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Cantz schoen clever

Cantz schoen clever

Titel: Cantz schoen clever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Cantz
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Louvre, dem mit seinen 60 000 Quadratmeter großen Räumlichkeiten (abzüglich Schrägen) flächenmäßig drittgrößten Museum der Welt: Jedes Jahr schieben sich weit über 8 Millionen Menschen durch die Säle dieses Kunsttempels!
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    GUT ZU WISSEN
    Die beliebtesten Kunstmuseen 2009 nach Besucherzahlen:
    Louvre, Paris – 8 500 000
    British Museum, London – 5 569 981
    Metropolitan Museum of Art, New York – 4 891 450
    National Gallery, London – 4 780 030
    Tate Modern, London – 4 747 537
    National Gallery of Art, Washington – 4 605 606
    Centre Pompidou, Paris – 3 530 000
    Musée d´Orsay, Paris – 3 022 012
    Museo Nacional del Prado, Madrid – 2 763 094
    National Museum of Korea, Seoul – 2 730 204
    Museum of Modern Art, New York – 2 672 761
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    Die ganze Welt rennt dem Louvre die Bude ein. Und das seit 1793. Obwohl die dortige Sammlung über 380 000 Werke umfasst, wollen die meisten Besucher allerdings nur ein einziges Werk sehen: die Traumfrau der Kunstgeschichte. Die Italienerin mit dem schönsten Lächeln der Welt! Die Michelle Hunziker der Renaissance. The one and only – Mona Lisa!
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    WIE GEIL IST DAS DENN?
    Zahl der Google-Treffer, willkürliche Auswahl:

    Damit ist Mona Lisa trotz ihres stolzen Alters von über 500 Jahren weiterhin ganz vorn mit dabei. Bei den Frauen, die sich noch nie vor der Kamera ausgezogen haben, ist sie sogar auf Platz 1!
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    Ich übertreibe nicht: Jeder, wirklich jeder, kennt das Porträt der Mona Lisa. Es ist von unzähligen Augenpaaren betrachtet und von zahlreichen Wissenschaftlern untersucht worden. Milliardenfach lächelt sie auf Postkarten, Briefmarken und Kaffeetassen. Und doch ranken sich viele Geheimnisse um das Bild, das den Originaltitel La Gioconda ( Die Heitere ) trägt und mit 76,8 mal 53 cm nur wenig größer ist als das IKEA -Tablett KLACK (58 x 38 cm). Bis heute ist beispielsweise nicht zweifelsfrei geklärt, um wen es sich bei der porträtierten Person handelt. Ist es wirklich die Florentiner Kaufmannsgattin Lisa del Giocondo, wie es der Biograf Giorgio Vasari im 16. Jahrhundert behauptete? Oder hat da Vinci die Herzogin Isabelle von Aragon verewigt, wie andere Kunsthistoriker glauben? Handelt es sich vielleicht doch um ein Selbstporträt? Um Leonardos Mutter? Oder sehen wir da Vincis Geliebten Gian Giacomo de Caprotti, genannt »Salaino«? (Ich bin nicht der Erste, der diese Tatsache zu Papier bringt, und trotzdem hoffe ich, Leonardo da Vinci hätte nichts gegen sein spätes Outing einzuwenden gehabt – ich möchte nicht als der Rosa von Praunheim der Kunstgeschichte gelten.)
    Ich glaube an keine der erwähnten Theorien, was die abgebildete Person betrifft. Ich habe meine eigene Theorie: Mir ist nämlich aufgefallen, dass die Mona Lisa keine Augenbrauen hat. Und jetzt mein Verdacht: Die abgebildete Schönheit ist in Wirklichkeit gar nicht Mona Lisa, sondern Daniela Katzenberger!
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    WIE GEIL IST DAS DENN?
    Selbst die schönsten Menschen der Kunstgeschichte sind nicht perfekt. Mona Lisa fehlen die Augenbrauen, und auch Michelangelos David, jener berühmte, marmorne Hüne, der aussieht, als würde er sechsmal die Woche ins Fitness-Studio gehen, und der uns Männern das Leben so unendlich schwer gemacht hat, weil wir glaubten, alle so aussehen zu müssen wie er – ausgerechnet dieser David hat einen körperlichen Makel: Im Jahre 2000 wurde bei Forschungen an der Universität Stanford festgestellt, dass David schielt. Ich konnte es kaum glauben: Der Mann, der jahrhundertelang unser aller Schönheitsideal prägte, hätte als Kind besser malein buntes Pflaster auf der Brille getragen! Ich fühle mich bei dem Gedanken jedenfalls deutlich »idealer« als vorher.
    Warum sein Silberblick über 500 Jahre lang unentdeckt blieb, kann man allerdings nur vermuten. Möglicherweise blieben die Blicke der Betrachter (und vor allem der Betrachterinnen!) meistens eine Etage tiefer hängen, da Michelangelo seinen David an einer besonders pikanten Stelle besonders sorgfältig und detailverliebt modellierte.
    Neben der kunstgeschichtlichen wirft der spät entdeckte Augenfehler eine weitere Frage auf: Wenn David tatsächlich geschielt haben sollte, hat er seinen übermächtigen Gegner Goliath damals mit der Steinschleuder absichtlich getroffen? Oder handelte es sich nur um ein bedauerliches Versehen? Vielleicht sogar um einen Fall für die Haftpflicht?
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    Die Mona Lisa, eigentlich Italienerin, lebt übrigens schon seit Langem in Frankreich. Leonardo

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