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Charlotte Und Die Geister Von Darkling

Charlotte Und Die Geister Von Darkling

Titel: Charlotte Und Die Geister Von Darkling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Boccacino
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herausgeholt. Niemand verlor ein Wort darüber, so sagte auch ich nichts, aber es war offensichtlich, dass sich etwas verändert hatte oder veränderte; selbst an einem Ort, an dem so etwas niemals geschehen sollte.
    Wie immer wartete ich auf sie im Korridor. Als sie sich von der Tür zu mir umdrehte, war ich überrascht, wie müde und erschöpft sie aussah.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte ich. Sie schien gleich in Tränen auszubrechen.
    »Das Leben erfüllt nie, was man erhofft, und der Tod ist nur noch schlimmer.«
    »Was ist passiert?«
    »Nichts, womit ich nicht fertig werde.« Ihr Blick flog durch den Korridor. Sie führte mich in mein Zimmer und schloss die Tür hinter uns.
    »Bitte   … wenn ihr morgen geht, kommt nicht zurück.«
    »Was meinen Sie damit? Ich versprach Ihnen einen weiteren Besuch nach diesem. Was ist geschehen?«
    »Ich wollte Lebewohl sagen. Das habe ich jetzt getan.« Sie griff nach dem Türknauf und hielt unsicher inne.
    »Aber tun Sie es für die Kinder?«
    »Es muss sein. Es ist zu ihrem Besten.«
    »Was soll ich ihnen sagen?«
    »Etwas, das es ihnen nicht so schwer macht.«
    »So etwas gibt es nicht.«
    Lily nickte bedrückt und ließ mich mit meinen Überlegungen allein, wie ich den Buben beibringen könnte, dass ihre Mutter sie wieder verlassen hatte und dass es dieses Mal ihr eigener Entschluss war. Es drehte mir das Herz um, vor allem, weil mir nicht in den Kopf wollte, wie eine Frau, die so voller Liebe und so entschlossen war, alles aufgeben konnte, für das sie so hart gekämpft hatte. Außerdem war ich selbst mit Darkling noch nicht fertig.
    Als ich in mein Nachtgewand schlüpfte, nahm ich das rauchfarbige Fläschchen mit der Aufschrift »verstümmelt« zur Hand und legte es neben den eisernen Schlüssel, den mir Mr. Cornelius gegeben hatte. Ich hatte ihm noch immer keinen Beweis für Whatleys Loyalität gegenüber Samson gesandt. Trotz allem, was er meiner Familie angetan hatte und den Darrows jetzt antat, half er Leuten. Was für ein Mörder machte so was? Ich fragtemich, ob ich etwas missverstand oder mich täuschte. Zog ich vielleicht voreilige Schlüsse? Aber so vieles deutete darauf hin, dass er darin verstrickt war.
    Ich konnte nicht schlafen, deshalb begab ich mich in die Bibliothek, um meine Gedanken zu sammeln. Ich wusste nicht genau, wonach ich suchte. Vielleicht brauchte ich nur etwas, das mich von der Misere der Darrows ablenkte. Oder vielleicht doch etwas Substantielleres, um wieder zu reparieren, was nicht mehr zu reparieren war. Ich las die verschiedenen Titel auf den Regalen, und mein Blick wanderte empor zu der Tür im vierten Stock, die zu Mr. Whatleys Büro führte. Langsam und unsicher stieg ich die Wendeltreppe hoch. Ich wusste nicht, was ich eigentlich wollte. Als ich vor der Tür stand und nach der Klinke greifen wollte, ging sie auf.
    »Mrs. Markham.« Er trug nur einen Schlafrock, dessen bequemer Schnitt seine muskulöse Brust halb entblößte.
    »Mr. Whatley.«
    »Können Sie nicht schlafen?« Er feixte mich mit demselben indolenten, jungenhaften Grinsen voller Selbstzufriedenheit an, dass ich an meinem Verstand zweifelte, weil ich wahrhaftig gedacht hatte, es könnte etwas Gutes oder Anständiges an ihm sein.
    »Könnte man sagen.«
    »Ich kenne das nicht. Ich schlafe nicht.«
    »Wie traurig für Sie.«
    »Kommen Sie doch herein, wenn Sie möchten.« Ich erwog das Angebot. Ich stellte ihn mir ganz in Schwarz vor, wie er über den Leichen meiner Mutter, meines Vaters, Jonathans und Nanny Prums stand   … Ich besaß keinerlei Beweis, dass er sie wirklich getötet hatte, nur dass er sich irgendwie ihrer Todeserinnerungen bemächtigt hatte und dass ein Stück aus seiner Sammlung gegenSusannah und vermutlich Nanny Prum benutzt worden war. Aber ich wusste auch nicht, warum er so versessen darauf sein sollte, mich zu quälen. War es nur Teil eines makabren Spieles? Wortlos trat ich an ihm vorbei ein.
    Der Raum sah nicht viel anders aus als zuvor. Mr. Whatleys Brust leuchtete fast so hell wie die Alabasterstatuen entlang der Wände des ersten Teils seiner Sammlung. Er schritt weiter, ging an den Glasmalereien vorüber, welche Fenster in reale Welten waren, an Antiquitäten, die sich aus eigenen Kräften bewegten, an einem Raum voller Bäume, die alle paar Sekunden die Jahreszeit wechselten, Brunnen, errichtet aus Wasser, in denen Fontänen aus flüssigem Marmor flossen, bis wir schließlich das Ende erreichten und in einen hohen Alkoven traten, der

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