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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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Dauerschleife. Er wird das Gespräch mit Bettina, Martha und Maria Revue passieren lassen und vielleicht mischt sich das Ganze auch mit Erinnerungen an Markus.
    Ich seufze tief. Was kann ich tun, um ihn zu unterstützen? Mir fällt nichts ein. Ich komme mir sehr nutzlos und überflüssig vor. Wie Ballast, den man mit sich herumschleppt, ohne wirklich zu wissen, warum. Ob Alex noch weiß, wieso er mich gebeten hat, ihn zu begleiten? Ich hoffe es doch sehr.
    Außer uns befinden sich nur noch ein paar ausländische LKWs und Lieferwagen auf der Autobahnraststätte. Straßenlaternen beleuchten den leeren Platz, der von hohen Büschen und Bäumen umrahmt ist.
    Wäre der Regen nicht ganz so laut, dann könnte man die Geräusche der Autobahn hören. Lange Schatten kriechen über den regennassen Boden und während die Fahrzeuge und Gebäude leblos und verlassen wirken, zittern und wanken die Bäume und Pflanzen bedrohlich im Wind. So gruselig. Dieser Ort eignet sich ganz wunderbar als Schauplatz für einen billigen Horrorfilm. Von einem schrecklichen Schauer erfasst, erzittere ich und umschlinge meinen Oberkörper fest mit den Armen. Alex sieht mich überrascht an.
    »Was ist?«, fragt er.
    »Hm…« Ängstlich versuche ich, ein bisschen näher an ihn heranzurutschen, was leider nicht geht, da mir der Schaltknüppel und die Handbremse im Weg sind. »Hast du das Auto verriegelt?«
    Er versteht mich sehr schlecht, weil das Trommeln über uns einfach nicht nachlassen will, und muss sich zu mir herüberbeugen.
    »Was ist los?«
    »Ich will, dass du das Auto zumachst, damit es niemand aufmachen kann«, erkläre ich mit zitternder Stimme.
    »Wer sollte denn plötzlich die Autotür aufreißen?«
    »Der Killer…«, wispere ich nervös.
    Alex sieht mich erst verständnislos an, dann verkneift er sich ein kleines Grinsen und nickt. »Alles klar!«
    Er nimmt mich nicht ernst. Ich bin viel zu verängstigt, um jetzt groß zu schmollen. Stattdessen taste ich im Dunkeln nach seiner warmen Hand. Sie liegt auf seinem Oberschenkel, ich greife nach ihr, ziehe sie zu mir, halte sie fest umklammert und drücke sie ein bisschen an mich. Dass Alex sich dabei etwas verrenken muss, ist mir egal.
    »Hey, Bambi, wovor fürchtest du dich denn?«, fragt er. Nun klingt seine Stimme etwas sanfter.
    »Vor dem Killer…«, wiederhole ich mit klopfendem Herzen.
    »Das hast du schon gesagt, ja, aber es gibt hier doch gar keinen Killer.«
    »Woher weißt du das?«, frage ich.
    »Woher weißt du, dass es einen gibt?«, kontert er.
    Darauf habe ich natürlich keine richtige Antwort.
    »Ich weiß es nicht… Aber ich habe Angst. Dieser Ort ist so gruselig«, gebe ich leise zu.
    Ich drücke seine Hand an meine Brust. Die langen, schmalen Finger sind wunderbar warm und zart. Genau in diesem Augenblick zuckt ein heller, zitternder Blitz über den Himmel. Ihm folgt ein dröhnender Donnerschlag. Ich zucke fürchterlich zusammen.
    »Okay, Bambi, ganz ruhig. Komm, wir setzen uns nach hinten auf die Rückbank…« Er löst sich von mir und öffnet die Fahrertür des Fords. Schon ist er im stürmischen Regen verschwunden und taucht wenige Sekunden später hinter mir wieder auf.
    »Komm, Bambi!«
    Ich will nicht da raus, nicht mal für einen einzigen, kurzen Augenblick. Da draußen ist der Regen, Blitze und vielleicht ein Killer… Zitternd und mit wild klopfendem Herzen öffne ich die Tür und springe aus dem Wagen. Hektisch rette ich mich in den hinteren Teil des Autos. Ich war keine zwei Sekunden im Freien und trotzdem bin ich ziemlich nass geworden. Der kurze Kälteschock lässt mich bibbern. Ich ziehe eilig die Autotür hinter mir zu und lasse mich dann seufzend zurücksinken.
    »Verriegle jetzt die Türen!«, fordere ich ungeduldig. Er betätigt einen kleinen Knopf am Zündschlüssel. Ein Klicken verrät, das Auto ist verschlossen. Erleichtert atme ich aus.
    »Bist du jetzt zufrieden?«
    »Nein, zufrieden bin ich erst, wenn dieser beschissene Sturm endlich verschwunden ist und wir auf dem Weg nach Dubai sind«, meine ich leise.
    »Wir fliegen nicht nach Dubai, das habe ich dir jetzt mindestens schon zwanzig Mal gesagt«, stöhnt Alex.
    »Warum nicht? Ich war noch nie in Dubai und dort soll es sehr schön sein.«
    »Bambi…«
    »Wo fahren wir dann hin?«, will ich unbedingt wissen.
    »Keine Ahnung«, meint Alex unwirsch und reibt sich mit beiden Händen über die Augen.
    »Das heißt also, dass wir hier bleiben werden? Hier auf diesem Parkplatz? Wo es dreckig ist und

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