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Charlie Chan macht weiter

Charlie Chan macht weiter

Titel: Charlie Chan macht weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Derr Biggers
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Charlie. »Ist genau, wie ich gedacht hatte. Schlüssel ist verschwunden.«
    Kennaway blickte sich wild um. »Wo ist er?«
    »Er ist, wo ich ihn haben wollte«, antwortete Charlie.
    »An der Person, die kurz zuvor diesen Revolver abgefeuert hat.«
    Der junge Mann starrte auf das Bett. »Sie meinen, er hat ihn?«
    »Nein.« Charlie schüttelte den Kopf. »Er ist an Person von skrupellosem Killer – einem Mann, der das Unglück unseres armen Freundes dort auf dem Bett ausgenützt hat, der herkam, um Schlüssel zu holen, den bewußtlosen Tait fand und seine Chance wahrnahm, hinausrannte, auf mich schoß, dann zurückkehrte, Taits eine Hand um den Revolvergriff preßte, wegen der Fingerabdrücke, und Waffe dann vielsagend auf den Boden fallen ließ. Einer der cleversten Verbrecher, die mir je begegnet sind. Werde großes Vergnügen empfinden, wenn ich ihn am Morgen meinem alten Freund Flannery übergebe.«
     

22
     
    Kennaway stand auf. Ungeheure Erleichterung malte sich in seinen Zügen. Charlie steckte den Revolver in seine Tasche.
    »Gott sei Dank!« sagte der junge Mann. »Da ist mir ein Stein vom Herzen gefallen.« Er blickte auf Tait herab, der sich leicht bewegte. »Ich glaube, er kommt wieder zu sich. Der Arme! Ich konnte es einfach nicht glauben. Hinter dem aufbrausenden Gebaren steckt nämlich ein netter Mann.«
    Chan steuerte auf die Tür zu. »Hoffe, Ihre Lippen sind versiegelt. Sie werden kein Wort von dem, was ich Ihnen erzählt habe, weitergeben. Bin sicher, unser Wild ist ahnungslos. Wenn es Gefühl hat, daß sein kleiner Trick hier geglückt ist, dann wird vielleicht unser Pfad in der Zukunft noch glatter.«
    »Verstehe.« Kennaway nickte. »Sie können sich auf mich verlassen.« Er legte eine Hand auf das Herz des Anwalts. »Sieht so aus, als ob ich den armen Mr. Tait doch noch heil nach Hause bringe. In Zukunft gibt’s keine solchen Jobs mehr für mich.«
    »Sein eigenes Schicksal zu überwachen reicht aus als Aufgabe für einen Menschen«, bemerkte Charlie. Er öffnete die Tür.
    »Einen Moment noch, Inspector! Falls Sie zufällig Miß Potter treffen sollten, bitten Sie sie, auf mich zu warten? Ich werde noch so eine halbe Stunde hier bleiben, aber sobald Mr. Tait eingeschlafen ist…«
    Charlie lächelte. »Schätze mich glücklich, die Botschaft zu überbringen.«
    »Oh – machen Sie sich keine extra Umstände deswegen! Ich dachte bloß – es ist unsere letzte Nacht –, ich sollte mich von ihr verabschieden.«
    »Verabschieden?« wiederholte Charlie.
    »Ja – weiter nichts. Haben Sie mir nicht eben gesagt, das eigene Schicksal zu überwachen ist Aufgabe genug?«
    »Für den zaghaften Mann«, setzte Chan rasch hinzu.
    »Kopf ist so angefüllt mit anderen Dingen, bedauere, daß ich Textstelle zuvor so falsch zitiert habe.«
    Damit trat er auf den Gang hinaus und schloß die Tür hinter sich.
    Der Kapitän des Schiffes wartete im Hauptniedergang auf ihn. »Habe soeben gehört, was passiert ist. Ich habe noch eine Schlafkoje in meiner Kabine und möchte, daß Sie heute nacht dort schlafen.«
    »Fühle mich ungeheuer geehrt.« Charlie verneigte sich. »Aber es besteht keine Notwendigkeit für so ein Opfer.«
    »Was heißt Opfer? Ich tue das für mich selbst, nicht für Sie. Ich möchte keinen Mord auf meinem Schiff. Also, ich erwarte Sie. Befehl des Kapitäns.«
    »Der selbstverständlich befolgt werden muß.«
    Chan sah Pamela Potter in einer Ecke des Aufenthaltsraums sitzen und lesen. Sie legte das Buch beiseite und sah ihm höchst sorgenvoll entgegen.
    »Was höre ich, man hat auf Sie geschossen?«
    Charlie hob gleichmütig die Schultern. »Angelegenheit ist ohne Bedeutung. Genieße nur geringe Aufmerksamkeit eines Schiffskameraden. Schenken Sie Sache keine Beachtung! Bringe Ihnen Botschaft. Mr. Kennaway bittet, Sie möchten noch etwas herumtrödeln, bis er kommt.«
    »Das ist ein Angebot«, fand das Mädchen.
    »Mr. Tait hat schlimmen Anfall gehabt.«
    »Oh – das tut mir leid.«
    »Geht ihm schon wieder besser. Wenn Gelegenheit sich bietet, wird Mr. Kennaway Sie erwählen. Er ist mächtig netter, junger Mann«, setzte er hinzu.
    »Trotzdem ärgert er mich«, sagte sie bestimmt.
    Charlie lächelte. »Kann Ihre Gefühle verstehen, aber, bitte, tun Sie mir Gefallen, warten Sie auf ihn und lassen Sie sich zum letztenmal ärgern!«
    »Aber nur, um Ihnen einen Gefallen zu erweisen«, erwiderte sie.
    Nachdem Chan sie verlassen hatte, nahm sie noch einmal das Buch auf, legte es aber gleich wieder

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