im selben Augenblick hörte er die Schreie. Er rannte die Treppe hinauf, stürmte ins Badezimmer und stieß Glenn Close mit voller Wucht in den Spiegel, der zersplitterte. Die beiden kämpften erbittert. Sie ritzte ihm mit dem Messer die Brust auf. Sie fielen in die Badewanne. Es dauerte nicht lange, bis Dan die Oberhand gewann und sie erwürgte. Schließlich hörte sie zu zappeln auf. Sie war tot.
    Oder war sie gar nicht tot?
    So weit der Originalfilm.
    Alle Ermittler, die sich den Film anschauten, spannten gleichzeitig die Muskeln in Erwartung dessen, was sie gleich zu sehen bekommen würden.
    Eine kurze Störung, dann lief der Film weiter. Auf dem nächsten Bild sahen sie ein anderes, dunkleres Badezimmer. Das Licht fiel von links ins Bild. Oben eine beigefarbene Wand und ein Fenster mit weißen Gitterstäben. Keine Geräusche.
    Plötzlich taucht eine junge Frau im Bild auf. Sie trägt ein weißes T-Shirtkleid mit V-Ausschnitt und langen Ärmeln. Es ist nicht dasselbe Kleid, das Glenn Close in ihrer Rolle als Alex Forrest in dem Film trägt, aber es sieht diesem Kleid ähnlich.
    In der nächsten Szene steht die Frau in der Mitte des Bildes. Sie ist patschnass. Sie ist wütend. Sie scheint empört zu sein. Sie macht den Eindruck, als wollte sie sich auf jemanden stürzen.
    Doch sie verharrt regungslos.
    Jetzt spiegelt sich in ihrer Miene keine Wut mehr, sondern Angst. Entsetzt reißt sie die Augen auf. Jemand hebt eine Kleinkaliberwaffe in die rechte Seite des Sichtfeldes und drückt ab. Es ist vermutlich dieselbe Person, die die Kamera führt. Die Kugel schlägt in die Brust der Frau ein. Sie schwankt, stürzt aber nicht sofort zu Boden. Sie schaut hinunter auf den roten Fleck, der sich rasch auf dem Kleid ausbreitet.
    Dann rutscht sie an der Wand hinunter und hinterlässt auf den Kacheln eine blutrote Spur. Langsam sinkt sie in die Badewanne. Die Kamera richtet sich auf das Gesicht der jungen Frau im Badewasser, das sich allmählich rot verfärbt.
    Nach einer kurzen Störung läuft der Originalfilm weiter. Es ist die Szene, als Michael Douglas einem Detective vor seinem ehemals idyllischen Haus die Hand reicht. In dem Film ist der Albtraum zu Ende.
    Buchanan schaltete das Gerät ab. Ebenso wie beim ersten Film schwiegen die in dem kleinen Raum anwesenden Personen schockiert. Jedes Hochgefühl, das sie in den letzten vierundzwanzig Stunden verspürt hatten, verflüchtigte sich. Vergessen waren die Ermittlungserfolge, als sie den ersten Hinweis in Hitchcocks manipuliertem Psycho gefunden hatten und den Großhandel für Heizungs- und Badezimmerzubehör, das Motelzimmer, in dem Stephanie Chandler ermordet worden war, und den Saturn, den der Killer im Schuylkill River versenkt hatte.
    »Was für ein mieser Filmemacher«, sagte Cahill schließlich.
    Das Wort schwebte durch den Raum, bis es aufgegriffen und einhellig akzeptiert wurde.
    Der Filmemacher.
    Die Ermittler suchten nie bewusst nach Spitznamen für Verbrecher. Es ergab sich einfach. Wenn ein Täter mehrere Verbrechen verübte, war es manchmal einfacher, ihm einen Spitznamen zu verpassen, statt ihn den Täter oder Mr. Unbekannt zu nennen. Diesmal passte er wie die Faust aufs Auge.
    Sie suchten den Filmemacher.
    Und es sah nicht so aus, als hätte er seinen letzten Film bereits gedreht.
    ***
    Sobald die Mordkommission es mit zwei Mordopfern zu tun hatte, die offenbar von demselben Täter umgebracht worden waren – und es bestand kein Zweifel, dass es sich bei der Szene, die sie in Eine verhängnisvolle Affäre gesehen hatten, um einen Mord handelte, und kaum Zweifel, dass es derselbe Killer war wie in Hitchcocks Psycho –, begannen die Ermittler umgehend, nach Verbindungen zwischen den Opfern zu suchen, da es naheliegend zu sein schien, dass eine Verbindung zwischen ihnen bestand.
    Waren sie Bekannte, Verwandte, Kollegen, Geliebte, ehemalige Geliebte? Besuchten sie dieselbe Kirche, denselben Fitnessclub, dieselbe Selbsterfahrungsgruppe? Kauften sie in denselben Geschäften ein, erledigten sie ihre Geldgeschäfte bei derselben Bank? Hatten sie denselben Zahnarzt, Hausarzt oder

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