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Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition)

Titel: Cataneo - Der Weg Splendors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Thomas
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nach vorn. »Da es scheinbar ganz gleich ist, was der Einzelne verlangt, Annoth, werden wir nun weiterreisen. Etwas langsamer zwar, aber wir werden die Ebene vor Anbruch der Dunkelheit verlassen haben. Ich hoffe, dass dies eine Entscheidung ist, mit der Ihr leben könnt.«
    Der Draconer sah ihm überrascht in die Augen. »Das kann ich, Hauptmann, ganz sicher.«
    Die Reisenden trieben ihre Pferde weiter voran und liefen widerwillig weiter. Die Mühe des Tages fiel erst von ihnen ab, als sie zum Sonnenuntergang endlich Bäume am Horizont erblickten und die weiten Grasebenen von Zorthan zurückließen. Noch immer herrschte Stille zwischen dem Hauptmann und dem Draconer, doch es fühlte sich für sie in diesem Augenblick, in dem Sie ihrem Ziel so nah waren, weniger erdrückend an. Die bohrenden Fragen nach dem richtigen oder falschen Tun ließen langsam von ihnen ab. Morris hatte es gut getan, dem Mann und seinem Pferd ein wenig Last abgenommen zu haben. Wenigstens konnte er einem helfen, was ihn in diesem Augenblick sehr glücklich machte.
    Für den Draconer war dieser Moment ebenso frohsinnig, denn er hatte seinem König mal wieder bewiesen, dass er seinen Befehlen folgte, ganz gleich, ob diese unmöglich und waghalsig erschienen. Aber vor allem hatte er sich selbst bewiesen, dass er einen Mann wie Morris von seinen starren Ansichten abbringen und zu einer richtigen Entscheidung bewegen konnte. Das war ein Gefühl des Sieges und die Ankunft in dem schützenden Dickicht des Waldes bewies ihm, dass er richtig gehandelt hatte. Diese Rast war die letzte, bevor sie die Mauern der Stadt Neckmar erreichen würden. Die sternklare Nacht, die ihnen bevorstand, brachte ihnen einen erholsamen Schlaf.

EIN UNERWARTETES WIEDERSEHEN
    Zu jener Zeit waren die Gebete von Xeroi längst erhört worden. Der Dämon, der ihm die Luft aus den Lungen gepresst hatte, hatte von ihm abgelassen. Denn aus der umliegenden Finsternis war eine weitere Brut des Vortex’ aufgetaucht. Dieser neue Dämon hatte trotz seiner bedrohlichen Erscheinung eine beruhigende Wirkung ausgestrahlt und dem tobenden Dämon befohlen, den Sandari loszulassen. Seine roten Augen waren weniger leer als die des anderen Dämons, wirkten geradezu schön. Es handelte sich um ein Dämon weiblicher Art. Xeroi erkannte dies zuerst an ihrer Stimme und als sie näher getreten war, konnte er es an ihrem muskulösen und doch eindeutig weiblichen Körper erkennen. Keuchend und japsend saß er vor ihr auf dem Boden. Dankbar, dass er noch lebte, hielt er die goldene Feder an seiner Halskette fest. Erinnerungen an die Worte Failons hallten in seinem Kopf wider. »Man sagte mir, sie hilft einem, wenn man nicht weiter wüsste«, hatte er ihm erzählt. Und es schien, als hätte sie ihm wahrhaftig geholfen. Diese Kette und diese ungewöhnlich schöne Kreatur der Finsternis, so dachte er.
    Die Dämonin trat langsam auf den anderen der Brut zu und sprach beruhigend auf ihn ein. »Die Zeit wird kommen, Azur, an denen ihr Eure Aggressionen an denen auslassen könnt, die es verdient haben, da sie Euch an die Finsternis fesselten.«
    »Ich weiß, Indyrah, aber er hat Geheimnisse und vielleicht wäre er mir wegen dem Orkführer nützlich.«
    »Konzentriert Euch lieber auf den Zeitpunkt, an dem wir unseren wahren Feinden begegnen werden und nicht auf die Worte eines Verbrannten, der schließlich ein ähnliches Schicksal teilt wie wir.«
    Azur sah ihr tief und schuldbewusst in die Augen. »Die Dunkelheit«, sagte er und nickte verstehend.
    Indyrahs Blick fiel auf Xeroi. Er wich ihr nicht aus – zu anziehend wirkten ihre Augen auf ihn. Indyrah erschien ihm keinesfalls mordlüstern. Er empfand sie als klug und bedacht, aber vor allem war sie in diesem Augenblick ihm gegenüber gnädig gestimmt. Eine Fähigkeit, die den Erzählungen nach der Brut eigentlich fehlte.
    Der große Dämon riss ihn aus den Gedanken. Vorsichtig kniete er sich vor den Sandari, dem in seiner Nähe erneut unheimlich wurde, und sprach: »Verlasst nun diesen Ort und kehrt nie mehr zurück, denn Ihr werdet hier nichts als den Tod finden. Wen auch immer Ihr sucht, er wird ganz sicher nicht mehr auffindbar sein.«
    Xeroi nickte wortlos. Er wusste, dass er gezwungen war, kehrtzumachen. Langsam stand er auf und klopfte sich den Dreck von der Hose. Dann sah er Indyrah dankend an und auch sie blickte freundlich zurück.
    »Lauft so schnell Ihr könnt«, riet sie ihm. »Diese Gegend ist kein sicherer Ort für einen Mann wie Euch. Ich will

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