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Cambion Chronicles 1

Cambion Chronicles 1

Titel: Cambion Chronicles 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Reed
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war. Cambion oder nicht, die Männer kamen zu Nadine, nicht umgekehrt. Niemand könnte je behaupten, dass sie eitel sei oder nach Aufmerksamkeit gierte, aber sie verströmte eine Art Erhabenheit, die sie unnahbar und unerreichbar machte. Ich konnte nur beten, dass die Typen ausreichend Verstand besaßen, um Abstand zu halten. Ich fragte mich, was Angst einflößender war: ihre feindselige Zurückweisung oder was passieren würde, wenn sie auf die Annäherungsversuche einging.
    »Hat dein Geist einen Namen?«, fragte ich.
    »Lilith.«
    Ich starrte sie an. »Echt jetzt? Sag, dass du Witze machst.«
    »Sie mag den Namen. Er passt zu ihr.« Nadine zeigte mir das goldene Armband an ihrem Handgelenk. So lange ich sie kannte, hatte sie es immer getragen, selbst beim Händewaschen auf der Arbeit.
    Ich berührte die goldene Gravurplatte mit dem Namen darauf. »Mann, du bist ja richtig gefühlsduselig.«
    »Jeder in meiner Familie hat so eins mit dem Namen seines Geistes. Glaub mir, es hat einen tieferen Sinn.«
    Nadine fummelte an ihrem Strohhalm herum und blickte über den Rasen, um meinem fragenden Blick auszuweichen.
    Ich wechselte zu einem unverfänglicheren Thema. »Was macht dich glücklich? Wie besänftigst du sie zwischen den Mahlzeiten?«
    Sofort entspannte sich Nadines Körper. Sie rekelte sich wie eine faule Löwin und gab damit jedem männlichen Wesen auf der Wiese ein Bild für einsame nächtliche Stunden mit. »Ich meditiere, mache Yoga, denke an meine Familie, schreibe Gedichte, und mein Job macht mich glücklich.«
    »Welcher?«
    Sie sah mich an, als läge die Antwort auf der Hand. »Im Kindergarten.«
    »Du arbeitest gern mit Kindern?«
    »Hast du Kinder mal beim Spielen beobachtet? Sie sind so voller Leben. Sie sind davon durchtränkt. Mit ihrem Lachen, ihrer Lebendigkeit füllen sie die Luft. Man muss sie nicht mal berühren, wenn sie nur in der Nähe sind, ist das ein Festmahl.«
    Mein Magen krampfte sich zusammen, als mir das Bild einer Hexe in einem Pfefferkuchenhaus durch den Kopf schoss.
    »Du trinkst von Kindern ?«
    »Nicht so, wie du denkst. Ich sehe ihnen nur beim Spielen zu. Wie ich schon sagte, ihre Energie ist konzentriert, sie überzieht ihre Haut wie Körperwärme. Sie machen mich froh, und meinem Geist gefällt das.«
    »Das ist widerlich, Nadine.«
    Sie setzte sich kerzengerade hin. Ihr Gesicht sah vor Empörung ganz hart aus. »Ich habe niemals einem Kind was getan, Sam. Niemals! Im Gegensatz zu Caleb habe ich mein Wesen unter Kontrolle.«
    »Und was kann Caleb machen, um seins unter Kontrolle zu bringen?«
    »Mehr Zeit mit dir verbringen und etwas finden, das ihn glücklich macht. Er muss sich selbst kennenlernen und herausfinden, was ihn anregt.«
    »Er mag Achterbahnen«, schlug ich vor.
    »Adrenalin stimuliert gut, aber wer will schon die ganze Zeit Todesangst haben?«
    Ich nickte zustimmend. »Wir überlegen uns was. Aber in der Zwischenzeit muss ich ihm helfen, die hungrigen Frauen in Schach zu halten. Caleb hat Angst davor, sie abzuwehren.«
    Nadine schnaubte verächtlich. »Oh Mann, der soll sich nicht so anstellen.«
    »Hab ich ihm auch gesagt. Er muss sich verteidigen können.«
    »Das hat er von seinen Brüdern. Sie lieben Frauen, aber sie sind alle Gentlemen. Sie fürchten ihre Stärke, ihre Macht und würden eher selbst Schaden nehmen, als eine Frau zu verletzen. Diese Aggressivität ist neu für Caleb.«
    Nadine rieb sich nachdenklich das Kinn und sah in die Wolken. »Ich werde ihn eine Weile unter meine Fittiche nehmen. Ich kümmere mich um den spirituellen Kram, du hilfst beim emotionalen Kram. Abgemacht?«
    »Was ist mit den Frauen? Er braucht Schutz.«
    »Er wird lernen müssen, wie man kämpft. Du und ich kriegen das hin, ja?« Sie zwinkerte mir spitzbübisch zu.
    Ich grinste schelmisch zurück. Zwei Genies, ein Gedanke. »Operation ›Stubenreiner Dämon‹ kann losgehen.« Wir schüttelten uns die Hände, und dabei fiel mir etwas ein, das für mich von Vorteil sein konnte. »Wenn du von Kindern trinkst, gibt es da Nebenwirkungen?«
    »Nein. Sie werden nur müde. Wie ich schon sagte, ich nehme nicht so viel, dass es schadet. Und Kinder sind rein und immun gegen meine Anziehung.«
    »In diesem Fall nehme ich dich mit, wenn ich das nächste Mal auf meine Geschwister aufpassen muss. Glaub mir, Lilith ist in fünf Minuten satt.«

17
    N ach unserem Kriegsrat verbrachte ich den Rest des Tages damit, im Internet nach Selbstverteidigungskursen zu suchen, aber die waren alle nur

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