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Cambion Chronicles 1

Cambion Chronicles 1

Titel: Cambion Chronicles 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Reed
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anfassen durfte?«
    Ich fuhr mir mit der Hand übers Gesicht. »Das hatte ich vollkommen vergessen.«
    »Garrett nicht. Soll ich weitermachen?«
    Mir wurde plötzlich schwindelig. »Nein. Doch. Ich meine, nein. Was war das mit den Courtneys noch mal?«
    »Ich wäre nicht überrascht, wenn sie nicht traurig wären, dass er fort ist.« Sein Gesichtsausdruck verriet mir, dass er das nicht näher ausführen wollte.
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich muss reingehen. Ich koche bald in diesem Kleid, und ich bin müde.« Ich ging weiter in Richtung Haus.
    »Wann kann ich dich sehen?«, rief er mir nach.
    »Wie immer. Auf der Arbeit.«
    »Ich meine außerhalb der Arbeit.«
    Ich wirbelte herum. »Was willst du von mir, Caleb?«
    Er stieß sich von seinem Wagen ab und kam mir entgegen. »Dich in meiner Nähe haben. Ich brauche dich in meiner Nähe, damit … «
    »Damit was? Damit dein Mitbewohner und ich uns besser kennenlernen? Das halte ich für keine gute Idee.«
    »Warum nicht?«
    »Weil es verrückt ist, weil es gefährlich ist, und außerdem habe ich an meinem freien Tag was Besseres zu tun.« Ich ging davon.
    »Bitte.« Obwohl das Wort kaum verständlich war, hörte ich laut und deutlich, wie er es meinte.
    Dieses eine Wort brachte mich dazu, wie angewurzelt stehen zu bleiben, und mein Schutzwall bekam einen Riss. »Was hast du nur davon?«
    »Gesellschaft.«
    Ich sah zu, wie er näher kam. »Bist du wirklich so einsam?«
    Er setzte die Sonnenbrille ab, um das, was er sagen wollte, direkt und ohne Barriere an die Frau zu bringen. Er hatte meine volle Aufmerksamkeit, als er sagte: »Sam, die Frauen wollen mich und begehren mich, aber keine von ihnen mag mich. Meine Familie ist über die ganze Welt verstreut, und die Leute in dieser Stadt sind bekloppt. Du bist der einzige Mensch, mit dem ich mich wirklich amüsieren kann. Ich bin mit dir im Reinen. Du magst mich doch, oder?«
    Ich warf ihm einen Seitenblick zu. »Geht so.«
    »Sam.«
    »Was soll ich denn sagen? Wir reden doch erst seit …« – ich warf einen Blick auf meine unsichtbare Armbanduhr – »… ein paar Wochen miteinander. Wir sind noch in der Kennenlernphase. Das ist alles neu für mich. Ich stehe nicht so auf Beziehungen, ganz zu schweigen vom Umgang mit Was-immer-du-auch-bist und davon, dass du zufällig dabei geholfen hast, meinen Klassenkameraden umzubringen. Und als Sahnehäubchen trage ich bei fünfundzwanzig Grad Polyester. Was willst du also?«
    Er holte tief und kontrolliert Luft, als versuche er, Geduld heraufzubeschwören. »Schön, zieh dich um, und dann gehen wir.«
    Ich musterte ihn von oben bis unten. »Wohin?«
    »Essen. Ich will Waffeln.«
    Ich fuhr entsetzt zurück. »Waf… Bist du verrückt?«
    »Nein. Ich habe Hunger, und da können wir reden. Du hast bestimmt eine neue Liste mit Fragen für mich. Jetzt geh dich umziehen. Ich gebe dir eine Viertelstunde.«
    »Du gibst mir so lange, wie ich brauche, um zu duschen und mich anzuziehen. Hetz mich nicht.« Als ich an der Veranda ankam, drehte ich mich zu ihm um. »Mom kommt nicht vor sieben nach Hause. Komm rein. Du kannst unten warten.«
    Er trat näher. »Bist du sicher? Du glaubst nicht, dass ich über dich herfalle oder so?«
    »Kannst es ja mal versuchen. Die Marshall-Frauen sind nicht so leicht totzukriegen, und wir verlassen die Bühne immer mit einem Knall. Außerdem solltest du dir lieber um dich selbst Sorgen machen. Du hast ja keine Ahnung, was sich sonst noch so im Haus verbirgt.«

12
    I ch habe mich nie als mäkelige Esserin betrachtet. Kein Kuchen, der je meinen Pfad kreuzte, hat überlebt. Aber Caleb beim Reinhauen zuzusehen, verdarb mir jeglichen Appetit. Ich saß ihm gegenüber am Tisch in einer Nische und sah zu, wie er seinen zweiten Stapel Waffeln verdrückte. Mit Blaubeersirup, Beeren, Schlagsahne, Streuseln, Nüssen, Skittles und einem von diesen kleinen Partyschirmchen obendrauf bildete er den Schiefen Turm von Pisa nach.
    Ich verzog angewidert die Oberlippe. »Alter, das überlebst du nicht.«
    »Klar. Ich bin Profi. Nicht zu Hause nachmachen«, sagte er kauend.
    »Oder sonst irgendwo«, murmelte ich. »Wie verdaust du das bloß alles?«
    Er träufelte noch mehr Sirup auf seinen schon ganz sumpfigen Teller. »Ich habe einen schnellen Stoffwechsel. Das Zeug geht einfach durch mich durch, und man braucht schon eine Menge Brennstoff, um einen Geist zu füttern.«
    »Ach ja, hab ganz vergessen, dass du für zwei isst.« Ich griff in meine Tasche. »Und du hattest recht.

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