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Charlie Chan macht weiter

Charlie Chan macht weiter

Titel: Charlie Chan macht weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Derr Biggers
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Schiffsreisen vor: Von Port Said nach Bombay auf einem P.-and-O.-Liner, von Kalkutta nach Rangun und Singapur auf einem Schiff einer britisch-indischen Dampfschiffahrts-Gesellschaft, von Singapur über Saigon nach Hongkong wieder auf einem P.-and-O.-Liner, und von Hongkong aus sollen sie dann mit einem Dollar-Liner nach San Francisco übersetzen. Im Augenblick möchte ich die Reisegruppe in Frieden lassen. Unser Wild soll annehmen, daß wir nicht mehr auf der Lauer liegen. In ein paar Tagen werde ich dann einen guten Mann nach Kalkutta schicken, der in irgendeiner Form mit der Gruppe Kontakt aufnehmen soll. Ich habe dabei an Sergeant Welby gedacht.«
    »Welby gehört zu den Besten, Sir«, sagte Duff neidlos.
    »Stimmt. Außerdem ist er ein Typ, der leicht als Schiffssteward durchgehen kann. Und falls Welby auf etwas Definitives stoßen sollte, werden Sie ihm nachfolgen und die Verhaftung vornehmen. In der Zwischenzeit gibt es Arbeit für Sie in den Staaten. Honywoods Vergangenheit muß unter die Lupe genommen, die Bedeutung des Waschlederbeutels erforscht und nach einem Safe mit der Nummer 3260 gesucht werden. Ich möchte, daß Sie Ihre Ermittlungen an der Westküste zu dem Zeitpunkt abschließen, da die Lofton-Reisegesellschaft in San Francisco eintrudelt.«
    Duff lächelte. »Perfekt geplant, Sir. Doch ich möchte einen Vorschlag machen.«
    »Natürlich. Und welchen?«
    »Ich würde die Reisegruppe gern schon in Honolulu treffen, Sir.«
    »Und warum in Honolulu?«
    »Vielleicht verlassen einige in San Francisco die Gruppe. Außerdem…«
    »Ja?«
    »Außerdem habe ich einen guten Freund in Honolulu. Ich glaube, ich habe ihn schon Ihnen gegenüber erwähnt – Inspector Chan von der Polizei von Honolulu.« Der Polizeichef nickte. »Ah – ja – Charlie Chan. Der Bruce-Fall. Glauben Sie, daß Inspector Chan Sie gern sehen würde?«
    »Da bin ich ganz sicher, Sir. Warum fragen Sie?«
    Sein Vorgesetzter lächelte. »Weil ich Mr. Chan schon seit langem einen Gefallen tun möchte. Das mit Honolulu läßt sich zweifellos arrangieren.«
     

12
     
    Es folgten für Duff Wochen ruhelosen Wartens. Er beschäftigte sich mit kleineren Aufgaben, aber seine Gedanken waren anderswo. Welby war auf dem Weg nach Kalkutta. Duff hatte ihn etliche Nächte hindurch sozusagen eingewiesen, ihm laut seine Notizen vorgelesen und sämtliche Möglichkeiten mit ihm durchdiskutiert. Mit gemischten Gefühlen stellte Duff erneut fest, daß Sergeant Welby ein bemerkenswert cleverer Bursche war. Ein echtes London-Produkt. Den größten Teil seines Lebens hatte er in der City von London verbracht, weswegen er jetzt auch ein bißchen Schwierigkeiten mit der Geographie hatte, doch sah er der Zukunft gelassen und mit unbegrenztem Vertrauen entgegen. Der kleine Beutel mit den Kieselsteinen schien ihn zu faszinieren; er hielt ihn für die entscheidende Spur.
    Und nun war Welby weg. Würde er das Rätsel lösen? Duff wünschte ihm von Herzen Glück, obgleich es an sich seine Aufgabe gewesen wäre, den Fall aufzuklären. Etwas mehr als zwei Wochen waren vergangen, als der erste Brief von Pamela Potter eintraf. Er war in Aden abgestempelt. Duff las ihn aufgeregt.
     
    Lieber Inspector Duff, ich wollte eigentlich meinen ersten Bericht in Port Said abschicken, aber die Tage sind so mit Erlebnissen angefüllt und die Nächte so wundervoll… Allerdings fürchte ich, daß Sie ein bißchen ungeduldig würden, wären Sie mit an Bord. Wir haben all die Basare besucht und auch die Sphinx, aber sie hat mir keine Fragen beantwortet. Ich habe Port Said gesehen. Vielleicht ist es so sündhaft, wie sein Ruf ist, aber Mrs. Luce hat es mich nicht herausfinden lassen, sondern mir alles darüber erzählt. Man braucht einen Weltatlas, wenn man sie erzählen hört. Trotzdem ist sie ein Schatz.
    Auch den Suezkanal haben wir inzwischen hinter uns gelassen. Zu beiden Seiten Ozeane von Sand mit Akazienbüschen gesprenkelt, und nachts wehte die sanfte Wüstenbrise über das Schiff. Jetzt haben wir schon fast das Rote Meer durchkreuzt. Toll, kann ich nur sagen. Die fliegenden Fische klatschten mit einer Miene aufs Deck, als wären sie begeistert, uns zu sehen. Jeden Abend beobachten wir, wie die Sonne als riesiger, roter Ball ins Wasser eintaucht, und lauschen, ob wir es zischen hören.
    Ihren Anweisungen folgend, habe ich freundschaftlichen Verkehr mit den Männern in der Gruppe gepflegt, mich bisher damit aber nur bei den Frauen herzlich unbeliebt gemacht. Selbst Sadie Minchin

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