Challenges (Beachrats: Teil 9) (German Edition)
Beispiel. Vor ein paar Minuten hast du für Justin und dich einen Drink gemacht, aber David hat mir eine Cola gegeben. Ich wollte einen richtigen Drink.«
»Und den hast du jetzt, oder?«, mischte Justin sich ein. »David hat dir eine Cola gegeben, weil du fünfzehn bist. Es juckt uns aber nicht, was du trinkst.«
»Das war mein Fehler«, warf David ein. »Normalerweise sind es Alex, Justin und Kevin, wenn er dabei ist, die Drinks wollen. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass du wie der Rest von uns nur Cola wolltest. Ich wollte damit nicht deine Gefühle verletzen. Es tut mir leid, wenn ich das getan habe.«
»Gib uns noch ein paar andere Beispiele«, hakte Alex nach.
»Nee, vergiss es. Außerdem bin ich sechzehn, nicht fünfzehn. Mein Geburtstag war am siebten Oktober.«
Alex stand vom Bett auf und ging zu Sean. Dieser zuckte zusammen, als erwartete er, dass Alex ihn schlagen würde. Aber stattdessen setzte Alex sich neben ihn und legte einen Arm um Sean.
»Bubba, wenn ich irgendetwas getan habe, weswegen du dich hier unglücklich oder nicht willkommen fühlst, möchte ich mich sofort vor allen dafür entschuldigen. Wir haben zuhause alle so viel um die Ohren. Deswegen machen wir Ausflüge so wie diesen, damit die Familie mehr Zeit zusammen verbringen kann. Ich denke, dass es vielleicht das erste Mal ist, dass wir alle sieben zur gleichen Zeit im gleichen Raum sind. Ich glaube, wir müssen so etwas häufiger machen.«
»Es hat nichts mit dir zu tun, Alex«, sagte Sean. »Es ist meine Schuld. Ich bin so verdammt verkorkst. Ich hasse meine verdammten Eltern und ich weiß, dass sie mich nicht lieben. Ich sehe Scott und seine Mom und sie liebt ihn so sehr. Sie kümmert sich um ihn. Ach, ich weiß nicht.«
»Ich glaube, die meisten von uns hätten gerne eine Mom, die uns liebt und sich um uns kümmert«, mischte ich mich ein. »Der einzige von uns, der eine richtige Mutter hat, ist Alex. Justin hat keine Mom und Brians Mom hat ihn rausgeworfen und das Sorgerecht dem Staat überlassen. David hat eine Stiefmutter, aber er lebt nicht mit ihr zusammen. Meine Mom sitzt im Knast, aber selbst davor war sie keine richtige Mom. Murray hat seine Großmutter, aber sie kann sich nicht mehr um ihn kümmern.«
»Ja, aber wenigstens hat sie es getan, als sie es konnte«, sagte Sean. »Nicht wahr, Murray?«
»Ja, das hat sie«, stimmte dieser zu. »Und deshalb vermisse ich sie auch so.«
»Ich kann nicht deine Mom sein, Sean, aber ich kann ein besserer großer Bruder sein als ich es bisher war«, sagte Alex.
»Leute, es tut mir leid, dass ich manchmal so ein Idiot bin«, sagte Sean. »Ich möchte nicht so sein. Ich möchte, dass die Leute mich mögen.«
»Warum hast du uns nicht gesagt, dass du Geburtstag hattest?«
»Hätte das denn eine Rolle gespielt?«
»Ja, das hätte es. Und wir hätten eine Party für dich veranstaltet. Sechzehn zu werden ist eine große Sache, Bubba. Mann, es bringt mich fast zum Heulen, dass nicht einmal jemand Happy Birthday zu dir gesagt hat. Und dass du nichts von deinen Eltern gehört hast, macht mich wütend.«
»Nun, es ist nicht das erste Mal, dass sie es verpennt haben«, sagte Sean traurig. »Ich sollte zu meinem sechzehnten Geburtstag einen Wagen bekommen. Vielleicht fällt es ihnen ja irgendwann wieder ein, wenn ihre Terminpläne einmal nicht mehr so voll sind.«
Kapitel 2: Kevin
Es gab in St. Augustine wirklich viel zu sehen. An unserem ersten Tag sahen wir uns unter anderem zwei alte Befestigungsanlagen an. Die erste war das Castillo de San Marcos National Monument , das älteste europäische Fort in Nordamerika. Anschließend besuchten wir das Fort Matanzas National Monument . Das spanische Wort Matanzas bedeutetet Massaker und das Fort wurde nach einem Massaker im Jahre 1565 benannt, als spanische Siedler zweihundertfünfzig schiffbrüchige Hugenotten aus Frankreich hinrichteten.
Nach den Forts machten wir einen Ausflug mit einem Boot. Dieser dauerte nur knapp fünfundsiebzig Minuten, aber man bekam einen ausgezeichneten Blick auf St. Augustine vom Wasser aus. Im Anschluss daran sahen wir uns ein altes Gefängnis aus dem neunzehnten Jahrhundert an. Unser letzter Stopp an diesem Tag war das St. Augustine Lighthouse , ein Leuchtturm, der auch ein Museum beherbergte. Der Leuchtturm war 1874 errichtet worden, aber noch immer in Betrieb. Er gehörte einmal der Küstenwache, aber im Jahr 2002 wurde er an eine gemeinnützige Organisation übergeben.
»Ich bin so müde, dass ich
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