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Challenges (Beachrats: Teil 9) (German Edition)

Challenges (Beachrats: Teil 9) (German Edition)

Titel: Challenges (Beachrats: Teil 9) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
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erwachsen.«
    »Ein komplett schwuler Haushalt? Wow! Bist du von hier?«
    Ich erklärte ihm, wie ich hierhergekommen bin und es war offensichtlich, dass ihn das ein wenig umhaute.
    »Lass uns unsere Sachen in mein Zimmer bringen«, schlug ich vor. »Sie mögen es nicht, wenn wir unser Zeug hier herumliegen lassen.«
    »Das ist ein verdammt großes Wohnzimmer«, sagte Scott, während wir zur Treppe gingen. »Und sieh dir den Fernseher und die Anlage an! Ich wünschte, ich wäre ein Pflegekind hier.«
    Ich lachte, während wir die Treppe hinaufgingen. Als wir in meinem Zimmer ankamen, schlossen wir die Tür hinter uns.
    »Ich war auch total überrascht, als ich hier her kam und das alles sah. Die Zimmer im zweiten Stock haben jedes sein eigenes Badezimmer. Ich muss mir hier oben ein Badezimmer mit Ken teilen. Was aber nicht heißt, dass ich mich beschwere.«
    »Das würde ich auch nicht.«
    »Wie ist deine Familie so?«
    »Es sind eigentlich nur meine Mom und ich. Ich habe noch eine ältere Schwester, aber sie ist verheiratet und wohnt in Nashville. Ihr Mann ist von dort. Sie haben einen kleinen Jungen und meine Schwester bekommt in ein paar Monaten ein zweites Kind.«
    »Also bist du schon Onkel.«
    »Genau. Ich liebe meinen Neffen. Er ist so süß!«
    »Siehst du jemals deinen Dad?«
    »Nein. Meine Eltern sind nicht geschieden. Mein Dad ist tot.«
    »Das tut mir leid, Mann.«
    »Danke, aber das ist schon lange her. Er ist vor zehn Jahren oder so bei einem Arbeitsunfall gestorben. Ich kann mich kaum noch an ihn erinnern.«
    »Was macht deine Mom beruflich?«, fragte ich weiter.
    »Sie ist Arzthelferin in einer Gruppenpraxis.«
    Scott und ich schafften es an diesem Nachmittag nicht mehr zum Clubhaus und zum Pool-Tisch. Wir unterhielten uns einfach. Ich erfuhr, dass seine Mom, seine Schwester, ihr Mann und alle anderen engen Verwandten wussten, dass er schwul war. Offiziell wusste seine Mutter allerdings nicht, dass er rauchte und sie mochte es auch nicht. Er war fünfzehn, genau wie ich. Scott hatte noch nie einen Freund gehabt und daher natürlich auch noch keinen Sex.
    »Würdest du gerne Sex haben?«, fragte ich.
    »Jetzt?«
    Ich lachte laut und auch er stimmte ein und lachte mit.
    »Nein, nicht jetzt«, sagte ich. »Ich meine generell. Irgendwann mal.«
    »Ja, natürlich. Ich meine, ich schätze schon. Mit dem richtigen Typen.«
    Er fragte, ob ich schon einmal Sex hatte und ich log und sagte, dass das nicht der Fall war. Das Thema wurde aber unterbrochen, als Scotts Handy klingelte.
    »Hi, Mom ... Nein, mir war nicht bewusst, dass es schon so spät ist.«
    Ich warf einen Blick auf meine Uhr und stellte fest, dass es bereits 18:15 Uhr war. Dabei hatte ich das Gefühl, als wären wir gerade erst nach Hause gekommen.
    »Ich laufe einfach nach Hause«, sagte er und lächelte mich an. »Ich habe einen neuen Freund ... Nein, er ist ein Junge ... Nein, Mooom, nur ein Freund ... Okay, bis dann.«
    »Mir ist gar nicht aufgefallen, dass es schon so spät ist«, sagte ich, nachdem er aufgelegt hatte.
    »Mir auch nicht.«
    »Ich hatte einen wundervollen Nachmittag. Möchtest du morgen wieder herkommen?«
    »Gerne.«
    »Cool.«
    Er sah einen Moment gedankenverloren aus, aber ich sagte nichts. Ich wartete einfach.
    »Sean, ich habe nicht viele männliche Freunde«, sagte er. »Obwohl ich schwul bin, fühle ich mich mit Jungs nicht wirklich wohl. Ich weiß nie, was ich sagen soll und bin schüchtern. Aber bei dir ist das nicht so.«
    »Es geht mir genauso«, gab ich zu. »Ich habe das Gefühl, dich schon lange zu kennen.«
    Wir gingen nach unten. Im Wohnzimmer saßen alle versammelt und aßen Sandwiches.
    »Hey, Bubba«, sagte Justin.
    »Leute, das hier ist Scott Michaels«, stellte ich ihn vor.
    »Wie geht es dir, Scott?«, fragte Alex. »Erinnerst du dich an mich? Ich bin Alex Goodwin.«
    »Hi, Alex. Natürlich erinnere ich mich an dich. Ich bin allerdings überrascht, dass du dich an mich erinnerst.«
    »Warum überrascht dich das?«
    »Nun, ich war nur ein Freshman und du warst ein Senior . Außerdem warst du ... nun, so etwas wie ein Star.«
    Alex grinste, ging aber nicht weiter darauf ein.
    »Nehmt euch etwas zu essen«, schlug er stattdessen vor.
    »Hast du Hunger?«, fragte ich Scott.
    »Ja«, antwortete er, also setzten wir uns dazu.
    Nachdem wir fertig waren, sagte Scott, dass er gehen musste.
    »Ich habe deinen Wagen gar nicht gesehen«, bemerkte Alex. »Was fährst du?«
    »Ich habe keinen Wagen, ich laufe nach

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