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Carl Mørck, Sonderdezernat Q Bd.4 - Verachtung

Titel: Carl Mørck, Sonderdezernat Q Bd.4 - Verachtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jussi Adler-Olsen
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welche Funktion sie in der Organisation innehatten: »Informationen«, »Überweisungen«, »Recherche«, »Eingriffe«, »Kremierung«, »Anwaltlicher Beistand«, »Behördenkontakt« waren nur einige der vielen Bezeichnungen auf der Liste. Und »Feldarbeit« gehörte eben auch dazu. Man musste nicht lange Polizist gewesen sein, um zu verstehen, was sich dahinter verbarg.
    Mit Kartoffeln hatte es jedenfalls nichts zu tun.
    »In der Spalte ›Feldarbeit‹ taucht zum Beispiel Ole Christian Schmidt auf.« Carl tippte auf den Namen. »Ja, Marcus, du schaust so fragend. Das war der, der uns vorhin unbedingt auf die Hörner nehmen wollte.«
    Es juckte Madvig in den Fingern, zu gern hätte er Carl die Liste aus der Hand gerissen, das war mehr als offensichtlich. Carl konnte schon vor sich sehen, wie Madvig ins Büro seiner Einheit stürmte und den endgültigen Durchbruch verkündete. Aber Carl konnte Madvigs Entzücken nicht ohne Weiteres teilen, denn die Beschaffung dieser Informationen hatte einen zu hohen Preis gefordert.
    Im Rigshospital kämpfte Assad um sein Leben.
    »Anhand der Personennummern können wir sehen, dass diejenigen, die unter ›Feldarbeit‹ aufgelistet sind, einer völlig anderen Altersgruppe angehören als zum Beispiel diejenigen, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen«, fuhr Carl fort. »Keiner, der im Feld arbeitet, ist über dreißig. Mein Vorschlag lautet, dass wir hier im Präsidium den ganzen Trupp präventiv festnehmen und dass wir die Jungs im Hinblick auf ihr Tun und Lassen in den letzten paar Tagen hart angehen. Wenn wir das machen, dann haben die Attentatsversuche und Morde auf der Stelle ein Ende, da könnt ihr sicher sein. Und ihr Geheimdienstler könnt euch derweil um den ganzen Papierkram kümmern.«
    Er zog die Mitgliederliste an sich. »Es wird sich vielleicht herausstellen, dass mein guter Freund und Kollege Assad für die Beschaffung dieser Unterlagen mit seinem Leben bezahlt, und deshalb bekommt ihr sie nicht - es sei denn, ihr erklärt, dass wir einen Deal haben. So einfach ist das.«
    Wieder wechselten Madvig und Jacobsen Blicke.

    »Ich wollte dir nur mitteilen, Rose, dass Assad einen Augenblick bei Bewusstsein gewesen ist«, sagte Carl am Telefon.
    Am anderen Ende blieb es still. Zum entspannten Zurücklehnen reichte die Information natürlich noch nicht.
    »Die Ärzte haben gesagt, Assad habe die Augen aufgeschlagen und sich umgeschaut. Dann habe er gelächelt und gesagt: ›Sie haben mich gefunden. Na also!‹ Kurz darauf sei er wieder weg gewesen.«
    »Oh Gott«, kam es von Rose. »Glaubst du, Carl, er wird wieder gesund?«
    »Ich weiß es nicht. Die Zeit wird es weisen. Ich will derweil mit dem Fall weitermachen. Du kannst dir freinehmen, Rose, das war schon lange fällig. Ich finde, du solltest jetzt eine Woche Überstunden abbummeln, es wird dir guttun. Ich weiß, das waren harte Tage.«
    Er hörte, dass sie tiefer atmete. »Na gut. Aber erst muss ich dich noch auf etwas hinweisen, was mir aufgefallen ist.«
    »Na, und das wäre?«
    »Die Akte, die Assad aus Curt Wads Archiv entwendet hat, lag noch im Auto, als ich nach Hause fuhr. Ich hab sie mit in die Wohnung genommen und durchgesehen. Die Krankenakte 64, du weißt schon.«
    »Ja. Was ist damit?«
    »Mir ist klar geworden, warum Assad die so wichtig fand, dass er sie sich mit unters Hemd stopfte, ehe er Feuer legte. Er muss das ganze Archiv durchwühlt haben, da er genau diese Krankenakte und die Mitgliederliste ausgewählt hat, die du dir angesehen hast. Was für ein Segen übrigens, dass er dir das Feuerzeug geklaut hat, sonst hätte er dort drinnen doch gar kein Licht gehabt.«
    »Was ist mit der Akte?«
    »Die enthält die Krankenblätter, die Curt Wad zu den beiden Abtreibungen von Nete Hermansen angelegt hat.«
    »Zwei Abtreibungen?«
    »Ja. Als sie fünfzehn war, wurde ein Arzt gerufen, weil sie Blutungen hatte, nachdem sie in einen Fluss gefallen war. Dem Arzt zufolge handelte es sich um einen Spontanabort. Und weißt du, wer der Arzt war? Das war Curt Wads Vater.«
    »Die Arme, da war sie ja wirklich noch sehr jung! Nach den damaligen Moralvorstellungen muss das für sie und die ganze Familie ziemlich beschämend gewesen sein.«
    »Vielleicht. Aber was mich eigentlich viel mehr beschäftigt, ist der Fall, den wir aus Nørvigs Akten kennen: Nete Hermansen bezichtigte Curt Wad, sie vergewaltigt und Geld angenommen zu haben, um an ihr eine illegale Abtreibung vorzunehmen.«
    »Über Letzteres wird wohl kaum

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