Charade - Bittersueßes Spiel
Mädchen. Verschwinde!«
Seine Worte machen mich wütend. Okay, ich war kurz davor, dasselbe zu sagen, aber sie gehört nicht mir, und das will ich auch nicht. Zumindest nicht das Gesamtpaket. Zugleich will ich nicht, dass sich diese Idioten an sie ranmachen, und so halte ich auch nicht dagegen.
»Wow! Colts Mädchen, hm? Das wusste ich gar nicht.«
Sie sieht mich an und zwinkert.
»Lasst uns Strippoker spielen«, sagt Oscar, was lautstarken Protest bei Monique und Cheyenne auslöst.
»Wir könnten Einunddreißig spielen«, schlägt Monique vor. Bisher haben weder sie noch Chey ein Wort miteinander gewechselt. Mädchen sind wirklich seltsam. Sie bewerten und mustern einander, doch keine will die Erste sein, die ein Gespräch beginnt.
Ich erwarte, dass Cheyenne ablehnt, aber sie zuckt bloß die Schultern, als würde es ihr nichts ausmachen. Vermutlich ist das Ganze nicht mal eine schlechte Idee, denn offensichtlich kann ich noch einen Drink gebrauchen, um wieder runterzukommen.
Verdammt!
Wir verlagern unser Treffen und versammeln uns alle um den kleinen Küchentisch. Monique sitzt wieder auf Perrys Schoß, hunderte kleine, geflochtene Zöpfe hängen über ihre Schulter.
Adrian packt seine Pfeife und etwas Gras aus, und jeder außer mir und Cheyenne nimmt einen Zug. In der Mitte stehen Flaschen, und unsere Gläser sind bis zum Rand gefüllt.
Ich weiß nicht, was mich dazu bewegt, aber ich lehne mich zu ihr und knabbere an ihrem Ohr. »Wenn du dich betrinkst, kann ich dich nicht verführen.«
Ich beobachte, wie sich eine Gänsehaut auf ihrer nackten Schulter ausbreitet. Verdammt, das ist heiß! Ich will sie dort küssen. Jede der kleinen Erhebungen mit meiner Zunge nachspüren, aber wir sitzen an einem Tisch voller Menschen, und ich mache so einen Scheiß nicht. Öffentliche Zurschaustellungen sind etwas für Paare, und wir sind keine Paar. Alles, was Deena und ich miteinander angestellt haben, war reine Privatsache. Gut, jeder wusste davon, und es hat mich auch nicht gekümmert, allerdings bin ich auch nicht herumgelaufen und habe ihr irgendwelchen Mist ins Ohr geflüstert.
Ich lehne mich in meinem Stuhl zurück und bringe ein wenig Abstand zwischen uns.
Cheyenne dreht sich zu mir und lächelt. »Mach dir keine Sorgen. Ich werde artig sein.«
Sie soll nicht artig sein, will ich ihr sagen. Stattdessen schenke ich mir mehr Tequila ein.
Ich bin völlig dicht. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt so viel getrunken habe, doch ein Spiel hat zum nächsten geführt und dann …
Es war verrückt, Cheyenne mit meinen Freunden zu beobachten. Sie sind so unterschiedlich, und dennoch hat sie sich die ganze Nacht den Arsch abgelacht, während sie und Adrian immer wieder diese kleinen Blicke tauschten. Blicke, die mich ziemlich angepisst hätten, würde ich mehr von ihr wollen, als sie bloß ins Bett zu kriegen.
Inzwischen sind alle gegangen. Ich lehne an der Küchenanrichte und krümme meinen Zeigefinger in Cheyennes Richtung. »Komm her.«
Cheyenne bleibt zwischen meinen Beinen stehen. Mir ist verdammt schwindelig, dennoch gelingt es mir, sie zu küssen. Sie schmeckt nach Tequila, während mein ganzer Körper auf sie reagiert. Es wundert mich nicht, denn ich habe die ganze Nacht auf das hier gewartet.
Leider muss ich mich an der Anrichte festhalten, um in der Vertikalen zu bleiben.
»Du bist völlig neben der Spur. Warst nicht du derjenige, der zu mir gesagt hat, ich soll nicht zu viel trinken?« Sie lächelt, doch mir ist nicht nach lächeln zu mute. Erneut versuche ich, sie zu küssen, und diesmal weicht sie zurück. »Du bist viel zu dicht, Colt. Besser, ich gehe.«
»Gib mir ein paar Minuten, und ich bin wieder in Ordnung.«
Sie zögert kurz. »Ich sollte jetzt besser gehen.«
Sie klingt nicht, als würde sie tatsächlich gehen wollen, und ich will zur Hölle noch mal auch nicht, dass sie geht, also hake ich einen Finger in eine ihrer Gürtelschlaufen und ziehe sie in Richtung meines Zimmers.
Sie lacht, folgt mir aber.
Ich werfe die Tür hinter uns zu, dann ziehe ich mein Shirt und meine Schuhe aus, ebenso meine Jeans.
»Gib mir ein paar Minuten.«
Der Raum dreht sich. Warum zur Hölle habe ich bloß so viel getrunken? In meinen Boxershorts steige ich ins Bett, stütze mich auf meinen Ellenbogen und sehe sie an. »Hast du Angst, kleine Tänzerin?«
Wie ich vermutet habe, zieht sie ihre Schuhe aus. Dann folgen ihre Jeans, bis sie nur noch in einem purpurfarbenen Slip vor mir steht – ein
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