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Charlston Girl

Charlston Girl

Titel: Charlston Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
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Aber andererseits sah er die ganze Zeit so aus.
    »Bist du... sicher?«, sagt er leise.
    »Völlig.« Als der Kellner an unseren Tisch kommt, klappe ich die Speisekarte zu. »Wir wollen doch nichts essen. Nur die Rechnung, bitte.«
    Auf dem Weg zurück zum Büro fühle ich mich wie taub. Ich habe eben Josh den Laufpass gegeben. Ich habe ihm erklärt, dass wir nicht zusammenpassen. Ich kann gar nicht ganz begreifen, was da gerade passiert ist.
    Ich weiß, ich habe das Richtige getan. Ich weiß, Josh liebt mich nicht. Ich weiß, der Josh-in-meinem-Kopf war eine Fantasie. Und ich weiß, ich werde es überstehen. Auch wenn es mir schwerfällt, die Wahrheit zu akzeptieren. Besonders da ich ihn so leicht hätte haben können. So leicht.
    »Also!« Sadies Summe reißt mich aus meinen Gedanken. Offenbar hat sie auf mich gewartet. »Habe ich den Beweis erbracht? Sag nicht, es ist aus zwischen euch!«
    »Genf?«, sage ich kalt. »Astrophysik?«
    Sadie fängt an zu kichern. »Einfach zu lustig!«
    Sie hält das alles für einen Spaß. Ich hasse sie.
    »Was ist passiert?« Sie hüpft herum und strahlt wie ein Honigkuchenpferd. »Hat er gesagt, er will einen Zoo eröffnen?«
    Sie möchte von mir hören, dass sie uneingeschränkt recht hatte und alles aus ist und nur an ihren Superkräften lag, was? Nun, diesen Spaß werde ich ihr nicht gönnen. Ich werde nicht zulassen, dass sie sich über mich lustig macht. Selbst wenn sie uneingeschränkt recht hatte und alles aus ist und nur an ihren Superkräften lag.
    »Zoo?« Ich setze eine verdutzte Miene auf. »Nein, von einem Zoo hat Josh nichts gesagt. Hätte er denn was sagen sollen?«
    »Ach.« Sadie hört auf zu hüpfen.
    »Genf hat er kurz erwähnt, dann aber selbst gemerkt, dass die Idee absurd war. Er sagte, er hätte in letzter Zeit diese nervige, jammerige Stimme in seinem Kopf.« Ich zucke mit den Schultern. »Er sagte, es täte ihm leid, wenn er sich nicht richtig ausdrücken könne. Das Wichtigste aber sei, dass er mit mir zusammen sein will. Und dann haben wir uns darauf geeinigt, es langsam und vernünftig angehen zu lassen.« Ich gehe weiter, meide ihren Blick.
    »Du meinst... ihr seid immer noch ein Paar?« Sadie klingt entgeistert.
    »Natürlich sind wir das«, sage ich, als würde mich die Frage überraschen. »Weißt du, ein Geist mit lauter Stimme reicht nicht, um eine echte Beziehung auseinanderzubringen.«
    Sadie ist völlig aus dem Konzept.
    »Das kann unmöglich dein Ernst sein.« Sie sucht nach Worten. » Unmöglich.«
    »Tja, ist es aber«, fauche ich sie an, als mein Handy eine SMS meldet. Ich sehe hin, und sie ist von Ed.
    Hey. Immer noch Lust auf Sightseeing am Sonntag? E.
    »Eine Nachricht von Josh.« Liebevoll lächle ich mein Handy an. »Wir treffen uns am Sonntag.«
    »Um zu heiraten und sechs Kinder zu zeugen?«, sagt Sadie sarkastisch. Sie klingt etwas trotzig.
    »Weißt du, Sadie...«, ich lächle herablassend, »...du kannst den Menschen vielleicht den Kopf verdrehen, aber nicht ihr Herz.«
    Ha! Nimm das, Spuk! Finster starrt Sadie mich an, und ich sehe, dass sie nach einer Antwort sucht. Sie wirkt dermaßen beunruhigt, dass meine Laune sich fast bessert. Ich biege um die Ecke in den Eingang unseres Gebäudes.
    »Da ist übrigens eine Frau in deinem Büro«, sagt Sadie, die mir folgt. »Wie die aussieht, gefällt mir überhaupt nicht.«
    »Eine Frau? Was für eine Frau?« Ich haste die Treppe hinauf und frage mich, ob Shireen wohl vorbeigekommen ist. Ich mache die Tür auf, trete ein... und stehe da wie angewurzelt.
    Es ist Natalie.
    Was um alles in der Welt macht Natalie hier?
    Sie sitzt auf meinem Stuhl. Telefoniert mit meinem Telefon. Sie ist braungebrannt und trägt eine weiße Bluse mit einem engen, dunkelblauen Rock und lacht gerade heiser über irgendetwas. Als sie mich sieht, wirkt sie gar nicht überrascht, zwinkert mir nur zu.
    »Nun, danke, Janet. Ich freue mich, dass Sie zufrieden sind«, sagt sie auf ihre selbstbewusste Art. »Sie haben recht. Clare Fortescue hat ihr Licht unter den Scheffel gestellt. Ein Riesentalent. Die ist bei Ihnen genau richtig. Ich hatte sie schon lange im Auge... Nein, ich danke Ihnen. Das ist mein Job, Janet. Dafür zahlen Sie mir meine Provision...« Wieder stößt sie dieses tiefe, raue Lachen aus.
    Schockiert werfe ich Kate einen Blick zu, die hilflos mit den Schultern zuckt.
    »Wir bleiben in Kontakt.« Natalie redet immer noch. »Ja, ich spreche mit Lara. Sie hat offenbar noch einiges zu lernen, aber... nun

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