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Chaplins Katze, Clintons Kater

Chaplins Katze, Clintons Kater

Titel: Chaplins Katze, Clintons Kater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helga Dudman
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wenigen, aber vollkommenen Errungenschaften« zu Ende.
    Wingley, ihre Katze, lebte bei Mansfield und ihrem zweiten Ehemann. Auch in ihren Werken spielen Katzen eine wichtige Rolle – als Wesen »aus einer anderen Welt«, als flüchtige Symbole menschlichen Verhaltens. In einer ihrer berühmtesten Geschichten – ›Glück‹ – tauchen am Anfang und am Ende Katzen auf. Die Geschichte, die nur ungefähr zehn Seiten lang ist, erzählt von einer jungen Frau namens Bertha, die glaubt, alles zu haben – Mann, Baby, neue Freundin, mit der sie sich scheinbar wunderbar versteht. Und dann bricht natürlich alles zusammen.
    Zu Anfang der Geschichte beobachtet Bertha eine graue Katze, die »mit schleppendem Bauch über den Rasen« kroch,
    »und eine andere, eine schwarze, folgte ihr wie ein Schatten«.

    Der Anblick der beiden, die so gespannt und aufmerksam dahinschlichen, ließ Bertha erschauern. »Was für gruselige Tiere Katzen doch sind!«, stammelte sie, wandte sich vom Fenster weg und begann hin und her zu gehen…

    Gegen Ende der Geschichte sieht Bertha plötzlich, wie ihr Mann eine ihrer neuen Freundinnen küsst, »eine schöne Frau, die etwas Seltsames an sich« hatte. Dann verabschiedet sich die Frau, einen einfältigen Dichter »im Gefolge – wie die schwarze Katze, die der grauen folgte«.
    Wingley erscheint in Mansfields postum veröffentlichten Briefen und Tagebüchern und in der Biografie, die ihr Mann zehn Jahre nach ihrem Tod verfasste – zusammen mit einer anderen Frau.

    FLORENCE
    NIGHTINGALE
    (1820-1910), englische
    Krankenhausreformerin, die durch ihren heroischen Einsatz in den Lazaretten während des Krimkrieges weltberühmt wurde.
    Obwohl sie später lange Jahre durch Krankheit ans Bett gefesselt war, setzte sie sich unermüdlich für die Verbesserung der schrecklichen Verhältnisse in der britischen Armee in Indien ein. Die Öffentlichkeit verehrte sie sehr, aber viele Mächtige hassten sie aus tiefster Seele und fürchteten sie als
    »gefährliche Erneuerin«.
    Sie war unter dem Namen »die Dame mit der Lampe«
    bekannt. Mit gleichem Recht hätte man sie aber auch »die Dame mit den Katzen« nennen können. Ihre verschiedenen Wohnsitze in England, wo sie jahrzehntelang bettlägerig war, teilte sie mit etwa sechzig Katzen. Auf der Krim hatte sie sich mit Cholera infiziert, sich aber geweigert, ihren Posten zu verlassen. Zu ihren Feinden zählten die Dummheit, die Trägheit, die Bürokratie und gleichgültige Beamte. All diese Gegner attackierte sie von ihrem Krankenlager aus – stets von ihren Katzen umgeben. Sie wurde neunzig Jahre alt.
    Ihren Vornamen Florence verdankt sie ihrem Geburtsort Florenz in Italien, wo ihre wohlhabende englische Familie sich zur der Zeit auf einer längeren Reise aufhielt. Sie war das genaue Gegenteil ihrer egozentrischen Schwester Parthenope (die nach ihrem Geburtsort in Griechenland benannt war und
    »Parthe« gerufen wurde). Florence war hübscher und intelligenter.
    In ihrer Kindheit und Jugend lernte sie alles kennen, was Rang und Namen hatte. Als kleines Mädchen machte sie die Bekanntschaft von Madame de Recamier und Chateaubriand.
    Später gesellten sich zu ihrem Bekanntenkreis noch Elizabeth Barrett Browning (deren berühmter Hund Flush hieß), die Schriftstellerin George Eliot, Lord Shaftesbury, Kardinal Manning und jede Menge Minister und Generäle hinzu. Und doch fühlte sie sich – wie viele berühmte Leute – stets einsam.
    Die Öffentlichkeit verehrte sie, Königin Viktoria (siehe dort) empfand große Bewunderung für sie, und sie erhielt als erste Frau den Verdienstorden.
    Der berühmte Beiname »Dame mit der Lampe« geht auf ihre Gewohnheit zurück, auf der Krim nachts noch einmal allein die Runde durchs Lazarett zu machen, um nach den Verwundeten zu sehen. Durch übermenschliche Anstrengung und ihre Durchsetzungsfähigkeit im Kampf gegen die Inkompetenz gelang es ihr, die Sterblichkeitsrate in den Feldlazaretten innerhalb eines Jahres wirklich drastisch zu senken.
    Nun, da sie eine Berühmtheit war, ging sie bei ihrer Rückkehr nach England allen triumphalen Empfängen und Menschenmengen aus dem Weg. Ganz in Schwarz gekleidet kam sie unerkannt zu Hause an, in »tiefer Trauer und völlig verstört« über die vielen Toten und Vermissten des Krieges.
    Die »Kriegsbeute«, die sie mit nach Hause brachte, waren ein einbeiniger Matrose, ein russisches Waisenkind, ein großer Welpe und eine Katze.
    Während des amerikanischen Bürgerkrieges baten die

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