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Cademar-Günstling der Magie

Cademar-Günstling der Magie

Titel: Cademar-Günstling der Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falko Löffler
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nickte. »Die Generäle weihen alle Offiziere der Garden ein, was jenseits der Dämmerschlucht vor sich geht.«
    »Aber die letzten Kriege gegen die Verdunkelten sind schon so lange her, dass niemand mehr lebt, der dabei war. Bereiten die Verdunkelten wirklich einen erneuten Angriff vor, wie die Leute behaupten?«
    »Die Magier haben Späher jenseits der Dämmerschlucht im Einsatz. Warum sollen wir an ihren Worten zweifeln?«
    »Genau deswegen!«, rief Cademar aus. »Es sind nur Worte. Und diejenigen, die die Worte kontrollieren, sind die Magier. Sie entscheiden, was die Menschen in Asugol erfahren, sie geben den Offizieren die Befehle. Ich hoffe, in der Zuflucht finden wir vor allem eines … Wahrheiten.«
    Noch vor dem Morgengrauen erwachte Cademar. Der neue Tag kündigte sich als schmales, dunkelblaues Band am Horizont an. Cademar beschloss, Malkom zu wecken, damit sie sofort weiterziehen konnten. Malkom murrte zunächst, aber fügte sich. Die Kopfschmerzen waren durch den Schlaf nicht besser geworden. Vielmehr schienen sie sich mit jedem Schritt weiter zu verstärken.
    »Was weißt du über den alten Magier in der Zuflucht … Viller?«, fragte Cademar, als die Sonne über den Bergen aufgegangen war und sie schon schweigend einige Stunden unterwegs waren.
    »Er war selbst ein Magier auf der Lichtfeste. Irgendwann hat er mit den anderen gebrochen. Es heißt, er habe einige Günstlinge als Gefolgschaft mitgenommen und sei verschwunden.«
    Cademars Blick glitt über die schwarze Bergkette, die sich vor ihm auftürmte. Sie war umfangreicher als er sich vorgestellt hatte, fast so beeindruckend wie der Umon nördlich von Klarbach. »Wie sollen wir hier die Zuflucht finden …«
    »Es wird uns leicht fallen«, meinte Malkom. »Vertrau mir.«
    Cademar blieb abrupt stehen, was Malkom nicht gleich bemerkte und sich erst nach einigen Schritten ihm zuwandte. Er schaute Cademar fragend an.
    »Was verschweigst du?«, fragte Cademar.
    Ein schiefes Grinsen erschien auf Malkoms Gesicht. »Nichts Besonderes. Wirklich.«
    Cademars Miene verhärtete sich.
    »He!« Malkom streckte die Hände nach außen und machte einen Schritt auf Cademar zu. »Ich verheimliche nichts vor dir. Es ist mir nur bekannt, wie wir die Zuflucht finden werden. Und das spielt ja erst eine Rolle, wenn wir oben im Schwarzgebirge angekommen sind.«
    »Erkläre es mir. Jetzt.«
    Malkom atmete gedehnt aus und nickte schließlich. »Es hängt mit dem alten Magier in der Zuflucht zusammen, Viller. Es heißt, er sei ein unglaublich starker Mentalmagier. Alle Günstlinge, die von den Magiern gesucht werden und sich der Zuflucht nähern, fühlen seine Präsenz und bekommen so den Weg zur Zuflucht gewiesen. Die Magier der Lichtfeste sind dazu nicht in der Lage. Es ist wie ein Leuchtfeuer, das nachts nur von bestimmten Schiffen ausgemacht werden kann.«
    »Und wie fühlen wir die Präsenz des Magiers?«
    »Das weiß ich noch nicht. Ich werde ihn sicher wahrnehmen, wenn wir weiter oben im Gebirge sind. Und dann hätte ich es dir sowieso erzählt.«
    Cademar streckte den rechten Arm aus. »Siehst du die Bergspitze, deren Hang rechts etwas flacher ist, wo sich darunter eine dichte Baumgruppe befindet?«
    Malkom schaute hin, dann wieder zu Cademar. »Ja.«
    »Ich fühle die Präsenz des Magiers genau – dort oben. Lass uns weitergehen.«
    Ohne ein weiteres Wort stapfte Cademar an Malkom vorbei, der sich dem jungen Mann nach kurzem Zögern anschloss.
    Cademar ging davon aus, dass Malkom nun versuchte, ebenfalls den Geist des Magiers zu empfangen, während sie sich weiter dem Gebirge näherten. Dabei schien er sich so in seine Konzentration zu versenken, dass er kein weiteres Wort mit ihm wechselte. Cademar selbst brauchte sich nicht zu bemühen. Der Geist des alten Magiers war tatsächlich wie ein Leuchtfeuer, das ihn in Richtung des Berghanges hinzog. Cademar nahm sich vor, den alten Magier zu fragen, wie es ihm gelang, dass wirklich nur die der Zuflucht wohl gesonnenen Magiebegabten dieses Signal seines Geistes empfingen.
    Die sumpfige Umgebung des Flusses hatten sie längst hinter sich gelassen. Die Karra entsprang ein gutes Stück weiter nördlich im Schwarzgebirge, wo Schmelzwasser der Gletscher sie auffüllte. Nun, wo Cademar und Malkom langsam den Fuß des Gebirgszuges erreichten, wurde die Umgebung felsiger. Ein wenig bewachsenes Geröllfeld hatte sich hier gebildet und dahinter, wo sich die Hänge erhoben, war ein dichter Nadelwald gewachsen, der das

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