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Café der Nacht (German Edition)

Café der Nacht (German Edition)

Titel: Café der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susann Julieva
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„Los, Maxim, dazu muss ich einfach tanzen!“
    Er lachte und wehrte kopfschüttelnd ab. „Glaub mir, damit würde ich dir keinen Gefallen tun! Warum tanzt du nicht lieber mit Rufus?“
    Als dieser seinen Namen hörte, sah er zu ihnen herüber und schien erstmals nicht genau zu wissen, wie er reagieren sollte. Vergnügt meinte Maxim einen Hauch Verlegenheit in seinem Gesicht zu erkennen, und sah sich in seiner Amorrolle bestärkt. Nona lief fröhlich zu Rufus und griff ihn beschwingt bei der Hand. „Dann komm! Heute lass ich keine Ausrede gelten!“
    Maxim lächelte zufrieden in sich hinein, als er den beiden mit den Augen nach draußen folgte, wo sich bereits einige Tanzpaare etwas freien Platz erobert hatten. Sie bewegten sich erst etwas steif und unterhielten sich dabei. Nona lachte und schüttelte ihr Haar. Sie rückte näher, und bald schon tanzten sie ganz eng. Rufus zog sie heran und hielt sie fest in seinem Arm. Sie sahen einander tief in die Augen, unversehens selbstvergessen. Es tat gut, die beiden so zu sehen, und gleichsam machte es Maxim wehmütig. Alle schienen verliebt zu sein an diesem Abend, wenn auch nur in das Leben, den Sommer, den Augenblick.
    Donna und Kiki spazierten zu ihm herein, sich zärtlich an der Hand haltend und miteinander tuschelnd. Sie bestanden darauf, seinen Platz hinter dem Tresen einzunehmen und scheuchten ihn gnadenlos zu den anderen nach draußen. Doch er hatte nicht das Bedürfnis, sich unter seine Freunde zu mischen. Er suchte sich ein stilles Plätzchen etwas abseits. Zu seinem Erstaunen sah Maxim im Schatten der Häuser Lise wild mit Kris Kristians knutschen. Er musste grinsen. Wenn das nicht ein perfektes Paar war.
    Seine Augen suchten automatisch Monroe unter den vielen lachenden, strahlenden Gesichtern. Er lehnte nonchalant an der Kastanie und rauchte gedankenverloren, während ihm jemand wild gestikulierend etwas erzählte, das die Umstehenden übermäßig zu amüsieren schien. Monroe grinste halbherzig, schien gar nicht wirklich hinzuhören. Obwohl alle sich um ihn gruppiert hatten, schien er ein Abwesender zu sein, eine einsame Insel in der Welt. So wie Maxim eben in der Menge nach ihm Ausschau gehalten hatte, schweifte nun auch sein Blick suchend über die vielen Gesichter, und blieb hängen bei Maxim. Maxim lächelte. Plötzlich löste sich Monroe a us der Gruppe und steuerte, sich langsam durch die Menge windend, direkt auf ihn zu. „Hey“, grüßte er Maxim knapp.
    „Hey, du.“
    Monroe betrachtete ihn, den Kopf leicht zur Seite geneigt. „Lass uns abhauen.“
     
     
    Der leicht verfallene Spielplatz lag einen guten Spaziergang von der Sterntalergasse entfernt. Der Abendhimmel war noch immer nicht ganz dunkel. Ein letzter Nachhauch des vergangenen Sonnenuntergangs verblasste am Firmament, während sich gegenüber funkelnde Sterne aus der Nacht schälten. Grillen zirpten laut in der trägen Schwüle der Nacht. Der rhythmische Klang des Sommers. Monroe und Maxim hatten sich auf den niedrigen Kinderschaukeln niedergelassen. Der rote Anstrich des Gerüstes befand sich im rostigen Stadium des Abblätterns.
    Die Füße locker auf dem Boden, wiegte Monroe gedankenverloren vor und zurück. Die beständige Bewegung in Maxims Augenwinkel hatte etwas hypnotisch Beruhigendes.
    „Du bist ziemlich still heute“, beendete er schließlich das lange Schweigen.
    Monroe sah auf. „Und? Man muss auch mal die Klappe halten können.“
    Wieder verstrich eine lange Stille. Maxim wusste nicht, was der andere von ihm erwartete. „Wartest du etwa drauf, dass ich was sage?“
    „Mann, kannst du mir auf die Nerven gehen.“
    „Warum bin ich dann hier?“, fragte Maxim amüsiert.
    Monroe grinste. „Keine Ahnung. Hau ruhig ab.“
    „Mach ich auch bald, wirst schon sehen.“
    „Machst du eh nicht.“
    Maxim lächelte. „Du bist dir ja ziemlich sicher.“
    Monroe sah ihn an mit vergnügt blitzenden Augen und grinste nur. Maxim hielt erneut für eine Weile den Mund. „Wie ist das, wenn man beliebt ist?“, fragte er dann unvermittelt.
    „Das ist eine bescheuerte Frage.“
    „Ich finde, es gibt keine dummen Fragen.“
    „Das behaupten nur Idioten.“
    „Na, vielen Dank.“
    „Jederzeit.“ Monroe stieß sich vom Boden ab und begann zu schaukeln.
    Maxim tat es ihm vorsichtig gleich. Er hatte das seit seiner frühen Kindheit nicht mehr getan. Damals hatte seine Mutter ihn sanft angeschubst, besorgt, er könnte zu hoch hinaus. Es dauerte, Schwung zu bekommen. Er kam

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