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Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Titel: Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
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noch ein wenig und wärme dich bei uns auf.« Mam lächelte mild und Emily trat neben sie, hielt ihre Hand. Mein Herz zog sich schmerzlich zusammen. Ich wollte noch bleiben, dennoch spürte ich jetzt ganz klar die Abwesenheit von Lennox, was mich mit neuem Leben füllte.
    Ich sah wieder zum Spiegel und zu Valerie. Ihre Hände fuchtelten wild herum und ich trat rückwärts zur Tür. Ich hatte sie nicht einmal ganz passiert, schon war der Spuk vorbei. Das Eishaus, der Raum dahinter, meine Mutter und alle anderen waren verschwunden.
    Ein Stich traf mich ins Herz. Der Verlust schmerzte tief. Zitternd atmete ich aus und schützte mein Gesicht vor dem kalten Schneetreiben, das mir wieder die Sicht stahl. Die Sonne war verschwunden. Mit tauben Beinen taumelte ich vorwärts und rief in diese beängstigende Stille. Immer wieder und wieder rief ich Lennoxʼ Namen, wie ein dauerhaftes Signal sandte ich es in die Luft aus und betete stumm, dass er mich finden würde.
    Mein Herz machte einen harte n Satz gegen meine Rippen und ich blieb stehen. War jemand hier? Ich lauschte und rannte vorwärts. Meine Füße rutschten fast über eine Klippe und ich stoppte, wankend. Entsetzt wich ich zurück und sah nach unten, in den schwarzen schmalen Riss in dieser grauen Einöde. Gerade wollte ich mich wieder abwenden, da hatte ich das Gefühl meinen Namen zu hören. Ein leiser Ruf, so zart wie die Berührung eines Schmetterlings. Jetzt schrie ich aus voller Kehle, bis ich meinte, meine Lunge würde bersten.
    »Lennox«, flüsterte ich schließlich, nur noch erschöpft. Meine Lippen begannen zu beben und ein erstickendes Gefühl machte sich in mir breit. Plötzlich dachte ich, seine Hand würde mich berühren. Ich stand ganz still und streckte meine Finger suchend nach vorn. Wieder das Flüstern meines Namens und ich atmete schneller. Mein Fuß rutschte nahe an den schwarzen Abgrund und ich meinte das Bröckeln unter meinen Sohlen zu fühlen.
    »Gib mir deine Hand«, flüsterte jemand mit Lennoxʼ weicher beschwörender Stimme.
    Näher, ich kam immer näher an die gefährliche Tiefe und streckte meine Hand aus.
    »Komm zu mir.«
    Wenn ich stürzte, was würde geschehen? Würde ich oder meine Seele dort unten zerschellen, wie ein Gefäß aus Glas? Lennoxʼ Stimme wurde dringlicher, befehligend, wie ich sie kannte. Ich schloss die Augen … und schrie, als ich fiel.
    Es war als fiele ich durch silbriges Licht, dann schrammten meine Knie über sandigen schwarzen Boden. Ich keuchte erschrocken und wurde von kräftigen Armen hochgerissen.
    »Lennox«, keuchte ich erstickt , als mich seine Hände fest an seine Brust drückten.
    Wir standen inmitten des schwarzen Weges.
    »Wie sind wir hierhergekommen? Ich kann es nicht fassen«, murmelte ich und spürte, wie seine Hände mein Gesicht umschlossen, als er seine Lippen auf meine senkte. Der wilde Kuss, der die empfundene Verzweiflung widerspiegelte, ließ mich verstummen. Meine Finger krallten sich an ihm fest und wollten ihn nie wieder freigeben. Ich wunderte mich darüber, wie perfekt es war, hier in seinem Arm. Nur widerwillig löste ich mich, um ihn anzusehen.
    »Ich war hier. Ich konnte dich sehen, wie du hier am Rand des Weges gestanden hast. Dein Blick blind in das Nichts gerichtet. Ich habe dich gerufen, ich wollte dich fassen und herüberziehen.« Er schüttelte den Kopf, seine Augen glänzten tränenfeucht. »Hanna, ich konnte dich nicht erreichen. Ich dachte …« Er verstummte und legte seine Stirn an meine, atmete schwer aus.
    » So leicht wirst du mich nicht los«, sagte ich mit zitternder Stimme.
    Über sein schönes Gesicht huschte ein überraschtes Lächeln und er zog seine dichten Auge nbrauen ungläubig zusammen. »Da bin ich aber beruhigt«, raunte er an meinem Ohr. Ich nahm fest seine Hand und wir liefen weiter den schwarzen Weg entlang.
    Nach einer Unendlichkeit entdeckten wir eine flackernde kühle Beleuchtung, die aus einer Eishöhle zu dringen schien. Auf der Hut, den Weg nicht zu verlassen, kamen wir dem Schein immer näher und folgten einer Kurve, die genau in den Schlund der Höhle führte.
    Immer enger kamen die Wände aufeinander zu und bildeten einen runden Gang. Das Licht schien stets in der gleichen Intensität zu schimmern, als würde es sich in gleichbleibendem Abstand zu uns bewegen. Der Weg führte in Spiralen tiefer und tiefer in das Eis. Ich fühlte mich unbehaglich und hatte das Gefühl, mich in einem lebendigen Wesen zu bewegen, das nur darauf wartete, uns zu

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