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Carl Mørck, Sonderdezernat Q Bd.4 - Verachtung

Titel: Carl Mørck, Sonderdezernat Q Bd.4 - Verachtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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auf den wir uns verlassen können?«, fragte Curt am Schluss.
    »Niemanden. Aber wir haben jemanden auf dem City Revier.«
    »Dann nimm Kontakt zu ihm auf und sag, es ginge um eine polizeiliche Ermittlung, die gestoppt werden muss. Koste es, was es wolle. Sag, wir seien großzügig. Hauptsache, dieser Carl Mørck wird ausgeschaltet.«

24
    November 2010
    A ls Carl mit schnarrenden Scheibenwischern ins Parkhaus des Präsidiums einbog, warf er einen schnellen Blick auf die Uhr. 15.45 Uhr. Tatsächlich eine Dreiviertelstunde zu spät für den idiotischen Termin mit diesem Psychologen-Heini Kris. Na, da würde er heute Abend bei Mona was zu hören kriegen. Warum zum Teufel musste das alles so blöd laufen?
    »Den hier sollten wir besser mitnehmen«, sagte Assad und fischte einen Knirps aus dem Seitenfach der Beifahrertür.
    Carl zog den Zündschlüssel ab. Ich bin echt nicht in der Verfassung, mit wem auch immer einen Schirm zu teilen, dachte er. Am Ausgang des Betonklotzes musste er allerdings feststellen, dass es so sehr kübelte, dass man keine zehn Meter weit sehen konnte.
    »Nun komm schon mit drunter, Carl. Du bist doch gerade erst krank gewesen«, rief Assad.
    Carl beäugte misstrauisch den gepunkteten Schirm. Was mochte einen Mann im zeugungsfähigen Alter dazu bringen, so ein scheußliches Teil zu kaufen? Noch dazu in Rosa?
    Aber dann stellte er sich doch unter das Mistding und wackelte zusammen mit Assad durch die Pfützen. Da tauchte plötzlich ein Kollege vor ihnen in der Sintflut auf und ging grinsend an ihnen vorbei. Als unterstellte er ihnen mehr als nur kollegiale Gefühle füreinander.
    Das Kinn vorgereckt trat Carl unter dem Schirm hervor in den Regen. Männer mit Schirm und solche, die im Grünen mit nacktem Oberkörper zu Mittag aßen - nein, einer von denen war er einfach nicht.
    »Mannomann, da ist aber einer nass geworden«, riefen ihm die Wachhabenden hinterher, als er an ihnen vorbeieilte. Das Wasser stand in seinen Schuhen, sodass es bei jedem Schritt schmatzte und gluckste wie eine Saugglocke.

    »Kannst du gleich mal checken, Rose, wer hinter der Organisation Benefice steht?« Ihre Kommentare zu gestrandeten Walen und umgekippten Badewannen ignorierte er geflissentlich.
    Notdürftig wischte er seine Klamotten mit Klopapier trocken und gelobte sich, einen Warmlufthandtrockner für die Toilette anzuschaffen. So ein Dingens könnte seine Körpertemperatur jetzt im Nu wieder über null bringen.
    »Assad, hast du schon mit Lis gesprochen?«, fragte er seinen Helfer eine drei viertel Klorolle später, doch der faltete sich gerade auf dem Gebetsteppich in seiner Besenkammer zusammen.
    »Das kommt noch, Carl. Erst das Gebet.«
    Carl sah wieder auf die Uhr. Ja, und gleich war die Hälfte des Präsidiums nach Hause gegangen, darunter auch Lis. Irgendwer musste schließlich die Arbeitszeiten einhalten.
    Also ließ er sich auf seinen Bürostuhl sinken und rief sie selbst an.
    »Halloho«, sang eine Stimme, die haargenau wie die der Sørensen klang.
    »Äh, Lis?«
    »Nein, Carl, Lis ist beim Frauenarzt. Hier ist Cata.«
    Na, auf diese Informationen hätte er verzichten können.
    »Aha. Habt ihr überprüft, wen dieser Louis Petterson gegen drei Uhr angerufen hat?«
    »Haben wir, mein Lieber.«
    Mein Lieber? Wie bitte? Was war das denn für ein verdammter Kurs, an dem sie teilnahm? Der Große Arschleckerkurs?
    »Er hat einen Curt Wad in Brøndby angerufen. Soll ich dir seine Adresse geben?«

    Zwei Anrufe bei Louis Petterson brachten kein anderes Ergebnis als die Mitteilung, es gebe derzeit keine Verbindung zum Teilnehmer. Etwas Besseres war auch nicht zu erwarten gewesen. Allerdings hätte es Carl schon Spaß gemacht, Petterson mit der Frage zu konfrontieren, warum er den Mann anrufe, von dem er behauptete, nichts mit ihm zu tun zu haben.
    Seufzend sah er zur Anschlagtafel und fand ein Zettelchen mit der Handynummer dieses Seelenklempners. Na, das war nun wahrhaftig keine Nummer, die man unbedingt in sein Adressbuch eintragen wollte. Aber lieber die wählen als bei so einem Mistwetter in die Anker Heegaards Gade zu waten.
    »Kris la Cour«, schallte es aus dem Hörer. Was war das denn, der Mann hatte auch einen Nachnamen?
    »Carl Mørck«, antwortete er.
    »Ich habe jetzt keine Zeit, Carl, jeden Moment kommt ein Patient. Rufen Sie mich morgen früh an, ja?«
    Verfluchter Mist. Da konnte er sich heute Abend nun wirklich auf was gefasst machen.
    »Sorry, Kris, sorry, sorry«, beeilte er sich zu sagen. »Es

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