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Challenges (Beachrats: Teil 9) (German Edition)

Challenges (Beachrats: Teil 9) (German Edition)

Titel: Challenges (Beachrats: Teil 9) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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anfühlte. Ich konnte mich schon gar nicht mehr daran erinnern, wann ich zuletzt eine lange Hose getragen hatte.
    »Du siehst ja schick aus«, sagte Kevin, als ich ins Wohnzimmer kam.
    Er, Rick und Sean waren die Einzigen, die noch da waren.
    »Ich komme schließlich mit, oder?«, fragte ich.
    »Ja, Rick hat gesagt, dass du mitkommen möchtest und ich halte es für eine gute Idee. Ich glaube, es könnte Sean ein bisschen dabei helfen, ruhiger zu sein.«
    »Bist du nervös?«, fragte ich Sean.
    »Und wie!«, sagte er. »Wäre es okay, wenn ich rauche?«
    »Natürlich, du darfst im Haus ruhig rauchen«, sagte Rick. »Jeder andere macht es auch.«
    »Nicht jeder«, warf ich ein.
    »Wer denn nicht?«
    »Du zum Beispiel, Holzkopf. David und Brian auch nicht. Denny ebenso wenig.«
    »Und du nur noch selten«, bemerkte Rick.
    »Ich rauche so viel wie ich will.«
    »Hast du die Zigarre geraucht, die Will dir gegeben hat, als Rob geboren wurde?«
    »Großer Gott, nein. Das Ding war so groß wie ein Penis.«
    »Und das hat dir Probleme bereitet?«
    »Halt die Klappe!«, sagte ich, aber wir mussten beide lachen.
    »Lasst uns gehen«, schlug Kevin vor. »Alex, du kannst Sean das Goodwin Building zeigen, bis es Zeit für unseren Termin ist.«
    »Wow!«, stieß Sean aus. »Du hast dein eigenes Gebäude?«
    Ich wusste, dass er nur versuchte, mich aufzuziehen.
    »Ich wünschte, es würde mir gehören«, sagte ich grinsend. »Dann gäbe es im fünften Stock zwei freie Büros.«
    »Ja, klar«, lachte Rick.
    Sean und ich fuhren in meinem Wagen zum Goodwin Building . Wir machten ein bisschen Smalltalk, bis wir dort ankamen. Kevin und Rick kamen direkt nach uns in ihren Wagen an. Sie nahmen gleich den Fahrstuhl nach oben, aber ich schlug Sean vor, unsere kleine Führung im Coffeeshop zu beginnen.
    »Möchtest du etwas essen?«, fragte ich ihn. »Die machen hier richtig gutes Gebäck.«
    »Ich bin zu nervös, um zu essen. Eine Flasche Saft wäre aber nett.«
    Ich holte mir etwas zu essen und eine Tasse Kaffee. Für Sean nahm ich eine Flasche Multivitaminsaft mit.
    »Lass uns auf die Terrasse gehen«, schlug ich vor. »Dort können wir rauchen.«
    Während ich mich über mein Frühstück hermachte, sprachen wir nicht viel.
    »Würde es dich stören, wenn ich eine rauche?«, fragte Sean höflich.
    »Nein, mach ruhig. Justin raucht ziemlich viel, wenn er nervös ist.«
    Er zündete sich eine Zigarette an und wir schwiegen wieder.
    »Alex, glaubst du an Gott?«, fragte Sean nach ein paar Minuten unvermittelt.
    »Ja, das tue ich«, antwortete ich mit vollem Mund. »Du nicht?«
    »Nicht wirklich. Ich meine, ich bezweifle nicht, dass es vielleicht einen Gott geben könnte, aber ich habe noch nie wirklich darüber nachgedacht.«
    »Dafür gibt es sogar ein eigenes Wort«, sagte ich.
    »Ich weiß. Es lautet Agnostizismus.«
    Aus irgendeinem Grund konnte ich mir dieses Wort nie merken.
    »Warum fragst du?«
    »Weil ich mir in solchen Situationen wie dieser wünschte, dass ich an Gott glauben würde, damit ich zu ihm beten könnte.«
    »Ich habe gestern Abend für dich gebetet«, sagte ich. »Ich mache es nicht sehr oft, aber gestern Abend habe ich es getan.«
    »Wirklich?«, fragte er überrascht.
    »Ja, wirklich. Ich habe Gott darum gebeten, dich bei uns bleiben zu lassen.«
    »Vielen Dank«, sagte er. »Das macht mich sehr froh.«
    »Gern geschehen. Ich hoffe, es hilft.«
    Der Großteil des ersten und das komplette zweite Stockwerk des Gebäudes war ein Geschenkladen. Wenn die Touristensaison vorbei war, wurden die meisten Geschenkläden geschlossen. Aber dieser hatte, zusammen mit drei oder vier anderen, das ganze Jahr über geöffnet. Ich kannte die Leute nicht, die dort arbeiteten, aber wir verbrachten ein paar Minuten damit, uns umzusehen. Dann sah ich auf meine Uhr.
    »Wir sollten besser nach oben gehen«, schlug ich vor.
    »Ich habe Schiss«, sagte er.
    Ich wusste, dass ich etwas machen musste, also tat ich etwas, was ich vermutlich später bereuen würde. Ich nahm seine Hand. Es war ein heißer Tag, aber seine Hand war eiskalt. Als der Fahrstuhl aufging und wir einstiegen, hielt ich noch immer seine Hand. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass noch jemand im Fahrstuhl war, aber ich schenkte der Person keine weitere Beachtung.
    »Ist das nicht süß?«, sagte eine Stimme. »Die kleinen Schwuchteln halten im Aufzug Händchen.«
    Ich sah rot. Ich drehte mich so schnell ich konnte um und da stand Chuck und grinste mich an.
    »Was zur Hölle hast du

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