Carolin - GesamtWerk
Lustvoll schluckte sie es hinunter wie ein ersehntes Geschenk und liebevoll wuschelte er über ihr Haar. »So anregend wirst du mich wohl öfter begrüßen dürfen.« Wie sie es gelernt hatte, reinigte sie seinen Penis mit anschmiegsamer Zunge und packte ihn mit einem Lächeln zu ihrem Gatten hoch in die Hose.
Sie durfte sich erheben und ging zum Tisch, um die Kladde zu holen, begleitet vom Geläut der Glöckchen. Stefans Blick folgte ihr fasziniert. »Was ist das?«
Offenbar hatte sie ihre Instruktionen, denn ihre Antwort kam fast ohne Zögern. »Die Glöckchen sind mein Schmuck. Sie sagen Euch, dass ich bereit für Euch bin.«
Er lächelte amüsiert. »Sehr hübsch. Damit könntest du glatt als Christkind auftreten. — Und Striemen hast du dir auch eingefangen? Warst wohl zickig?«
Mit dem Tagebuch in Händen drehte sie sich zu ihm um. »Ja, mein Herr …«
Er lächelte versonnen. »Offenbar brauchst du das. Ist aber kein Problem. Zu Hause liegt jetzt auch eine Peitsche bereit.«
Ein Lächeln erblühte nun auch in ihrer Miene. »Sicherlich werdet Ihr mir ein guter Gebieter sein.« Sie näherte sich ihm und reichte ihm die Kladde mit einem geschmeidigen Knicks. »Das ist mein Tagebuch. Darin sind all meine Erlebnisse aufgezeichnet.«
Er stellte das Glas auf dem Tablett ab, wobei seine Hand wie zufällig über Carolins Brüste glitt, schlug das Buch auf und überflog einige Zeilen. »Sehr anregend. Ich denke, daraus kannst du mir hin und wieder etwas vorlesen.« Sachte legte er es aufs Tablett und griff wieder nach seinem Glas; erneut spürte Carolin seine Finger über ihre schwellenden Knospen streichen. Genüsslich nippte er am vermutlich teuren Whisky, während Judith von Simon die Ketten und die metallenen Ringe abgenommen bekam. Den Plug mit den Glöckchen aber musste sie in sich lassen. Sie verschwanden unter ihrem langen Jerseykleid, mit dem sie seinerzeit gekommen war und das sie nun wieder überstreifen durfte. »Es wird eine reizvolle Heimfahrt werden«, sagte Stefan lächelnd, während sich Judith zu Carolin herabbeugte, um die Kladde an sich zu nehmen, und ihre Blicke ineinander verschmolzen. Kaum hörbar waren Judiths Worte. »Es war schön mit dir.« Mit einem aufgewühlten Seufzen richtete sie sich auf und behutsamen Schrittes folgte sie den beiden Männern aus dem Raum. Mit einem dumpfen Laut fiel die schwere Tür ins Schloss, das Glöckchengeläut verstummte. Wehmütig erhob sich Carolin von den Knien. Ja, es war schön mit Judith gewesen …
Es dauerte nicht lange, bis Simon wieder zurückkam. Er trat neben sie und drehte ihr Gesicht ihm zu, knebelte ihren Mund mit einem zärtlichen Kuss. Dann hörte sie sein Flüstern. »Ich liebe dich, mein Weib.«
»Ich liebe dich auch, mein Herr.« Es gab keine tiefere Wahrheit. Seine Worte von vorhin kamen ihr in den Sinn und sie erkannte, wie sehr sie stimmten: sie liebte ihn umso tiefer, je mehr er sie demütigte und leiden ließ. Sie versuchte nicht, es zu verstehen …
23Das Schweigen des geöffneten Mundes
23Das Schweigen des geöffneten Mundes
Sie musste verrückt sein, sich all den Misshandlungen und Demütigungen auszusetzen, die sich Simon immer wieder für sie ausdachte, und auch noch Lust dabei zu empfinden. Kopfschüttelnd dachte Carolin an all das, was sie schon mit ihm und durch ihn erlebt hatte. Irgendwie war sie reif für den Therapeuten. — Sie fühlte sich nicht gut, seelisch nicht, weil sie körperlich angegriffen war, geplagt von einer Erkältung mit Schnupfen, Husten, Gliederschmerzen und allgemeiner Kraftlosigkeit. Es war nichts mit ihr anzufangen. Simon zeigte sich verständnisvoll. Die Regeln, denen sie unterstand, wurden ausgesetzt, er sagte sogar einen Kundentermin ab und brachte ihr heißen Pfefferminztee ans Bett. Es tat ihr gut, von ihm wie ein geliebtes Wesen behandelt zu werden und vielleicht doch etwas anderes für ihn zu sein als nur Sklavin und Einkunftsquelle. Zärtlich strich seine Hand über ihre Stirn. Sie trank einen Schluck Tee und stellte fest, dass ihr Kaffee doch irgendwie lieber gewesen wäre, offenbar befand sie sich nach drei Tagen Unpässlichkeit nun endlich auf dem Weg zur Besserung. Auch die Gedanken verabschiedeten sich allmählich vom Krankenlager. »Wie es Judith wohl geht, ob sie sich ihrem Mann wirklich unterwirft?«
In Simon gab es daran keinen Zweifel. »Natürlich. Sie ist doch jetzt seine 24/7.«
»Seine was?«
»Seine 24/7. Sklavin vierundzwanzig Stunden am Tag und sieben
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