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Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser

Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser

Titel: Casteel-Saga 01 - Dunkle Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Komm, Kitty, du siehst müde aus. Es war doch schließlich deine Idee, nach Winnerrow zu fahren und uns dort eine Tochter zu suchen. Dachtest du vielleicht, daß sie auf dem Boden schlafen soll?«
    Nach zwei Tagen kamen die Möbel, und ich war fassungslos vor Freude. Cal war da, um genaue Anweisungen zu geben, wo was hingestellt werden sollte. Außerdem äußerte er den Wunsch, daß das Zimmer tapeziert werden sollte. »Ich mag eigentlich nicht so viel Weiß, aber sie fragt mich nie danach, welche Farbe mir gefällt.«
    »Mir gefällt es, Cal. Und ich finde die Möbel wunderschön.« Als die Lieferanten gegangen waren, überzogen wir gemeinsam das Bett mit dem geblümten Leintuch. Dann legten wir die Decke darüber, und zum Schluß wurde alles mit dem hübschen gesteppten Bettüberzug bedeckt.
    »Du magst doch Blau?« fragte er. »Ich kann das dauernde Grellrosa nicht mehr sehen.«
    »Ich liebe Blau.«
    »Kornblumenblau – wie deine Augen.« Er stand mitten im Zimmer, das jetzt hübscher aussah, als ich es mir je hätte vorstellen können, und er sah nun groß und männlich aus zwischen den zierlichen Sachen, die er mir gekauft hatte. Ich ging immer wieder im Kreis herum und bewunderte die vielen Accessoires, die er bestellt hatte. Ein paar schwere Messingbücherstützen für die Bücher, die ich im Besenschrank zusammen mit meiner Wäsche verstaut hatte. Ein Löscher, ein Bleistiftbehälter, einen Füllfederhalter und ein Bleistift-Set, eine kleine Schreibtischlampe und gerahmte Bilder für die Wand. Beim Anblick der vielen Dinge, die er mir gekauft hatte, schossen mir die Tränen in die Augen.
    Ich schluchzte: »Danke«, war alles, was ich noch hervorstoßen konnte, bevor mir die Stimme versagte und ich all den jahrelang zurückgehaltenen Tränen freien Lauf ließ, das Gesicht in das hübsche Bett gedrückt, während Cal betreten an der Bettkante saß und wartete, bis ich mit Weinen aufgehört hatte. Er räusperte sich. »Ich muß wieder zur Arbeit, aber bevor ich gehe, habe ich noch eine Überraschung für dich. Ich werde sie dir in den Schreibtisch legen, damit du sie später genießen kannst.«
    Beim Geräusch seiner leiser werdenden Schritte drehte ich mich um und setzte mich auf. »Danke für alles«, rief ich ihm hinterher. Ich hörte, wie er mit dem Wagen fortfuhr, und immer noch saß ich auf dem Bett. Dann erst sah ich im Schreibtisch nach.
    Ein Brief lag auf dem dunkelblauen Löschpapier.
    Lange Zeit starrte ich auf meinen Namen, der auf dem Umschlag stand: Miss Heaven Leigh Casteel. Links oben stand Logans Name und Adresse. Logan!
    Er hatte mich also doch nicht vergessen! Ich bedeutete ihm doch etwas! Zum ersten Mal nahm ich den Brieföffner zur Hand. Was für eine schöne Schrift Logan hatte, nicht so krakelig wie Tom oder so klein und pingelig wie Vater.
     
    Liebe Heaven,
    Du weißt gar nicht, wie sehr ich mich um Dich gesorgt habe. Gott sei Dank, hast Du geschrieben. Nun, da ich weiß, daß es Dir gutgeht, kann ich wieder schlafen.
    Du fehlst mir so, daß es mir direkt weh tut. Wenn der Himmel sonnig und blau ist, dann sehe ich Deine Augen vor mir, aber dann vermisse ich Dich noch mehr.
    Um ehrlich zu sein, meine Mutter hat versucht, Deinen Brief vor mir zu verstecken, aber ich fand ihn eines Tages in ihrem Schreibtisch, als ich nach Briefmarken suchte. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich von meiner Mutter wirklich enttäuscht. Wir hatten einen Streit, und ich habe sie gezwungen zu gestehen, daß sie mir Deinen Brief vorenthalten wollte. Sie gibt zu, daß sie nicht richtig gehandelt hat und hat mich und Dich gebeten, ihr zu verzeihen.
    Fanny sehe ich oft, und sie sieht wirklich sehr gut aus. Sie ist eine furchtbare Angeberin, und ehrlich gesagt, habe ich das Gefühl, daß auf den Reverend da einiges zukommt.
    Fanny sagt, sie sei nicht verkauft worden! Sie behauptet, daß Dein Vater seine Kinder verschenkt hat, um sie vor dem Hungertod zu bewahren. Ich möchte am liebsten keinem von Euch beiden glauben, aber Du hast mich noch nie angelogen, und Dir glaube ich. Deinen Vater habe ich nicht gesehen, aber Tom. Er ist in den Laden gekommen und hat nach Deiner Adresse gefragt. Dein Großvater lebt jetzt in einem Altersheim in Winnerrow.
    Ich habe keine Ahnung, wie ich Dir helfen kann, Keith und Unsere-Jane zu finden. Bitte, schreibe mir wieder. Ich bin bis heute niemandem begegnet, den ich so gerne mag wie Heaven Leigh Casteel.
    Und bis ich Dich wiedersehe, werde ich nicht einmal anfangen, mich nach so

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