Charisma - wie Sie mit mehr Ausdruck Eindruck machen
Achtsamkeit:
auf sich selbst,
auf den anderen und
auf das, was gesagt wird.
Dasselbe gilt, wenn Sie etwas präsentieren, einen Vortrag halten oder ein Meeting leiten. In solchen Situationen nehmen Sie am besten nicht nur sich selbst achtsam wahr, sondern eben auch Ihre Umgebung, insbesondere Ihre Zuhörer und Zuschauer.
Selbstwahrnehmung
Sie sind das Gefäß Ihrer Botschaft. Sie sind die Quelle der Gedanken, die Sie mit dem oder den anderen teilen. Und Sie stehen im Fokus der Aufmerksamkeit. Da kann man schon nervös werden. Oder so damit beschäftigt sein, es gut machen zu wollen, dass man sich selbst nicht mehr wahrnimmt.
Übung: Bewusstheitsdusche
Durch diese Übung lernen Sie, sich mit einem einzigen Atemzug zu zentrieren und zu entspannen. Durch die Bewusstheitsdusche kommen Sie sofort wieder in Kontakt mit sich selbst, gewinnen Abstand zur Situation und eröffnen damit einen Raum für eine bessere Intuition.
1. Schritt
Stellen Sie sich aufrecht hin, und schließen Sie die Augen. Atmen Sie einige Male bewusst ein und aus.
2. Schritt
Stellen Sie sich in Gedanken unter einen Wasserfall. Das Wasser ist wohlig warm und glitzert im Sonnenlicht.
3. Schritt
Mit dem Ausatmen spüren Sie, wie das wohlig warme Wasser über Ihren Kopf rinnt, über Hals und Nacken, Schultern, Rücken, Brust, Bauch und Flanken, die Arme und Hände, Unterbauch, Hüften, Gesäß, Beine, Füße – hinein in den Boden. Wiederholen Sie dies mehrere Male und stellen Sie sich dabei vor, wie das Wasser alle Anspannung fortschwemmt.
4. Schritt
Stellen Sie sich nun mit offenen Augen unter den imaginären Wasserfall und üben Sie so lange, bis Sie die »Bewusstheitsdusche« mit einem einzigen Ausatmen schaffen. Anfangs kommen Sie mit einem Atemzug vielleicht nur bis zur Brust oder zum Bauch. Das macht nichts: Fangen Sie einfach wieder oben an. Irgendwann klappt es in einem Atemzug.
Wenn Sie aber nicht wissen, was Sie tun, weil Sie sich selbst nicht wahrnehmen, kann es passieren, dass Ihnen gar nicht auffällt, dass Sie ständig auf dem Kugelschreiber herumklicken. Oder nach jedem Satz Ihre Haare hinter die Ohren streichen. Die Brille auf- und absetzen. Das sind alles Ablenkungen, die Ihre Energie schwächen und Ihren Auftritt blass machen.
Achten Sie auch im leidenschaftlichsten Plädoyer auf sich selbst! Sie sind nicht allein – vor Ihnen sitzen Menschen, die Ihnen zuhören und zuschauen und gut unterhalten werden möchten. Je besser Sie Ihr Publikum unterhalten, desto besser kommt auch Ihre Botschaft an, denn gute Laune öffnet die Herzen und den Geist. Lassen Sie sich also nicht hypnotisieren von eigenen Vorstellungen, sondern behalten Sie einen klaren Kopf für das, was Sie tun.
Andere wahrnehmen
Auch, wenn es anfangs ganz normal ist, allein sich selbst wahrzunehmen, genügt es natürlich nicht. Mit der Zeit werden Sie aber für die Selbstwahrnehmung nur noch wenig Energie benötigen. Zum Glück – schließlich soll das, was Sie zu sagen haben, auch auf offene Ohren treffen. Je mehr Sie damit beschäftigt sind, sich selbst zu kontrollieren, desto weniger bekommen Sie von dem mit, was außen herum geschieht. Sind Ihre Zuhörer aufmerksam? Erreichen Sie sie überhaupt?
Manche Menschen wollen das lieber gar nicht wissen. Ihre Strategie ist es, die Zuhörer auszublenden und so zu tun, als wären sie allein. Sonst fürchten sie, keinen Ton mehr herauszukriegen. Lampenfieber äußert sich in vielerlei Varianten.
Tatsächlich ist Lampenfieber eine Reaktion auf Stress, auf eine empfundene Gefahr. Der älteste Teil unseres Gehirns reagiert auf eine (echte oder eingebildete) Gefahr noch genau so, wie anno Säbelzahntiger: Der Körper wird mit Adrenalin überflutet. Wir pumpen uns voll mit Luft und Sauerstoff, das Herz rast, der Muskeltonus steigt. Wir sind bereit für Kampf oder Flucht. Der Körper versorgt uns mit einem Maximum an Energie, die für Höchstleistung bereit steht. Investieren Sie diese großartige Spannung in Ihre Vorbereitung, geben Sie Ihr Bestes, um die Sache, der Sie »entgegenlampenfiebern«, zu einem Erfolg zu machen. Und wenn es so weit ist: Taufen Sie Lampenfieber um in »Extravorrat an Power« – und genießen Sie das Feuer, das es in Ihnen entzündet! Mit der dreifachen Achtsamkeit bekommen Sie auch das in den Griff.
Angst macht eng und schränkt unsere Urteilsfähigkeit ein. Unsere Antennen empfangen keine klaren Signale mehr. Wir verirren uns. Jeder kennt solche Situationen, in denen Redner an ihrem Publikum vorbei
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