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Cantz schoen clever

Cantz schoen clever

Titel: Cantz schoen clever Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guido Cantz
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für immer verbunden. Sieist der Boden, auf dem ich stehe.« Es ist schön, zu einer Gemeinschaft zu gehören, die ohne Wenn und Aber hinter einem steht. Wir alle kennen dieses Gefühl der familiären Verbundenheit. Außer Bushido. Der hat keinen Nachnamen. Den Rückschluss, dass der familiennamenlose Rüpel-Rapper mit seinem asozialen Verhalten den eigenen Clan vergrault hat und selbst seine Mutter sich nicht mehr zu ihm bekennt, würde ich niemals ziehen. Zu gefährlich. Man könnte sich ja noch mal über den Weg laufen.
    Wie wir alle wissen, sagten Nachnamen in früheren Jahrhunderten einiges über ihre Träger aus, zum Beispiel über den vermeintlichen Erzeuger. Hier einige prominente Beispiele:
    Schatzinsel -Autor Robert Louis Stevenson – der Sohn des Steven.
    Jazzpianist Oscar Peterson – der Sohn des Peter.
    Feuilleton-Maskottchen Roger Willemsen – der Sohn des Wilhelm.
    Geigen-Virtuosin Anne-Sophie Mutter – Vater unbekannt verzogen.
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    GUT ZU WISSEN
    Familiennamen, die sich vom Namen des Vaters oder der Mutter ableiten, nennt man Patronym (abgeleitet vom Namen des Vaters) bzw. Metronym (abgeleitet vom Namen der Mutter). Nicht zu verwechseln mit »Metronom«, was so viel bedeutet wie: »Du tickst nicht mehr richtig!«
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    Wenn es nicht um Verwandtschaftsverhältnisse ging, sagte der Nachname häufig etwas über den Berufsstand des Namensträgers aus: Müller, Fischer, Becker, Schumacher, Beckenbauer … was heute nach Das aktuelle Sportstudio klingt, ließ früher an eine Vollversammlung der Handwerkskammer denken. Auch wenn unter den häufigsten deutschen Familiennamen diejenigen mit Hinweis auf einen Beruf am stärksten vertreten sind, ist der Zusammenhang zwischen Name und Tätigkeit doch verloren gegangen. Und das ist gut so. Denn wer möchte schon einen Maßanzug tragen, den Helge Schneider fabriziert hat? Wer will Caroline Beil beim Holzhacken zugucken? Von Sebastian Schweinsteiger fange ich gar nicht erst an. Außerdem: Wer will schon »Herbert Programmierer«, »Petra Nageldesignerin« oder »Karl-Heinz Facility Manager« heißen? Richtig: niemand.
    Ein dritter Hinweis, den ein Familiennamen klassischerweise geben konnte, war regionaler Natur: Wo kommt die Sippe her? Auch für diese Herleitung von Nachnamen gibt es bekannte Beispiele wie den Sänger Udo Lindenberg, den Schriftsteller Jack London, die Sängerin Nina Hagen und die Schauspielerin Sydney Rome, wobei sich bei Letzterer die Frage stellt: Kommt die Familie aus Sydney – oder aus Rom? Aber auch dieser Bezug ist heutzutage mit den vielen Jobnomaden nur noch bedingt anwendbar. Kaum jemand bleibt sein Leben lang an einem Ort wohnen, und bei jedem Umzug gleich einen Namenswechsel zu beantragen erscheint mir doch recht aufwendig.
    Zu guter Letzt kann ein Familienname auch auf eine Eigenschaft hinweisen: Der Schwimmer Michael Groß ist, ebenso wie seine Ahnen, tatsächlich hochgewachsen, Moderatorin Sonya Kraus hatte offenbar lockige Vorfahren,die Urgroßeltern von Schauspielerin Cornelia Froboess waren vermutlich emotional unausgeglichen (»Froböss« bedeutet »jähzornig«), und Hein Blöd hat kein Abitur.
    Natürlich habe ich mich auch gefragt, welchen Ursprung mein eigener Nachname hat. Viele Menschen glauben ja, Cantz wäre mein Künstlername, und fragen: »Wie heißt du denn richtig?« Dazu stelle ich ein für alle Mal klar: Cantz ist mein richtiger Name! Wenn ich mir einen hätte aussuchen können, hätte ich mit Sicherheit keinen gewählt, den ich jedes Mal aufwendig buchstabieren muss. Meine Mutter erklärt die Schreibweise von »Cantz« am Telefon immer folgendermaßen: »Wie KRANZ , nur mit C statt K, ohne R und hinten mit TZ .« Man braucht kein Videotelefon zu bemühen, um sich den verwirrten Gesichtsausdruck des Teilnehmers am anderen Ende der Leitung vorzustellen.
    Ich habe im Laufe meines Lebens mit ziemlicher Sicherheit alle möglichen Varianten meines Namens lesen dürfen: Von »Kanz«, »Kautz«, »Lanz« oder »Lautz« über »Zantz«, »Krantz« bis hin zu »Ganz« oder »Gans«. Den Vogel schossen aber meine Vorgesetzten während meiner Grundausbildung bei der Bundeswehr ab: Dort stand auf dem Stuben-Belegungsplan statt »Cantz«, aufgepasst: »Conte«! Oder wie meine Mutter sagen würde: »Wie KRANZ , nur mit C statt K, ohne R, mit einem O statt dem A, einem T hinter dem N und statt dem Z ein E.« Während ich noch vermutete, dass die hohen Herren beim Schreiben der Belegungspläne Glücksrad gespielt haben

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