Challenges (Beachrats: Teil 9) (German Edition)
wäre nichts für mich, aber es soll Leute geben, die darauf stehen.«
»Ich werde mit ihm darüber reden«, sagte ich.
»Ich möchte dir nicht meine Werte aufdrängen«, fuhr Alex fort. »Ganz bestimmt nicht. Aber ich glaube, ich wäre kein guter Bruder, wenn ich nicht gesagt hätte, worüber wir gerade gesprochen haben. Und ich habe das Gefühl, dass du deswegen nicht sauer bist oder dass du es mir übel nimmst.«
»Durch die Unterhaltungen gestern Abend und heute habe ich vieles erfahren, über das ich nachdenken muss«, gab ich zu. »Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass du dich so um mich bemühst.«
»Du bist nicht sehr glücklich, oder?«
»Nein, das bin ich nicht«, gestand ich ihm. »Aber das hat nichts mit Newport Beach oder den Leuten zu tun, die in Kevins und Ricks Haus leben. Ich bin hierhergekommen, weil ich auf der Suche nach dem Paradies oder so etwas war, aber ich fange an zu begreifen, dass meine Probleme viel tiefer liegen, in mir drin. Es könnte keine bessere Umgebung geben, in der man als schwuler Teenager leben könnte als euer Haus und eure Familie. Daran liegt es nicht. Es ist meine Schuld.«
»Haben Kevin und Rick mit dir über eine Therapie gesprochen?«
»Nein, aber ich glaube langsam, dass ich so etwas gebrauchen könnte. Was meinst du?«
»Ich würde es machen, wenn ich du wäre.«
»Was wirst du ihnen über mich erzählen?«, wollte ich wissen.
»Nichts. Es sei denn, du möchtest, dass ich es tue.«
»Sag ihnen, dass ich gerne einen Psychologen aufsuchen würde. Machst du das für mich?«
»Selbstverständlich«, sagte er. »Du weißt, dass wir morgen Flugzeuge fliegen wollen?«
Ich wusste, dass er das Thema wechselte, weil er alles gesagt hatte, was er sagen wollte.
»Ich denke, ich werde nicht mitmachen. Dafür geht mir viel zu viel durch den Kopf.«
Wir machten noch ein paar Minuten Smalltalk, dann gingen wir zu den anderen zurück.
Kapitel 4: Justin
Am nächsten Morgen trafen wir uns alle im Restaurant des Hotels zum Frühstück. Es gab ein Buffet und so etwas mochten wir alle. Nachdem wir gegessen und einen Kaffee getrunken hatten, gingen Alex und ich aufs Klo. Ich erledigte mein Geschäft am Urinal, er ging aber in eine der Kabinen.
»Wie ist es gestern Abend gelaufen?«, fragte ich ihn.
»Halt die Klappe. Ich erzähle es dir gleich.«
Kurz danach hörte ich ihn furzen und eine Minute später war er auch schon wieder draußen. In diesem Moment kam Kevin zur Tür herein. Er stellte sich vor eines der Urinale, aber ich wusste, dass er lieber reden als pissen wollte.
»Wie ist es gestern Abend gelaufen, Alex?«, fragte er.
»Ich denke, es lief ziemlich gut«, antwortete dieser. »Wir werden abwarten müssen.«
Ich wollte mehr Details. Das war eine Sache, die mich und alle anderen auf die Palme bringen konnte. Alex konnte ein Geheimnis besser für sich behalten als sonst jemand, den ich kannte. Mir war klar, dass Kevin und ich nicht mehr aus ihn herausbekommen würden.
»Ich bin so aufgeregt, dass ich gleich platze«, wechselte Alex auch das Thema. »Und heute Abend ist auch noch dieses Geisterding, oder?«
Wir vertrieben uns den Vormittag ein bisschen in der Innenstadt, denn unser Termin bei North American Top Gun war erst um elf Uhr. Wir fuhren rechtzeitig los, sodass wir um zehn vor elf dort waren. Wir plauderten ein paar Minuten und stellten fest, dass Alex, Rick und ich die Einzigen waren, die fliegen wollten.
Ich wusste von der Minute an, als wir zum ersten Mal im Wohnzimmer darüber sprachen, dass Brian sich nicht trauen würde, mitzumachen. Auch bei Kevin war ich mir ziemlich sicher gewesen. Aber ich war mir auch sicher, dass sie nicht wussten, was sie verpassten.
Der Flug war wirklich unglaublich! Ich hatte schon ein paar Mal in einem Flugzeug gesessen, aber das waren alles große Passagiermaschinen gewesen. Dieses Mal saß ich allerdings auf dem Platz des Copiloten. Das war vollkommen anders. Wir flogen nicht besonders hoch, aber ich bekam vor lauter Aufregung trotzdem eine Erektion. Der Pilot ließ mich das Steuer etwa zwanzig Minuten lang übernehmen. Am Anfang war ich eher zurückhaltend, aber dann flog ich immer schneller. Es war atemberaubend. Dann machte der Pilot auch noch Stunts. Wir machten Saltos und flogen auch verkehrt herum. Ich war wirklich froh, dass wir mit dem Mittagessen gewartet hatten.
Den Nachmittag verbrachten wir damit, uns ein weiteres Museum und einen Park anzusehen. Am Abend gingen wir in einem Steakhaus essen.
»Gibt
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