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Carolin - GesamtWerk

Carolin - GesamtWerk

Titel: Carolin - GesamtWerk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juergen Bruno Greulich
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es gab keinen Grund, dem endlich entronnenen Büroleben nachzutrauern. Erregt schmiegten sich ihre Brüste in Simons streichelnde Hände …
     

16Zur Räson gebracht
     
     
    16Zur Räson gebracht
     
    Nicht mehr ins Büro zu müssen war sehr angenehm. Müßig lebte Carolin in den Tag hinein, wenn auch nicht sorglos. Wie sollte es nun weitergehen und warum hörte sie kein Wort von Simon? — Nach vier Tagen fand sie in ihrem Internetpostfach endlich eine E-Mail von ihm. Er schrieb, dass er sie morgen Nachmittag um fünfzehn Uhr erwarte, allerdings nicht bei sich zu Hause. Eine Adresse war genannt, dazu gab es eine Wegbeschreibung. Wie es aussah, würde er sie zusammen mit einem anderen Mann erwarten, dem er sie vermutlich überließ. Dabei wäre sie gerne mit ihm allein gewesen.
    Kaum in Stimmung für ein Abenteuer mit irgendeinem Fremden bereitete sie sich am nächsten Nachmittag vor. Der aufflackernde Gedanke, einfach nicht hinzugehen, verlöschte wie ein Streichholz im Wind, denn das würde Simon ihr sicherlich nicht verzeihen und sie sich selbst dann auch nicht … Natürlich zog sie sich nach der Dusche so an, wie es ihm gefallen würde und vermutlich auch dem fremden Mann. Eine andere Entscheidung gab es nicht, also war es keine. Sie kam einige Minuten vor der festgesetzten Zeit in einem noblen Viertel bei der Adresse an, einem Bungalow mit großen Fenstern, umgeben von einem Garten mit hohen Bäumen und dichtem Strauchwerk. Voller Bangen und Erwartung drückte sie auf den Klingelknopf bei der niedrigen Grundstückspforte, die mit einem leisen Summen vor ihr aufschwang. Simon erschien im Hauseingang, bekleidet mit einer schwarzen Hose und einem weißen T-Shirt. Liebevoll lächelte er sie an und sie schmiegte sich in seine Arme. Schön, dass er sie begrüßte und nicht der Hausherr, der wahrscheinlich drinnen wartete. Simons Hand legte sich auf ihren Po. »Gefällt dir das Haus?«
    »Ja, es ist hübsch.«
    Er lächelte geheimnisvoll. »Und es ist bestens eingerichtet, du wirst sehen. — Ich habe es gemietet. Ich wohne jetzt hier.«
    »Was?« Ungläubig schaute sie ihn an. »Es ist doch bestimmt sehr teuer …?«
    »Sicher. Dafür aber eröffnet es ganz neue Möglichkeiten. Komm doch rein.«
    Was meinte er mit ganz neuen Möglichkeiten ? Sie folgte ihm skeptisch in eine geräumige Diele mit verspiegeltem Garderobenschrank und Marmorboden, dachte, dass diese Umgebung eigentlich nicht zu ihm passte, und wurde auf einer Marmortreppe mit rotem Läufer ins Untergeschoss geführt. Der fensterlose Korridor unten war in Rot gehalten und wurde von zwei Jugendstilwandlampen gedämpft beleuchtet, fast wie in einem Bordell. Simon öffnete die erste Tür links und sie betraten einen kleinen Raum, eine Art Garderobe mit großem Spiegel, einem Schminktisch und metallenen leeren Kleiderständern. Es roch nach Parfüm und Haarspray, als wäre erst vor kurzem noch jemand hier gewesen. Die Assoziation Bordell verstärkte sich. Galant half Simon ihr aus dem langen schwarzen Mantel und hängte ihn weg. Sein Blick richtete sich auf ihr kurzes schwarzes Kleid. »Das kannst du auch gleich ausziehen.«
    Weshalb ließ er ihr nicht ein bisschen Zeit, um bei ihm anzukommen, weshalb wirkte er plötzlich so sachlich und so kühl? Ihr Zögern zeichnete Runzeln auf seine Stirn und sie zog den Reißverschluss am Rücken herab, schälte sich so sachlich aus dem Kleid heraus wie beim Arzt (oder so ähnlich jedenfalls) und hängte es an einen der Garderobenhaken. Viel hatte sie darunter nicht an (und anderes als beim Arzt), nur einen schwarzen, rüschenbesetzten Strapsgürtel, hauchzarte schwarze Strümpfe mit üppigem Spitzensaum und schwarze Schuhe mit dünnen hohen Absätzen. Simon betrachtete sie versonnen. »Schön … Ich war mir sicher, dass du dich vorzeigbar anziehst.«
    Verlegen senkte sie den Blick. Aber wieso eigentlich verlegen? Kreidete er ihr etwa an, dass sie seine Anweisungen befolgte? »Du willst es doch so!«
    Er lächelte amüsiert. »Natürlich will ich es so. Und du willst, dass ich es so will, also ist alles in bester Ordnung. — Komm, lassen wir die beiden nicht länger warten.« Die beiden? Wen meinte er? Ohne sich um die Frage in ihrem Blick zu scheren, öffnete er die Tür neben dem Schminktisch und sie folgte ihm wie von einer unsichtbaren Kette gezogen in den Raum nebenan.
    Oh Gott! Das war eine Folterkammer! Sie war groß und fensterlos, warm beheizt, rot beleuchtet und in Schwarz gehalten. Ein Andreaskreuz aus

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