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Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Titel: Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
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darübergleiten.
    »Wir sollten den schwarzen Weg nicht verlassen, weißt du nicht mehr?« , raunte er und zog sie noch ein kleines Stück näher. Sein Gesicht war dem ihren ganz nah. Er roch ihren süßen Duft und berührte mit seinen Lippen fast ihr Ohr. Sie ließ es reglos geschehen.
    »Noch ein Schritt von dir rückwärts und du verlässt ihn«, flüsterte er in diese unnatürliche Stille und spürte , wie sie weicher wurde in seinem Arm.
    »Ok «, hauchte sie und drehte sich in seinem Griff.
    Sie blickte ihm seltsam lange ins Gesicht. Langsam ließ er sie wieder los und sie befreite sich eilig, strich sich die Kleidung glatt.
    »Also, wenn du willst, können wir zusammenbleiben. Ich meine, nur zur Sicherheit«, fügte sie schnell hinzu und drehte sich um.
    Ben nahm wieder ihre kühle Hand, während sie neben ihm herschritt. Es war ihm, als vermeide sie, ihn anzusehen. »Es wäre mir lieb. Und du hast recht. Ich habe Angst.«
    Jetzt musste er über ihr spöttisches Schnaufen lächeln und sprach schnell weiter. »Ich habe Angst vor dem, was die anderen sagen könnten, wenn ich ohne dich zurückkomme. Weil du nicht die Ruhe hast, um hier auf dich achtzugeben, will ich nicht später Rechenschaft ablegen müssen.«
    Der Schnee wurde grauer und dichter und wirbelte in dicken Flocken um sie herum. Ben verschränkte seine Finger mit Luca’s und schirmte mit dem anderen Arm seine Augen ab. »Kannst du noch was sehen?«
    Luca’s Hand wurde in seiner immer kälter. Plötzlich entstand in der Stille ein unnatürliches Heulen und eine Gestalt tauchte am Rand des Weges auf. Luca schrie und klammert sich an ihn.
    Ben erkannte sofort, worum es sich handelte. Ein Verstorbener. Diese Seele war dabei, in seine neue Welt überzugehen. Er konnte Luca und ihn hier auf dem Weg nicht sehen. Dennoch streckte er seine Hand jetzt nach ihnen aus. Er musste ihre Anwesenheit also spüren können. Wieder heulte die Seele auf, suchte nach ihnen.
    »Ich hass e es! Ich hasse es hier zu sein«, fluchte Luca und drückte sich fester an seine Seite. »Wir gehören hier verdammt noch eins nicht her.«
    Erstaunt über ihre Furcht und die Nähe , die sie suchte, legte er schützend den Arm um sie.
    »Sie können den schwarzen Weg nicht betreten. Sie sind tot. Und wir nicht«, versuchte er sie zu beruhigen.
    »Ich weiß. Trotzdem hasse ich es, und noch viel mehr, dass ich ohne meine Magie sein muss. Ich fühle mich so …« Sie überlegte und Ben vervollständigte ihren Satz.
    »So machtlos«, sprach er matt. »Wir werden es trotzdem schaffen, Lucia.« Er spielte mit ihrem Namen und zog sie fester an sich, was sie geschehen ließ, bevor er sie weiterschob. Fort von der suchenden Seele des Verstorbenen, der seinen Himmel noch nicht gefunden hatte. Vermutlich war er erst vor kurzen hier angekommen und hatte seinen Körper noch nicht ganz aufgegeben. Ben hatte davon gehört, dass eine Seele, die noch an ihrem Leben hing, einige Zeit in diesem Winter umherirrte, bevor sie die Seelen ihrer Angehörigen fand und zur Ruhe kam. Dann, nach einer Ewigkeit, wenn der Geist rein und gefestigt war, wurde er berufen, sich der Seelenwanderung anzuschließen. Viele dieser Geister liefen, wenn es Zeit wurde, zu dem gefrorenen Fluss und gelangten über ein Delta in das Meer, aus dem sie wiedergeboren wurden. Luca riss ihn aus seinen Überlegungen.
    »Dort drüben«, flüsterte sie und zog an ihm. Ihre Miene verhärtete sich, wurde konzentriert. Sie kniff ihre schönen Augen zusammen, um besser sehen zu können.
    Ben seufzte. Er konnte nichts Ungewöhnliches erkennen. »Was soll da sein, Luca«, fragte er angespannt.
    »Bist du blind? Dort ist eine Höhle . Sie  glitzert.«
    Ben hielt sie zurück. »Süße, pass auf , wo du hinläufst. Du verlässt schon wieder fast den Weg«, tadelte er und hielt die zierliche Frau wieder fester.
    Rasch sah sie auf ihre Füße, die am Rand des Weges standen, der sich im Gestöber aus Grau verlor.
    »Ich bin mir sicher, dass wir dort hinmüssen«, erwiderte sie bestimmt und befreite sich aus seinem Griff.
    »Mag sein, aber wir verlassen diesen Weg nicht«, stellte Ben unmissverständlich klar. Er sah in ihrer Miene, dass sie abwog, ob es sich lohnen würde , sich über ihn hinwegzusetzen.
    »Denk nicht mal daran .« Er zog die Augenbrauen hoch und wartete, bis sie ihre funkelnden Augen niederschlug.
    »Ok, dann halt nicht. Dann traben wir eben fröhlich weiter durch dies e Einöde und verschimmeln hier«, fauchte sie angriffslustig und

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