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Charlie Chan macht weiter

Charlie Chan macht weiter

Titel: Charlie Chan macht weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Derr Biggers
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entsetzter Miene. Maxy Minchin klopfte ihr auf den Rücken.
    »Das hat gar nichts zu besagen«, versicherte er ihr.
    Dr. Lofton lächelte matt. »Die Gesellschaft selbst besteht nur aus zwölf Personen. Ich gehöre ja nicht wirklich dazu.«
    »O doch, Sie gehören dazu!« sagte die Frau beharrlich.
    »Unsinn, Irene!« widersprach Stuart Vivian ihr. »Du bist doch nicht etwa abergläubisch?«
    »Warum nicht? Jeder ist das.«
    »Nur Ignoranten«, sagte er. »Oh – tut mir leid…«
    Das kam zu spät. Ein gefährliches Feuer sprühte aus ihren grünen Augen.
    »Ich bin auch abergläubisch«, erklärte Mrs. Luce diplomatisch. »Wenn auch die dreizehn mir immer Glück gebracht hat. Doch vor zehn Jahren lief eine schwarze Katze in der Bubbling Well Road in Shanghai direkt vor meine Rikscha, und eine halbe Stunde später fuhr ein Wagen in uns hinein. Dreizehn, Mrs. Spicer…«
    Aber die Lady war bereits hochnäsig davonspaziert.
    Der Expreß fuhr donnernd in den Bahnhof ein, und es begann eine hektische Suche nach Sitzplätzen in den Erste-Klasse-Abteilen. Duff half Mrs. Luce und Pamela Potter und erinnerte das Mädchen noch einmal an die Briefe.
    Sie lächelte. »Keine Sorge! Ich bin sehr geschwätzig mit dem Federhalter.«
    Dann wurden Türen zugeschlagen. Duff sah Mr. Benbow in ein Abteil steigen, aus dem seine Frau ihm zugewinkt hatte; an einem schwarzen Tragriemen baumelte seine Kamera von einer Schulter. Er bemerkte auch Ross mit seinem Malakkastock, dem ein Gepäckträger ins Abteil half, und schnappte ein letztes Lächeln von Captain Keane auf. Als allerletztes starrte ihn Patrick Tait an, das zerfurchte, sorgenvolle Gesicht eines frühzeitig gealterten Mannes.
    Duff kehrte ins Hotel zurück und erkundigte sich nach Zügen nach London.
    Am übernächsten Morgen saß er im Büro des Polizeichefs von Scotland Yard. Sein Gesicht war rot angelaufen, und er schwitzte übermäßig. Soeben hatte er von dem Mord im Lift berichtet. Sein Vorgesetzter sah ihn indessen freundlich an.
    »Nehmen Sie es nicht zu schwer, mein Junge! Das hätte jedem von uns passieren können.«
    »Ich werde so lange nach Jim Everhard suchen, bis ich ihn gefunden habe, Sir«, erklärte Duff verbissen.
    »Vielleicht wird es Monate dauern, aber am Ende…«
    »Ich weiß, wie Ihnen zumute ist«, sagte der Polizeichef. »Aber vergessen Sie nicht – Beweise für die Ermordung von Honywood und seiner Frau haben keinen Wert für uns, denn diese Morde können niemals in London verhandelt werden. Uns interessiert allein Hugh Morris Drakes Tod. Dafür müssen wir Everhard vor Gericht bringen.«
    »Ich verstehe, Sir. Deshalb bin ich auch nicht länger in Nizza oder San Remo geblieben.«
    »Haben Sie sich schon irgendeinen Plan zurechtgelegt?«
    »Nein. Ich wollte mich mit Ihnen darüber beraten.«
    Der Polizeichef nickte beifällig. »Bitte, überlassen Sie mir alle Ihre Notizen zu dem Fall! Ich werde sie im Laufe des Tages durchsehen. Wenn Sie um fünf Uhr heute nachmittag wiederkommen, werden wir entscheiden, wie wir am besten vorgehen. Und denken Sie nicht mehr an die Sache im Lift! Sie sollte nur ein noch größerer Ansporn für Sie sein, den Mann zu schnappen.«
    »Danke, Sir.«
    Duff aß zum Lunch mit Hayley, der fast noch mitfühlender war als der Polizeichef. Gegen fünf kehrte er ins Büro seines Vorgesetzten zurück.
    »Setzen Sie sich, bitte!« sagte dieser. »Ich habe Ihre Notizen gelesen. Weiß der Himmel – ein Puzzle. Aber etwas ist mir aufgefallen.«
    »Was denn?«
    »Dieser Mann Tait…«
    »Ah – ja – Tait.«
    »Höchst seltsam, seine Geschichte. Sie mag wahr sein, aber als ich sie las, kamen mir Zweifel. Er hatte geglaubt, Honywood wäre ermordet worden, und der Schock, ihn am Leben zu sehen, hat ihn fast erledigt. Weshalb hat er so stark reagiert? Honywood und er waren praktisch Fremde. Es sei denn, er hat geglaubt…«
    »Ich verstehe, Sir. Es sei denn, er hat geglaubt, Honywood in jener Nacht erdrosselt zu haben. Mit anderen Worten: Es sei denn, Tait ist Jim Everhard.«
    Der Polizeichef nickte. »Darüber sollte man noch mal nachdenken. Nun zur Zukunft. Ich glaube, Mr. Duff, daß die Zeit, da Ihre Anwesenheit in der Lofton Gruppe von Nutzen war, vorüber ist.«
    Das Gesicht des Inspektors verfiel sichtlich.
    »Mißverstehen Sie mich nicht, mein Bester! Ich glaube bloß, daß Sie zu bekannt sind in der Gruppe, um noch irgend etwas erreichen zu können. Der Reiseplan, den Lofton Ihnen gegeben hat, sieht von Ägypten ab vier

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