Callboys - Die Schönen der Nacht
nicht gerade das Geld, es versetzte mir aber auch keinen Schock, wenn ich mir die Kontoauszüge ansah. Da ich keine Miete und keine Nebenkosten zahlen musste und die Kosten für Internet und den Wagen über die Firma liefen, waren meine Lebenshaltungskosten extrem niedrig. Mein Personal verdiente gut, aber ich zahlte keine übertrieben hohen Löhne, sondern hielt mich an die empfohlenen Durchschnittsgehälter. Mir selbst zahlte ich dasselbe, und das wussten sie. Sie wussten auch, dass ich die Erste sein würde, deren Lohn ich kürzte, sollte sich die Notwendigkeit ergeben.
Trotz meines eher bescheidenen Gehalts hatte ich durch die Möglichkeit, einen Teil meiner Kosten über die Firma laufen zu lassen, mehr Geld zur freien Verfügung als viele meiner Freunde. Dennoch verzichtete ich darauf, viel für Kleidung oder teures Spielzeug wie Fernsehgeräte, Musikanlagen und Ähnliches auszugeben. Ich fuhr nicht in Urlaub. Ich kaufte meine Lebensmittel bei Discountern. Ich gab nicht viel aus … außer für meine Verabredungen mit Mrs. Smiths Gentlemen.
Ich überflog die Kontobewegungen des letzten Jahres. Obwohl mein Dad angedeutet hatte, dass er mich für schlecht organisiert und sogar für verantwortungslos hielt, hatte ich meine Einnahmen und Ausgaben immer im Auge. Die Kosten für jedes Date waren eingetragen, und zwar einschließlich dessen, was ich für die zusätzliche Zeit mit meinem Begleiter bezahlt hatte, und der Spesen für das, was wir unternommen und ausgegeben hatten. Die niedrigste Summe, die ich in einem Monat für meine Treffen ausgegeben hatte, waren zwanzig Dollar für ein erstes Date zum Kaffee, um festzustellen, ob ein Begleiter, den ich vielleicht mieten wollte, auch wirklich passte, bis hin zu mehreren Hundert Dollar für eine Reihe von Treffen mit einem Typen namens Armando, der ganz besonders geschickt mit den Händen war.
Ich blinzelte in den Bildschirm und lehnte mich auf der Couch zurück, die ich während meiner Collegejahre bei der Heilsarmee gekauft hatte. Neunhundertneunundsiebzig Dollar und 43 Cent hatte ich in einem Monat für Armando ausgegeben. Wir hatten gemeinsam zu Abend gegessen, waren im Kino und im Museum und zum Tanzen gewesen. Ich hatte für vier Nächte im Dukum Inn bezahlt. Vier Nächte in vier Wochen. Das war wenig im Vergleich dazu, wie oft ein echtes Paar in diesem Zeitraum wahrscheinlich miteinander schlief. Ich hatte ihn einmal in der Woche getroffen, und es hatte mich um einiges weniger gekostet, als wenn ich Wohnungsmiete, Nebenkosten und die Raten für ein Auto hätte bezahlen müssen.
Das war der größte Betrag gewesen, und selbst angesichts dieser Summe fand ich im Nachhinein, dass ich das Geld gut angelegt hatte. Ich vertiefte mich in die Zahlen auf meinem Konto. Frauen bezahlten erhebliche Summen an Menschen, die ihnen ihr Haar schnitten oder ihre Nägel manikürten, sie gaben eine Menge Geld aus, um die neuste Mode zu besitzen und die besten Gesichtscremes zu haben. Zum Teufel, eine gute Massage kostete fast so viel wie eine Stunde mit Jack, und bei ihm konnte ich mir wenigstens sicher sein, dass die Sache ein Happy End in jenem Lebensbereich haben würde, der in den Zeichentrickfilmen von Disney nicht vorkam.
Ich schaute mich in meinem karg möblierten Apartment um. Es konnte frische Farbe und ein paar Bilder an der Wand gebrauchen. Ein wenig richtiges Mobiliar, wie erwachsene Menschen es besaßen. Ich richtete meinen Blick wieder auf den Monitor. Gerahmte Gemälde und Sofakissen hatten nicht unbedingt den Reiz, den es hatte, mich gegen eine Wand drücken und vögeln zu lassen, bis ich schrie.
Bei Licht betrachtet, dachte ich mit einem Grinsen, während ich eine mir nun schon vertraute Nummer wählte, gab es wenige Dinge, die es mit diesem Vergnügen aufnehmen konnten.
9. KAPITEL
Mein Pager meldete sich, zwei Minuten nachdem Jack sein Gesicht zwischen meinen Schenkeln vergraben hatte. Ich stöhnte und reckte mich nach dem Gerät. Jack hielt inne und schaute mich von unten an, während ich die Nummer auf dem Display las. Es war meine Voicemail, das Callcenter, das ich mit der Rufbereitschaft nach Feierabend beauftragt hatte. Zum allerersten Mal wünschte ich mir, ich hätte Jared als denjenigen angegeben, der zuerst benachrichtigt werden sollte.
Die Hand auf seinem Schwanz ruhend, hockte Jack nackt zwischen meinen Beinen. Ich saß auf dem steiflehnigen Stuhl im Motelzimmer, mein Rock war bis zu den Hüften hochgeschoben, mein Höschen lag als
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