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Chaosprinz Band 2

Chaosprinz Band 2

Titel: Chaosprinz Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja 'libbyreads' Kober
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lange. Ihr seid zusammen eingeschult worden…«
    »Ja, und er ist auf diesem Niveau stehen geblieben«, zischt Alex.
    »Hör auf damit«, tadle ich ihn ernst. »Du hast ihn doch gerne. Bitte sprich mit ihm.«
    Alex fährt sich mit der flachen Hand durch das Haar. »Ständig dieses Erklären und Diskutieren… das ist so…«
    »Anstrengend?« Er nickt. »Ich weiß.« Am liebsten würde ich jetzt wieder nach seiner Hand greifen. »Rede mit Tom.« Ich kann das Thema von eben einfach nicht so schnell fallen lassen. »Er will nur ein bisschen Aufmerksamkeit…«
    Er bleibt stumm.
    »Genauso wie Anja mit ihren ständigen Anrufen…«, sage ich und kann nichts gegen den bitteren Klang meiner Stimme tun.
    »Bambi, bitte nicht…«, stöhnt Alex. »Ich will nicht schon wieder über dieses Thema diskutieren. Anja und ich kennen uns seit der ersten Klasse. Wir waren schon immer Freunde und…« Er stockt. »Ich wusste schon sehr, sehr lange, dass sie mich mag…«
    »Wie lange?«
    »Keine Ahnung. Mindestens seit drei Jahren oder so.« Er zuckt mit den Schultern. »Aber ich hatte kein Interesse an ihr. Sie war eine Freundin und in dieser Rolle war sie mir deutlich wichtiger. Mehr wollte ich nicht von ihr.«
    Er schweigt eine Weile. Wir überqueren den leeren Parkplatz. Große, dunkle Schatten kriechen über den weiten Schotterplatz.
    »Ich hatte immer wieder ein paar Mädchen, mit denen ich ausgegangen bin, aber es war im Grunde nie etwas Ernstes«, gibt Alex leise zu. »Aber dann…«
    »Dann hast du dich entschlossen, dass es der Gesellschaft besser gefallen würde, wenn du ein gutbürgerliches Mädchen als feste Partnerin haben würdest?«, frage ich bitter.
    »Was? Nein, Blödsinn«, meint er genervt. »Dann kamst du.«
    »Ich?« Ich bleibe stehen und starre ihn verwirrt an.
    »Ja.« Er dreht sich zu mir um. »Weißt du nicht mehr? Der Abend, an dem du in München angekommen bist? Ich habe dich doch mit dem Auto abgeholt und…« Er zögert und rauft sich erneut die Haare. »Du hast mich verwirrt…«
    Ich habe keine Ahnung, was ich darauf antworten soll. Mit stark klopfendem Herzen stehe ich vor ihm und starre ihn an.
    »Es hat sich so komisch angefühlt und ich wusste einfach, dass ich Gefahr lief… meine ganze Welt…« Er seufzt. »Ich bin abends noch zu Anja gefahren. Ich habe mich entschlossen, mit ihr zusammen zu sein, damit ich nicht…« Er schüttelt verzweifelt den Kopf. »Sie war mein Rettungsanker. Ich habe sie benutzt.«
    »Hat aber nichts gebracht, oder?«, hauche ich mit zitternder Stimme.
    »Nein.« Er lächelt. »Es hat überhaupt nichts gebracht.«
    Ich folge ihm mit wabbeligen Knien. Herrgott, ist mir schwindelig.
    »Verstehst du jetzt, warum es mir so schwer fällt, sie fallenzulassen?«, fragt er mich leise und öffnet den Wagen per Knopfdruck.
    »Ja«, meine ich. »Aber das ändert nichts daran, dass du es tun musst.«
    »Ich weiß«, murmelt er.
    Wir steigen ein. Im Inneren des Daimlers ist es noch dunkler als draußen. Niemand sieht unseren fast verzweifelt leidenschaftlichen Kuss.
    ***
    Bei unserer Rückkehr müssen wir feststellen, dass Pa und Bettina Besuch haben. Es sind nicht die alten Pohlmanns, Gott sei Dank. Aber auf meiner Skala der unbeliebtesten Gäste weltweit, belegt dieses Paar Platz Nummer zwei. Matthias und Jasmin Eichel sitzen in unserem Wohnzimmer und trinken gemeinsam mit Pa, Bettina und Ma eine Flasche Rotwein. Ihr Anblick verursacht mir immer Übelkeit.
    Jasmin sitzt neben Bettina, streichelt ihren Arm, lacht mit ihr und macht ihr übertriebene Komplimente, ohne auch nur einmal mit der Wimper zu zucken. Schlechtes Gewissen scheint für sie ein Fremdwort zu sein. Sie wirft sich selbstbewusst und gut gelaunt das lange, braune Haar über die Schulter, legt beim Lachen den Kopf in den Nacken und zeigt uns allen ihre weißen, geraden Zähne.
    »Hallo, ihr beiden«, begrüßt sie uns übertrieben freundlich. »Na, ihr habt aber heute lange Unterricht gehabt.«
    Alex nickt und grüßt höflich. Ich bleibe stumm.
    »Ihr Armen«, meint Matthias grinsend. »Da quälen euch eure bösen Lehrer aber sehr…« Er sieht seine Frau an und lacht leise. Jasmin tut gespielt empört und kneift ihren Gatten in die Seite.
    »Spinner«, kichert sie. Scheiß Heuchlerin.
    Pa sitzt schweigend in dem gemütlichen Sessel und kaut auf einer Salzstange herum.
    »Wir haben euch etwas vom Abendessen aufgehoben«, meint Bettina nun an uns gewandt.
    »Super, ich habe totalen Hunger«, murmle ich. Am liebsten

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