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Charons Klaue

Charons Klaue

Titel: Charons Klaue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
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hatte, betreten antwortete: »Das weiß keiner.«
    »Das heißt, sie ist verschollen«, verkündete Alegni. »Es wird also Zeit für einen Neuanfang – mit dem ihr alle bereits begonnen habt, indem ihr euch in den Ruinen der zerstörten Stadt niedergelassen habt.«
    »Aber wenn das stimmt, sollte der Fürst aus den Reihen derer kommen, die hier jahrelang geschuftet haben!«, protestierte ein anderer. Allerdings wurde er rasch leiser, als Alegni sich auf ihn zubewegte, und als er zu Ende gesprochen hatte, duckte er sich erschrocken und hob abwehrend die Hände.
    »Das geht nicht!«, wiederholte der erste Mann.
    »Und wie das geht!«, teilte Alegni den Anwesenden mit. »Ihr habt mich gebraucht, und ihr braucht mich immer noch. Hier stehe ich – zu euren Diensten.«
    Einen Moment lang stand die Angelegenheit auf Messers Schneide. Die einen wollten nachgeben, die anderen waren zur offenen Revolte bereit. Alegnis rechter Arm sank herunter, und er ballte die Faust in dem magischen Handschuh, der zu seiner roten Klinge gehörte. Wenn jemand sich gegen ihn stellte, würde Alegni sein Schwert ziehen und Jelvus Grinch mit einer einzigen, kraftvollen Bewegung entzweischlagen.
    Dann würde ihnen der Mut schon vergehen.
    »Wir haben eine Brücke nach dir benannt, so wie du es wolltest«, sagte Jelvus Grinch mit empörter Stimme. »Wir haben dir für deine willkommene Hilfe den Titel des Ersten Bürgers verliehen. Zum Lohn dafür willst du uns jetzt unterjochen?«
    »Das ist eine dumme Einstellung.« Alegni schüttelte den Kopf. »Wir sind siegreich, aber wir haben den Kampf noch nicht gewonnen. Im Augenblick haben wir zwei Truppen. Eure eigene, so schwach sie auch ist, und meine, deren Macht euer Verständnis weit übersteigt. Um unseren Sieg zu sichern, müssen wir uns hinter einem Anführer scharen. Sind wir uns da einig?«
    »Selbst wenn – wer hat beschlossen, dass dieser Anführer Erzgo Alegni heißt?«, fragte Jelvus Grinch.
    Alegni zuckte herablassend mit den Schultern. »Erwartest du etwa, dass ich dir meine Armee unterstelle?«, fragte er ungläubig. »Einem, der ihre Macht nicht einmal annähernd begreift, geschweige denn die der Shadovar oder der Nesserer?«
    »Unser Eroberer steht bereits in den Mauern!« Eine Frau sprang auf, und um sie herum erhob sich Zustimmung.
    »Nein!«, übertönte Arunika die anderen. »Nein«, sagte sie erneut, starrte Alegni an und ging mutig auf ihn zu. »Das ist keine Eroberung.« Sie drehte sich zu den Anwesenden um. »Bis diese Gefahr vorüber ist, der Todesring endgültig verschwunden und Syloras Untertanen tot oder geflohen sind, beansprucht Erzgo Alegni vorübergehend den Titel des Fürsten von Niewinter. Denn wir brauchen in der Tat einen Anführer, der für uns mit den umliegenden Städten verhandelt. Natürlich greift hier ein starker Mann nach der Macht.« Sie lächelte Alegni verführerisch an. »Aber nur vorübergehend, nicht wahr?«
    »Selbstverständlich«, bestätigte Alegni. Mit lüsternem Blick sah er Arunika in die glitzernden blauen Augen. Sollte sie doch glauben, er wolle sie in sein Bett ziehen – welcher Mann wäre nicht hinter ihr her? Doch Erzgo Alegni wusste, mit wem er es zu tun hatte. Vor kurzem hatte er herausgefunden, dass Arunika, die Wächterin des Waldes, keine einfache Menschenfrau war, ja, überhaupt kein Mensch. Und er wusste viel über ihre vermutliche Verbindung nach Niewinter, wobei es bei diesem komplizierten Geschöpf zweifellos noch viel zu erfahren gab. »Warum sonst sollte ich mich herablassen, in einem kleinen Menschenreich über eine kleine Stadt zu gebieten?«
    Wieder wollte jemand widersprechen, aber diesmal reagierte Alegni mit einem raschen Schritt nach vorn, bei dem er Arunika aus dem Weg schob. »Ihr braucht mich!«, rief er. »Ihr habt mich um Hilfe gebeten, und diese Hilfe habt ihr erhalten. Ohne mich und meine Armee hätten die Erdkolosse die Stadt einfach ausgeweidet. Oder die Donnerschläge von Sylora Salm hätten eure Mauern dem Erdboden gleichgemacht. Der Feind, der euch angegriffen hat, war euch weit überlegen. Streitet das nur nicht ab! Ihr habt mich gebraucht, und ihr braucht mich immer noch, und ich lasse mich nicht einfach herumschubsen, nachdem ich euch zum Sieg verholfen habe. Ich bin kein Söldner, den ihr mit Gold entlohnen könnt. Ich bin auch kein heimatloser Held, der euch um des eigenen Ruhmes willen oder für das Gute an sich zur Seite eilt. Ihr habt mich hereingebeten, und ich bin gekommen. Jetzt bleibe ich, bis

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