Challenges (Beachrats: Teil 9) (German Edition)
bitte nicht sauer auf mich, Rick. Ich habe mir bis jetzt nichts dabei gedacht.«
Murray sah aus, als hätte er ein bisschen feuchte Augen. Rick bemerkte es und umarmte ihn.
»Ich bin kein bisschen sauer auf dich. Es ist nicht dein Job, die Toilettengänge deines Bruders zu überwachen. Du hast nichts Falsches getan, mein Junge.«
»Ich weiß, aber ich fühle mich schrecklich.«
»Ich auch«, gab ich zu. »Ich hätte euch letzte Nacht wecken sollen, als ich gesehen habe, dass er nicht in seinem Bett lag.«
Kevin nahm mich in den Arm.
»Auch du hast nichts Falsches getan, Denny«, sagte er liebevoll. »Wenn Sean verschwunden ist, könnt ihr nichts dafür.«
»Aber wir sind eine Familie«, sagte ich. »Wir sollten aufeinander aufpassen.«
»Wir sind eine Familie, aber Sean ist sechzehn Jahre alt. Er ist kein Baby, auf das man rund um die Uhr aufpassen muss.«
In diesem Moment klopfte jemand heftig an der Tür.
»Macht auf.«
Es war Justins Stimme. Rick ging zur Tür und öffnete sie.
»Ihr solltet besser nach unten gehen«, sagte er. »Sean ist wieder da und er ist ziemlich verprügelt worden.«
Unsere Zimmer lagen im vierten Stock des Hotels und wir alle rannten die Treppen hinunter anstatt auf den Aufzug zu warten. Als wir ins Restaurant kamen, saß Sean am Tisch. Alex, David und Brian standen um ihn herum und Brian hielt eine Serviette an sein Gesicht. Sean sah ziemlich schlimm aus und ich sah, dass er weinte. Irgendein Kerl, den ich für den Manager des Restaurants hielt, wuselte ebenfalls dort herum.
»Gott sei Dank bist du okay«, sagte Kevin, als wir bei ihnen ankamen.
»Er ist nicht okay, Kevin«, sagte Brian. »Es hat ihn ziemlich erwischt. Ich vermute, er hat vielleicht ein gebrochenes Schlüsselbein und ich bin mir ziemlich sicher, dass sein Finger ausgerenkt ist.«
»Was ist passiert?«, wollte Rick wissen.
»Ich bin zusammengeschlagen worden«, sagte Sean durch seine Tränen. »Es tut so weh.«
»Ich kann einen Krankenwagen rufen, wenn Sie wollen«, meldete sich dieser Kerl zu Wort.
Ich mag Klischees nicht, aber nur von der Art und Weise, wie er es sagte, hielt ich den Mann für schwul.
»Vielen Dank, aber ich denke, wir sollten ihn in eine Notaufnahme bringen«, sagte Kevin. »Gibt es eine in der Nähe?«
»Nicht wirklich in der Nähe«, antwortete der Typ. »Ich begleite Sie, wenn Sie möchten. Dann kann ich Ihnen zeigen, wo sie ist.«
Ich schätzte, er war etwa fünfundzwanzig und der Typ begaffte Rick und Kevin ziemlich offensichtlich. Das störte mich irgendwie. Ich meine, es war mir schon öfters aufgefallen, wie andere Typen die beiden abgecheckt hatten, aber das hier war so etwas wie ein Familiennotfall und keine Partnerbörse.
»Das wissen wir zu schätzen«, antwortete Kevin. »Alex, würdest du bitte den Wagen holen?«
Dann sah er den Rest von uns an.
»Leute, offensichtlich wirft das unsere Pläne für heute über den Haufen, aber wir müssen uns um ihn kümmern.«
»Kein Problem, Bubba«, antwortete Justin für uns. »Wir kommen schon klar. Kümmert euch um ihn.«
Trotz der Aufregung und der Sorge um Sean machte es irgendwie Spaß, dem Treiben zuzusehen. Als Justin sprach, sah dieser Restaurant-Kerl ihn an, als wäre Justin gerade aus dem Nichts aufgetaucht. Auch ihn begaffte er ziemlich offensichtlich. Wenn Justin es bemerkte, ließ er es sich jedenfalls nicht anmerken.
Es dauerte nicht lange, bis wir einen lauten Pfiff hörten. So etwas wollte ich immer schon können, aber ich hatte so etwas noch nie hinbekommen.
»Das ist Alex«, sagte Justin. »Er hat den Wagen vor der Tür.«
»Meinst du, dass du laufen kannst?«, fragte Rick.
»Ich denke schon«, antwortete Sean, aber er jammerte ziemlich, als er den ersten Schritt machte.
»Ist es dein Fuß? Oder dein Bein?«
»Es sind meine Eier«, sagte Sean und man konnte ihm ansehen, dass er fürchterliche Schmerzen haben musste.
Sie hoppelten mit ihm langsam zum Haupteingang des Hotels.
»Scheiße«, sagte Justin. »Ich wette mein Geld darauf, dass es in erster Linie seine Eier waren, die ihm diese Scheiße eingebrockt haben.«
»Ich weiß, dass du nicht gerade verrückt nach Sean bist, aber könntest du nicht ein kleines bisschen Mitgefühl zeigen?«, fragte Brian.
»Er ist gewarnt worden, Brian«, sagte Justin. »Er wusste, welche Gefahren auf ihn lauerten und er hat es trotzdem getan. Und er hat sich letzte Nacht aus dem verdammten Hotel geschlichen, um es zu tun. Dieser kleine Penner hat jedem in dieser
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