Carolin - GesamtWerk
kaum erkennen konnte, in einen kleinen Nebenraum, den sie noch nicht gesehen hatte. Einige Einbauschränkchen standen nebeneinander und auf einem von ihnen lag ein seltsames, mit rotem Leder bezogenes Tablett, das an drei Seiten eine hochgezogene schwarze und nietenbesetzte Umrandung hatte. Die vierte Seite war leicht nach innen gerundet; diese drückte Simon an ihren Bauch und machte die kleinen eingearbeiteten Haken an den Bügeln ihres breiten roten Gürtels fest. Zwei dünne Ketten, die an ihrem Halsband angeschlossen wurden, hielten das Tablett waagrecht und zwei seitlich angenietete schwarze Riemen, die Simon an ihrem Rücken mit einer Schnalle stramm verschloss, fixierten es fest an ihr. Simon stellte zwei schwere kristallene Bechergläser darauf, schenkte in jedes zwei Fingerbreit Whisky und betrachtete sich Carolin mit einem zufriedenen Lächeln. »Ich wette, dass Judiths Gatte noch nie eine solch reizvolle Bedienung sah.« Sie wettete nicht dagegen. Sie schämte sich.
Mit sehr behutsamen Schritten folgte sie ihm in die Folterkammer zurück, darauf bedacht, das Tablett nicht zu sehr ins Wippen zu bringen. Irritiert schaute Judith herüber. Ihre Tränen waren getrocknet, die Schluchzer verebbt. Alles war zur Begrüßung ihres Gatten gerichtet. Nun musste er nur noch kommen. Zäh verrannen die Minuten. Simon schaute auf seine Armbanduhr und dann zu Judith. »Kommt er öfter mal zu spät?«
Sie schüttelte den Kopf. »Meistens ist er furchtbar pingelig … Ich meine, sehr pünktlich. …« Bang huschte ihr Blick zu ihm, doch sah ihr Simon die kleine Unschicklichkeit kommentarlos nach.
Das melodische Läuten der Haustürglocke erklang und Simon befahl Carolin, sich zwei Schritte von der Tür entfernt auf den Knien niederzulassen. Mahnend richtete sich sein Blick auf Judith: »Wehe dir, du hältst dich nicht deine Instruktionen!« Eilig verließ er den Raum.
Die Luft vibrierte vor Anspannung, wie gebannt lauschten sie beide durch die halb offen stehende Tür nach draußen und kurz trafen sich ihre Blicke. Beide hatten allen Grund, sich gedemütigt zu fühlen. Ihre Lider senkten sich. Stimmen waren draußen im Korridor zu hören, näherten sich, dann kam Simon wieder herein, gefolgt von Stefan, der einen dunklen Anzug trug wie bei Judiths Anlieferung, vielleicht war es derselbe. Gönnerhaft lächelte er Carolin zu, blieb bei ihr stehen und verschlang Judith mit einem anerkennenden Blick. »Oh. Du siehst ja reizend aus. Genau so, wie ich dich schon immer mal sehen wollte.«
Ein verschämtes Lächeln huschte über ihre Miene, dann sah sie Simons auffordernden Wink, gab sich einen Ruck und eilte zu ihrem Gatten hin, begleitet vom aufgeregten Bimmeln der Glöckchen. Ohne Zögern sank sie vor ihm auf die Knie, stützte sich auf die Ellbogen und beugte den Kopf hinab. Ihre Lippen näherten sich seinem rechten Schuh und hauchten einen Kuss auf das schwarz glänzende Leder; vorsichtig betupfte sie es mit der Zungenspitze und zaghaft begann sie an ihm zu lecken.
Ungläubig schaute ihr Mann zu ihr hinab. »Ach, das ist ja eine wirklich gelungene Überraschung. Ich hätte nicht gedacht, dass man dir so etwas beibringen kann.« Sie tat so, als hätte sie nichts gehört, beleckte weiter den Schuh, voller Hingabe nun, als wäre er der Mittelpunkt der Welt.
Simon nahm die beiden Gläser vom Tablett und reichte Stefan eines. Sie prosteten sich zu und Stefans Blick schweifte zu Carolin. »Ich komme viel rum, aber eine solch reizvolle Bedienung habe ich noch nie gesehen.« — Klar, dass Simon die Wette gewonnen hätte.
Judith widmete sich dem linken Schuh und leckte auch ihn ab, bis er feucht schimmerte, dann richtete sie sich auf, schmiegte das Gesicht an Stefans Schoß und zog mit den gefesselten Händen den Reißverschluss herab. Behutsam nestelte sie den schwellenden Penis wie eine Kostbarkeit hervor, begrüßte ihn mit zärtlichen Küssen und sog ihn in den Mund, lutschte ihn andächtig und weltentrückt, als offenbare er das Geheimnis des Lebens.
Stefans anerkennendes Lächeln galt Simon. »Sie haben wirklich gute Arbeit geleistet.«
Simon übte sich in Bescheidenheit. »Es befindet sich alles in ihr selbst. Ich habe nur ihre geheimen Wünsche enthüllt. Frauen wie sie werden umso fügsamer und lieben umso tiefer, je mehr man sie demütigt und sie leiden lässt.«
Stefan nippte am Whisky. »Eine schöne Philosophie.« Der Anflug von Entzücken erschien in seiner Miene und sein Sperma quoll in Judiths Mund.
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