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Cato 02 - Im Auftrag des Adlers

Titel: Cato 02 - Im Auftrag des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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warme Luft hallte ein unmenschlicher Schrei.
    »Was zum …?« Der Wächter taumelte erschreckt zurück.
    Macro wollte ihn packen, doch plötzlich brach eine lodernde Gestalt um die Biegung im Pfad und rannte brüllend in die Lichtung, den Boden mit einem fahlen, flackernden Schein erleuchtend. Die Luft roch nach Pech und verbranntem Fleisch, und die Gestalt stolperte und wälzte sich, noch immer schreiend, auf dem Boden.
    Macro packte seinen Wachposten und seinen Optio und stieß sie zum Rest der Zenturie zurück. »Lauft!«
    Dicht hinter ihnen wurde die Luft von wildem Kriegsgeschrei zerrissen, gefolgt vom schrillen Schmettern eines Kriegshorns. Im Kielwasser ihres batavischen Kriegsgefangenen strömten die Briten den Pfad hinunter, schrecklich im lodernden Licht der Fackel, die ein Mann an der Spitze der Angreifer hoch emporhielt. Bevor Cato seinem Zenturio hinterherstürmte, warf er einen Blick zurück und sah, dass der Bataver gnädigerweise reglos auf dem Boden lag. Sie brachen durch die schweigende Reihe der Legionäre, die außerhalb des roten Scheins der herannahenden Fackel warteten, und wandten sich den Briten entgegen, kampfbereit. Doch ihre Verfolger hatten von ihnen abgelassen, um sich auf die Leichen zu stürzen, die aufgereiht neben dem Pfad lagen, und hauend und stechend über die Toten herzufallen.
    »Was denn, verdammt?«, staunte Macro.
    »Die denken, das wären wir, Herr! Die denken, sie hätten uns im Schlaf überrumpelt!«
    Bestürzt bemerkten die Briten ihren Irrtum und wandten sich nun wild brüllend den Legionären zu, die sich in der Mitte der schmalen Lichtung in Reihenformation aufgestellt hatten.
    »Speere! Feuer frei!«, brüllte Macro.
    Die dunklen Schäfte flogen im flachen Bogen und trafen die vordersten Briten. Im Dunkeln unsichtbar, bohrten die Speere sich in ihre Opfer, bevor diese der Gefahr auch nur gewahr werden konnten; mehrere der Angreifer fielen und gerieten unter die Füße ihrer Kampfgenossen, die unbedingt an die Römer heranwollten. Es war kaum noch Zeit für die zweite Salve, da waren die Briten auch schon, ihr wildes Kriegsgeschrei ausstoßend, über ihnen. Ein lautes Klirren und Scheppern von Waffen und Schilden erklang, begleitet vom Rufen, Stöhnen und Schreien der Männer, die wild im Dunklen kämpften.
    »Schließt die Reihen! Schließt die Reihen!«, schrie Macro über den Lärm hinweg. »Haltet euch zusammen!«
    Wenn es den Legionären nicht gelang, sich deutlich von ihren Feinden abzuheben, bestand die Gefahr, dass sie ihre Waffen gegen die eigenen Leute kehrten.
    Genau in diesem Moment tauchte der Mond hinter einer dunklen Wolkenbank auf, und sein dünnes, graues Licht fiel auf die Szene. Macro sah zu seiner Erleichterung, dass es seinen Männern gelang, dicht genug zusammenzubleiben, um die heranbrandenden Briten abzuhalten, die hauend und stechend über den Schildwall herfielen. Doch während er sich noch umschaute, warf ein großer Krieger sich zwischen die Schilde der Legionäre, die er dabei fast zu Boden stieß, und stürzte sich auf den Zenturio. Macro blieb nur ein Augenblick zum Reagieren, und er warf sich blitzschnell zu Boden, um dem Zusammenprall auszuweichen.
    »Herr!«, rief Cato von der Seite und schmetterte mit seinem ganzen Gewicht dem Briten den Schildbuckel in die Seite. Das reichte, um den Mann neben Macro zu Boden krachen zu lassen. Macro zog den Arm zurück und rammte dem Briten den Schwertgriff gegen das Kinn, sodass dieser mit einem lauten Stöhnen bewusstlos zusammenbrach.
    Cato half seinem Zenturio eilig auf die Beine und stieß dann, den Schild vor sich haltend, sein Kurzschwert in das Gewimmel der angreifenden Krieger. Die Klinge traf, ein Mann fluchte über seine Verletzung, und Cato zog das Schwert heraus und stieß erneut zu.
    Der Mond war jetzt frei von Wolken und beleuchtete das wilde Getümmel mit seinem melancholischen Schein, der sich in den zuckenden Klingen und den glänzenden Helmen und Rüstungen matt spiegelte. Macro sah, dass er und seine Männer eindeutig in der Minderzahl waren, während immer noch mehr von diesen wilden Kriegern vom Pfad auf die Lichtung stürmten. Die Legionäre würden dagegen nicht lange bestehen können und schienen zum selben grässlichen Schicksal wie die Bataver verurteilt.
    »Zurück! Weicht zum Ausgang der Lichtung zurück!«, brüllte Macro über das Getöse des wilden Waffengangs hinweg. »Folgt mir!«
    Er parierte einen Angriff und trat einen Schritt nach hinten. Zu beiden Seiten wichen

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