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Cambion Chronicles 1

Cambion Chronicles 1

Titel: Cambion Chronicles 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Reed
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dieser Typ anstellte, dass die Mädchen um ihn herum sich so dämlich benahmen, war mir unbegreiflich. Die Frau sah gut aus und hatte offensichtlich keine Probleme damit, sich einen Kerl zu angeln, wenn man ihren Ehering so deuten wollte. Aber sie gaffte Caleb an, als hätte sie seit Jahrzehnten keinen Mann mehr zu Gesicht bekommen.
    Und Caleb, der eingebildete Mistkerl, scannte ihren Einkauf ein, als würden sabbernde Frauen einfach dazugehören. Er spulte das typische Standardgelaber über Mitgliedskarten und Sonderangebote ab, und die Frau kramte nach ihrer Kreditkarte.
    Da ich den Rest meiner Mittagspause nicht auch noch vergeuden wollte, schob ich mich langsam in Richtung Ausgang. »Der Song war gut. Danke.«
    Mit einem Blick gab er mir zu verstehen, dass ich dableiben sollte, und händigte der Frau ihren Einkauf aus.
    »Ich wusste, dass er dir gefällt.« Er drehte sich zu mir um. »Die Band kommt aus Brasilien. Ich habe alle Alben, auch von damals, als sie noch Underground House gemacht haben. Das Neue geht ein bisschen mehr in Richtung Mainstream.«
    »Oh. Na ja, ich höre sie mir sicher mal an.«
    »Ich kann dir die CD borgen, wenn du willst«, bot er an.
    »Okay. Danke.«
    Caleb sah mich an, studierte mich, vielleicht um meine Funktionsweise zu entschlüsseln, als die Frau ihn ansprach: »Ähm, bestimmt werden Sie das oft gefragt, aber, ähm … « Sie leckte sich die Lippen und fummelte an ihrer Halskette herum. »Tragen Sie Kontaktlinsen?«
    Caleb riss den Blick von mir los und sah die Kundin an. »Haben Sie mal einen Vierteldollar?« Als er ihre offensichtliche Verwirrung sah, fügte er hinzu: »Ich sammle Spenden für eine Wohltätigkeitsveranstaltung.«
    »Klar, Moment.« Sie wühlte in ihrem Portemonnaie, ohne weitere Fragen zu stellen. Weil ihr das zu lange dauerte, kippte sie den gesamten Inhalt auf den Tresen. Als sie endlich einen Vierteldollar gefunden hatte, reichte sie ihn Caleb, schwer atmend nach der anstrengenden Suche. Nicht mal Charlie war so froh gewesen, als er Willy Wonkas goldenes Ticket in seiner Schokoladentafel gefunden hatte.
    Lächelnd pflückte Caleb die Münze aus ihren manikürten Fingern und griff ins Regal unter der Kasse. Gleich darauf verkündete das Klimpern von Münzen die neueste Einzahlung auf Calebs Konto der Eitelkeit.
    Nachdem er seine Bewunderin nun lange genug auf die Folter gespannt hatte, erlöste er die Frau von ihrem Elend. »Vielen Dank, und die Antwort ist Nein. Alles Natur.«
    »Wow«, schwärmte sie.
    Ich verdrehte die Augen und ging zurück zur Vorhörstation. Es musste einen Grund geben, warum diese Frau sich Caleb so an den Hals warf.
    Es war total verwirrend, wie er mich dauernd ansah, und ich hatte den Namen der Band, die ich gerade gehört hatte, schon wieder vollkommen vergessen. Er hatte versprochen, dass er mir die CD mitbringen würde. Aber vielleicht hatte er das auch nur aus Höflichkeit gesagt, so wie: »Ich ruf dich an«, wenn man eigentlich meint: »Ich habe keine Lust mehr, mit dir zu reden.« Warum war er denn überhaupt auf einmal so nett zu mir? Er hatte bisher doch kaum ein Wort mit mir gewechselt. Ich hatte immer noch keine Ahnung, was die Polizei zu ihm gesagt hatte, also musste ich mir dringend eine Strategie überlegen, bevor ich mit diesem Spinner in die nächste Runde ging.
    Solche Gedanken plagten mich, während ich durch das Display scrollte und versuchte, den Song wiederzufinden, den ich noch im Ohr hatte. Daher war ich dieses Mal nicht allzu überrascht, als Caleb sich wieder von hinten anschlich.
    »Er heißt ›La Boya‹«, flüsterte er mir ins Ohr.
    Ich wirbelte herum und sah wieder dieses selbstgefällige Grinsen, das ich ihm zu gern aus dem Gesicht geschlagen hätte. Bevor ich die Nerven verlor, ratterte ich den Fragenkatalog herunter, den ich im Kopf zusammengestellt hatte.
    »Geht es deiner Freundin gut? Was haben die Polizisten zu dir gesagt? Warum steigen dir alle Frauen nach? Leidest du an ständiger Unterzuckerung oder was? Borgst du mir wirklich diese CD , oder bist du so ein Windhund, wie ich vermute?« Das war nicht gerade die eleganteste Art, jemanden auszuquetschen, aber ich musste das alles loswerden.
    Seine Augenbrauen schossen in Richtung Haaransatz. »Ja, ich verspreche dir, die CD mitzubringen. Ich mache dir sogar eine Playlist, die dir bestimmt gefällt.«
    Meine Kinnlade fiel herunter. Er macht mir eine Playlist? Das ist jetzt aber echt nett.
    »Und das Zuckerzeug mag ich einfach. Ich habe einen

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