Carolin - GesamtWerk
sich zurück und stieß von neuem zu wie ein Kolben im zu groß geratenen Zylinder. Ihr Blick schweifte an Gerhard vorbei zu Simon, der wie unbeteiligt einige Schritte entfernt stand, als ginge ihn das alles nichts an. Sie hörte ein tiefes brünstiges Röcheln und ihr Mund wurde von einer klebrigen Flut überschwemmt, die auch heute wieder ein bisschen fad schmeckte und so, wie sie in sie kam, auch wieder aus ihr herausrann, über die Lippen zum Kinn kroch und in zähen Fäden auf ihre Brüste tropfte. Angestrengt kämpfte sie gegen einen aufkommenden Würgereiz an. Jetzt bloß nicht in Panik geraten. Konzentriert atmete sie durch die Nase.
Irritiert fragte Gerhard bei Simon nach, weshalb sie es nicht schlucke, und als er hörte, dass es mit der Spange nicht möglich sei, ließ er den Blick wie zum Trost über die weißlichen Rinnsale schweifen, die über ihre Lippen, das Kinn und die Brüste krochen. »So ist es ja auch ganz hübsch.«
Ihre Zunge, die noch halbwegs brauchbar war, musste den Penis rundum sauber lecken. In die Hose zurückpacken konnte sie ihn nicht, das tat der Mann selbst. Zufrieden ging er zum runden Tisch, schenkte Rotwein in zwei bereitstehende große Gläser und ließ sich auf einem der beiden Korbstühle nieder, zwischen denen auf dem Boden ein Edelstahlnapf stand, gefüllt mit Wasser. Simon nahm ihr die Spange aus dem Mund. Endlich. Doch gab es keinen wirklichen Grund zur Erleichterung. Er half ihr vom Stuhl, zwang sie mit sanftem Druck auf die Knie und beugte ihren Oberkörper hinab, schloss am hinteren Ring ihres Halsbandes eine Hundeleine an und führte sie zum Tisch hinüber. Sehr langsam musste er gehen, denn nur mühsam konnte sie sich vorwärtskämpfen auf den Knien und den Ellbogen, die sich kaum bewegen ließen. Keuchend vor Anstrengung erreichte sie den Napf, der als ihr Ziel bestimmt war, wie nicht anders zu erwarten.
Simon setzte sich auf den freien Stuhl und die beiden Männer ließen die Gläser aneinanderklingen. Auch Carolin musste trinken. Sie senkte das Gesicht ins kühle Wasser und schlabberte einige Schlucke heraus, ohne sich darum zu scheren, wie demütigend es wohl aussah. Anerkennend schaute Gerhard zu Simon hinüber. »Du hast sie wirklich gut im Griff.« Sein Blick schweifte über die Peitschen an der Wand. »Züchtigst du sie?«
»Nur wenn es notwendig ist.«
Melancholisch klang Gerhards Stimme. »Leider habe ich es bei meiner Frau versäumt, sie richtig an die Kandare zu nehmen. Aber sie würde das wohl auch nicht mit sich machen lassen.«
Simon nickte bedauernd. »Nicht jede Frau ist dafür geeignet.«
Zaghaft, wie versuchsweise klatschte Gerhards Hand auf Carolins Hintern, versetzte ihr eher einen Klaps als einen Hieb. »Aber auch nicht jeder Mann eignet sich zum gestrengen Erzieher. Ich glaube, ich könnte es nicht.« Er griff zwischen ihre Beine, spielte mit den Klammern, die sich in ihre Schamlippen krallten, schürte Schmerz und Lust, trieb ein aufgewühltes Seufzen von ihren Lippen. »Sie ist feucht da unten, es scheint sie scharfzumachen.« Von ihrem Gesicht perlten Wassertropfen in den Napf zurück und dicht vor sich sah sie seine schwarz glänzenden Schuhe. Ein Bild tauchte vor ihren Augen auf: Judith bei der Begrüßung ihres Gatten. — Und wenn man nun auch von ihr verlangen würde, die Schuhe des Mannes zu lecken? Es wäre Sinnbild tiefster Unterwerfung, doch könnte sie es natürlich nicht verweigern … und die Vorstellung war nicht einmal ohne Reiz.
Gerhard ließ von ihr ab und erhob sich vom Stuhl, ging zum Pranger hinüber, umrundete ihn versonnen. Seine Hand glitt über das schimmernde Metall, das in Höhe seines Bauches auf soliden, im Boden verschraubten Streben ruhte. »Ein interessantes Ding. Darin wäre sie genau in der richtigen Stellung.« Fragend schaute er Simon an, und als dieser zustimmend nickte, winkte er nach Carolin. »Komm her!«
Bangen Herzens kroch sie zu ihm hinüber. Simon, der sich vom Stuhl erhob und sie leicht wie der Wind überholte, öffnete den seitlichen Riegel des Prangers und klappte die schwere obere Schiene empor. Als sie den kilometerlangen Weg endlich bewältigt hatte und keuchend vor ihm kauerte, befreite er ihre Hände vom Halsband und half ihr auf die Beine. Sie musste den Oberkörper tief nach unten beugen und den Hals und die Handgelenke aufs blaue Lederpolster der Aussparungen betten; die Schiene wurde heruntergeklappt und der Pranger verschlossen. Sie konnte sich nicht mehr rühren, nur noch warten
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