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CC-5 streng geheim

CC-5 streng geheim

Titel: CC-5 streng geheim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ech­te Te­le­pa­then un­an­greif­bar ge­wor­den wa­ren. Da ich Re­lings gründ­li­che Vor­ar­bei­ten kann­te, war ich si­cher, daß es auf der Welt kei­nen Men­schen gab, der auch nur an­nä­hernd Ki­nys Geis­tes­kräf­te er­reich­te.
    »Du hörst wirk­lich nichts, Ki­ny?« frag­te er drän­gend.
    Die Klei­ne schüt­tel­te den Kopf.
    »Auch nicht bei dem klei­nen Mann?«
    Han­ni­bal blin­zel­te em­pört, aber er ge­trau­te sich nicht, den Mund auf­zu­ma­chen.
    »Kannst du mir wirk­lich nicht sa­gen, was der große Mann jetzt denkt? Ir­gend et­was, auch wenn es noch so we­nig ist.«
    Die Klei­ne war den Trä­nen na­he.
    »Nein, Sir, gar nichts. Er ist tot, ganz tot! Ich kann nichts hö­ren, und er hört mich nicht.«
    Ei­ner der Me­di­zi­ner gab dem Al­ten einen Wink. Das Kind durf­te nicht über­an­strengt wer­den. Trotz­dem stell­te er noch ei­ne Fra­ge:
    »Die bei­den Män­ner ha­ben sich laut mit­ein­an­der un­ter­hal­ten, als du noch hin­ter der Tür ge­stan­den hast, Ki­ny. Sie wa­ren er­regt. Ih­re Ge­dan­ken­im­pul­se wa­ren da­durch be­son­ders stark. Hast du da auch nichts ge­hört, als die Schwin­gun­gen so kraft­voll wa­ren?«
    »Nein, Sir. Wirk­lich nichts. Ich ha­be sehr auf­merk­sam ge­lauscht, weil es der Dok­tor sag­te. Ich konn­te nichts hö­ren.«
    »Dan­ke, Ki­ny«, sag­te der Al­te und lä­chel­te dem Mäd­chen zu. »Du kannst nun wie­der ge­hen. Ge­fällt dir dein Zim­mer?«
    Das Kind strahl­te plötz­lich. Al­les tie­fe Wis­sen war aus sei­nen Au­gen ver­schwun­den.
    »Es ist wun­der­schön, Sir. Al­le Leu­te sind lieb zu mir.«
    Die Ärz­te brach­ten sie hin­aus. Ich at­me­te er­leich­tert auf. Ir­gend­wie hat­te mich die Klei­ne ner­vös ge­macht.
     
    *
     
    So­gar Han­ni­bal schwieg – und das war ein Wun­der. Der Al­te sah nach­denk­lich auf sei­ne Schreib­tisch­plat­te.
    Plötz­lich kam die Fra­ge:
    »Sie woll­ten mir et­was sa­gen, Kon­nat?«
    »Mei­ne Mel­dung über den Vor­fall auf Ter­ra II?«
    »Na­tür­lich. Was den­ken Sie denn! Ich bin von Ih­rer Ab­lö­sung zwar schon in­for­miert wor­den, aber ich möch­te es noch ein­mal von Ih­nen hö­ren.«
    Das paß­te mir nun gar nicht. Es hät­te mich viel mehr in­ter­es­siert, zu er­fah­ren, was hin­ter dem Test steck­te. Trotz­dem be­gann ich mit der Schil­de­rung mei­ner Be­ob­ach­tung. Ich ver­gaß nichts, faß­te aber mei­ne Aus­füh­run­gen so knapp wie mög­lich.
    Han­ni­bal sah mich an, als hät­te ich plötz­lich den Ver­stand ver­lo­ren. Sei­ne Hand­be­we­gung zur Stirn drück­te al­les aus, ob­wohl er kein Wort sag­te.
    Ich warf ihm einen gif­ti­gen Blick zu und be­en­de­te den Be­richt.
    »Ich ha­be den ab­lö­sen­den Agen­ten ge­nau in­for­miert, da es mir sinn­los er­schi­en, Gun­ther Swendt zu ver­haf­ten. Ich hielt es für an­ge­bracht, ihn be­ob­ach­ten zu las­sen. Viel­leicht er­gibt sich da­durch für uns die Mög­lich­keit, den hin­ter ihm ste­hen­den Auf­trag­ge­bern auf die Spur zu kom­men. Das wä­re al­les, Sir.«
    Er sah lang­sam auf. In sei­nen hel­len Au­gen lag ein Aus­druck, den ich noch nie an ihm be­merkt hat­te.
    Mit er­ho­be­ner Stim­me sag­te er:
    »Wenn es bei uns nicht ei­ne Ak­te gä­be, auf der ›CC-5 streng ge­heim‹ stün­de, wür­de ich Sie nach Ih­ren Aus­füh­run­gen jetzt für einen Nar­ren hal­ten. Sie wis­sen na­tür­lich auch, daß ein Mensch un­ter sol­chen Um­stän­den ster­ben müß­te: Ex­plo­si­ver Druck­ver­lust, und so wei­ter!«
    »Will ich aber mei­nen«, fiel der Zwerg ein. »Das …«
    »Ich ha­be Sie nicht um Ih­re Mei­nung ge­be­ten, Utan. Schwei­gen Sie!«
    Han­ni­bal zuck­te zu­sam­men. Sel­ten hat­te ich ihn so ernst ge­se­hen.
    »Wir wol­len wei­ter­ma­chen, Kon­nat! Ich glau­be Ih­nen, daß Sie die­se Din­ge ge­se­hen ha­ben. Der Agent, den ich zur Ab­lö­sung schick­te, ist der An­ge­le­gen­heit so­fort nach­ge­gan­gen. Als Ih­re Trans­por­tra­ke­te star­te­te, hielt sich Gun­ter Swendt in der Sta­ti­on auf, da sein Dienst be­en­det war. Ihr Kol­le­ge be­ob­ach­te­te ihn im Spei­se­saal. Ei­ne hal­be Stun­de spä­ter war der In­ge­nieur spur­los ver­schwun­den. Die Su­che nach ihm ver­lief in der Sta­ti­on und

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