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Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Carte Blanche - Ein Bond-Roman

Titel: Carte Blanche - Ein Bond-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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Commander?«
    »Stimmt«, sagte Bond. »Woher haben Sie das gewusst?«
    »Gestern auf der Fahrt vom Flughafen hierher haben Sie interessiert zu einem Maserati geblickt, zu einer Moto Guzzi und zu einem amerikanischen Mustang mit Linkssteuerung.«
    »Sie sind sehr aufmerksam, Warrant Officer.«
    »Ich gebe mir Mühe. Dieser Ford, der hat mir auch sehr gefallen. Eines Tages werde ich einen Jaguar besitzen. Das ist mein Ziel.«
    »Hallo, hallo!«, rief plötzlich eine laute Stimme vom Flur aus.
    Sie gehörte Gregory Lamb. Bond war nicht überrascht. Der MI6 -Agent schritt zur Tür herein und winkte allen Anwesenden zu. Es war offensichtlich, dass Bheka Jordaan nicht viel von ihm hielt, wie Lamb bereits am Vortag eingeräumt hatte, aber er und Nkosi schienen sich gut zu verstehen. Sie plauderten kurz über irgendein Fußballspiel.
    Nach einem vorsichtigen Blick zu Jordaan wandte der große rotgesichtige Mann sich Bond zu. »Ich stehe zu Diensten, mein Freund. Vauxhall Cross hat mich angewiesen, Ihnen behilflich zu sein.«
    Lamb war der Verbindungsmann, den Bond eine Weile zuvor Hirani genannt hatte, wenngleich nur widerwillig. So kurzfristig fiel ihm niemand anders ein, und der Mann besaß immerhin die nötige Freigabe.
    »Habe mich gleich ins Getümmel gestürzt, sogar ohne Frühstück, mein Freund, das sollten Sie wissen. Und ich habe mit dem Kollegen in eurer Abteilung Q gesprochen. Ist der so früh am Morgen immer so entsetzlich fröhlich?«
    »Das ist er tatsächlich«, bestätigte Bond.
    »Wir haben uns ein wenig unterhalten. Meine gecharterten Schiffe haben häufig Navigationsprobleme, weil Piraten die Signale stören. Was ist nur aus den Augenklappen und Holzbeinen geworden, was? Nun, dieser Hirani sagt, es gibt Geräte, mit denen man die Störsignale stören kann. Er wollte mir aber keine schicken. Können Sie denn nicht mal ein gutes Wort für mich einlegen?«
    »Sie wissen doch, dass unser Laden offiziell gar nicht existiert, Lamb.«
    »Wir spielen aber alle im selben Team«, sagte er beleidigt. »Ich muss in ein oder zwei Tagen eine riesige Ladung verschiffen. Wirklich gigantisch.«
    Bond hatte derzeit Wichtigeres zu tun, als Lambs lukrative Tarngeschäfte zu unterstützen.
    »Und Ihr heutiger Auftrag?«, fragte er streng.
    »Ah, ja.«
    Lamb reichte Bond die schwarze Mappe, die er bei sich trug, als enthielte sie die Kronjuwelen. »Ich möchte in aller Bescheidenheit anmerken, dass der Vormittag ein grandioser Erfolg war. Ganz und gar herausragend. Ich bin von Pontius zu Pilatus gelaufen. Musste heftige Trinkgelder zahlen. Die erstatten Sie mir doch zurück, oder?«
    »Ich bin sicher, das wird geregelt.« Bond öffnete die Mappe und musterte den Inhalt. Einen der Gegenstände nahm er sich genauer vor. Es war ein kleiner Plastikbehälter. Auf dem Etikett stand: »Re-leef. Bei asthmatischen Beschwerden.«
    Hirani war ein Genie.
    »Ein Inhalator. Haben Sie Lungenprobleme?«, fragte Nkosi. »Mein Bruder auch. Er arbeitet in einer Goldmine.«
    »Nicht wirklich.« Bond steckte den Behälter ein, dazu alle anderen Dinge, die Lamb ihm gebracht hatte.
    Nkosi erhielt einen Anruf. »Ich habe einen guten Wagen für Sie, Commander«, verkündete er, nachdem er aufgelegt hatte. »Subaru. Mit Allradantrieb.«
    Ein Subaru, dachte Bond skeptisch. Ein spießiger Kombi. Doch Nkosi strahlte, also sagte er: »Vielen Dank, Warrant Officer. Ich freue mich darauf, ihn zu fahren.«
    »Der Verbrauch liegt sehr niedrig«, sagte Nkosi begeistert.
    »Da haben Sie gewiss recht.« Er wollte sich auf den Weg machen.
    Gregory Lamb hielt ihn zurück. »Bond«, sagte er leise. »Ich bin mir manchmal nicht sicher, ob die maßgeblichen Stellen in London mich für voll nehmen. Gestern habe ich ein wenig übertrieben – was die Kapregion angeht, meine ich. Um ehrlich zu sein: Das Schlimmste, was ich von hier zu vermelden hab, ist ein Warlord aus dem Kongo, der zur Kur herkommt. Oder jemand von der Hamas, der am Flughafen umsteigen muss. Ich möchte mich einfach nur bedanken, dass Sie mich hinzugezogen haben, mein Freund. Ich …«
    »Gern geschehen, Lamb«, unterbrach Bond ihn. »Aber wie wäre es hiermit: Lassen Sie uns einfach davon ausgehen, dass ich Ihr Freund bin. Dann müssen Sie es nicht ständig wiederholen. Einverstanden?«
    »In Ordnung, mein … in Ordnung.« Das feiste Gesicht verzog sich zu einem Lächeln.
    Dann war Bond zur Tür hinaus. Nächster Halt: die Hölle, dachte er.

45
    Kwalene Nkosis kleiner Scherz war gelungen, fand

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