Challenges (Beachrats: Teil 9) (German Edition)
nachdem sich eine Frau meldete. »Hier ist Tyrone Adams vom Jugendamt des Staates Florida.«
»Hallo, Mr. Adams«, sagte sie kühl. »Ich habe Ihren Anruf schon erwartet.«
»Ist Mr. Kelly ebenfalls anwesend?«, fragte ich.
»Dean Kelly ist nicht hier«, antwortete sie. »Er hat heute Morgen ein Meeting mit der Fakultätsleitung.«
»Verstehe«, sagte ich.
»Ich werde ihm alles übermitteln, worüber wir sprechen.«
Ich erklärte ihr die Situation und den Wunsch ihres Sohnes, in Florida zu bleiben.
»Wir haben ein Internat für Sean bereits in Erwägung gezogen, aber wir müssten davon überzeugt werden, dass sich diese Leute in Florida würdig erweisen, unseren Sohn zu erziehen.«
Ihre Einstellung ging mir wirklich auf die Nerven und ich überlegte, ob ich ihr von den Wundern erzählen sollte, die ich im Haus dieser beiden Männer mit eigenen Augen gesehen hatte. Ich hielt mich allerdings zurück.
»Ich kann Ihre Bedenken verstehen«, sagte ich stattdessen. »Ich kann mich jedoch für Mr. Miller und Mr. Harper verbürgen. Sie wissen sicher bereits, dass sie ein schwules Paar sind -«
»Aber ja«, unterbrach sie mich. »Ich kann Ihnen versichern, es ist weder für mich noch für meinen Mann ein Problem. Mein Sohn ist nicht schwul, aber wir haben zahlreiche homosexuelle Freunde, Kollegen und Bekannte.«
»Aber Ihr Sohn sagt, dass er schwul ist.«
»Mr. Adams, ich möchte die Sexualität meines Sohnes nicht mit Ihnen diskutieren.«
»In Ordnung«, sagte ich, da mir klar war, dass es keinen Sinn hatte. »Was wäre nötig, um Sie davon zu überzeugen, dass Mr. Miller und Mr. Harper Ihres Sohnes würdig sind?«
Als ich das Wort würdig sagte, zuckte Sean zusammen. Ich zwinkerte ihm zu.
»Wir würden sie gerne kennenlernen«, sagte sie. »Wir möchten mit ihnen reden und uns ihr Haus ansehen. In den nächsten zwei Wochen haben wir beide furchtbar volle Terminpläne, aber danach würden wir sie gerne besuchen und dann unsere Entscheidung treffen.«
»Zwei Wochen?«, fragte ich, fassungslos, dass es so lange dauern sollte, bis sie sich für ihren eigenen Sohn Zeit nehmen wollten.
»Ja. Lässt sich das einrichten?«
»Ich bin mir sicher, dass es machbar ist«, sagte ich. »In der Zwischenzeit werde ich eine gerichtliche Anordnung in die Wege leiten, damit Kevin und Rick als Seans Eltern handeln können. Das ist nötig, damit er hier zur Schule gehen kann. Außerdem wäre es hilfreich, falls er medizinische Versorgung benötigt.«
»Ich werde Ihnen seine Geburtsurkunde und eine Handlungsvollmacht faxen. Wir wollen damit die Gerichte nicht belästigen. Wie lautet die Faxnummer?«
»Wie ist deine Faxnummer, Kevin?«, leitete ich die Frage weiter.
Er sagte sie mir und ich wiederholte sie für Mrs. Kelly am Telefon.
»Haben Sie die Telefonnummern von Mr. Miller und Mr. Harper, damit Sie Ihren Besuch mit ihnen abstimmen können?«, fragte ich.
»Nein, aber ich hätte sie gerne.«
»Ich reiche Sie an Kevin weiter und er kann Ihnen die Nummern durchgeben«, schlug ich vor.
»Wie Sie wünschen.«
Kevin stellte sich ihr vor und nannte ihr mehrere Telefonnummern, unter denen er und Rick erreichbar waren. Nachdem das erledigt war, verabschiedete er sich und beendete das Gespräch.
»Also, wie sieht es aus?«, wollte Rick wissen.
»Scheinbar sind Mr. und Mrs. Kelly dazu bereit, es in Betracht zu ziehen, Sean hierbleiben zu lassen.«
»Sie bevorzugt Dr. Kelly und er möchte gerne Dean Kelly genannt werden«, sagte Sean.
Ich nickte.
»Und was müssen wir tun?«, fragte Kevin. »Die elterliche Kontrolle bestehen?«
»Im Grunde ja«, sagte ich. »Aber das könnt ihr ihnen nicht übel nehmen, Kevin.«
»Das tue ich nicht«, antwortete er. »Meinst du, dass wir sie bestehen werden, Sean?«
»Davon bin ich überzeugt. Wann kommen sie?«
»Nicht innerhalb der nächsten zwei Wochen«, antwortete ich. »Furchtbar volle Terminpläne.«
»Sie haben immer furchtbar volle Terminpläne«, sagte Sean traurig.
»Zwei Wochen«, murmelte Rick und schüttelte den Kopf. »Das ist eine ziemlich lange Zeit.«
»Das sehe ich genauso, aber was soll ich sagen?«
»Wofür brauchtest du die Faxnummer?«, fragte Kevin.
»Sie faxt euch seine Geburtsurkunde und eine Handlungsvollmacht«, erklärte ich. »Damit brauchen wir uns nicht erst an ein Gericht wenden, um das vorübergehende Sorgerecht für Sean zu bekommen.«
Noch während ich das sagte, klopfte es an der Bürotür. Nachdem Kevin sie hereingebeten hatte, steckte seine
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