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Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Titel: Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
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davon, ohne auf Old Mac zu achten. Der schüttelte sich erneut und flackerte immer unruhiger. Jetzt tauchte er wie aus dem Nichts vor ihr auf und sie lief wieder durch ihn hindurch. Wie ein Wirbel aus Staub setzte er sich wieder zusammen und begann leise zu fluchen.
    »Ich weiß, dass du mich siehst«, jammerte er und schlug dann einen säuselnden Ton an. »Komm schon, mein Täubchen!«
    Olivia zuckte nicht einmal mit der Wimper.
    »Das erfordert ganz schön viel Disziplin. Hut ab«, ertönte Lillis klare Stimme neben mir.
    »Sie macht das richtig, nur so kann man einen Geist auf Abstand halten.« Sie grinste irgendwie fies und lehnte sich an den Spiegel.
    »Ich weiß aber nicht, ob es gerade der richtige Zeitpunkt ist , ausgerechnet diesen zu verprellen. Er ist vielleicht unsere letzte Chance, aus dieser ganzen Sache heile herauszukommen«, sagte ich leise und sah ihr aufmerksam ins Gesicht. Ich erläuterte in wenigen Worten, was er mir gesagt hatte. Ihr Mund verzog sich, während sie sich vom Spiegel abstieß und zu Olivia ging.
    »Olivia, hör auf mit dem Spiel und behandle unseren Old Mac mit etwas mehr Respekt.« Old Mac hielt inne und ein ebenso überraschtes wie auch selbstgefälliges Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, das gespenstisch aufleuchtete.
    Oliv ia stoppte abrupt und legte den Kopf auf eine gefährliche Weise schief und fixierte Lilli.
    »Was genau soll der Mist jetzt schon wieder? Du selbst warst es, die mir den Ratschlag gab, ihn zu ignorieren. Weißt du eigentlich, wie widerlich es ist, durch ein Gespenst zu rennen? Als wenn man durch eisigen Schneckenschleim rauscht.« Olivias Aura flammte auf und sie begann leise zu knurren.
    Ich hielt den Atem an, während die Luft, die zum Schneiden dick schien, anfing zu flimmern. Olivias gespaltete Zunge huschte kurz zwischen ihren weißen Zähnen hervor, ihr Gesicht wurde schneeweiß und ihre Pupillen wurden so groß, dass das Schwarz fast das ganze Auge verdeckte. Old Mac klatschte begeistert in die Hände und Lilli erstarrte.
    »Ok, ihr beiden. Lasst es einfach gut sein«, versuchte Lennox sich einzumischen , doch es war schon zu spät. Die Zeit stoppte, Lilli fror ein. Olivia schnellte vor und packte sie mit ihren schlanken Fingern am Hals. Ihre Lippen bewegten sich schon auf ihre Halsschlagader zu, die Zähne blitzten auf. Ich keuchte.
    »Olivia, tu das nicht! Lass sie los!«, ich eilte auf sie zu.
    »Tu es, tu es, Täubchen«, feuerte Old Mac sie an. In seinen Augen glomm grünes Licht und sein Gesicht war eine verzerrte Fratze. Blutdürstig, das war das Wort, das mir als erstes durch den Kopf ging. Ehe ich oder Lennox Olivia erreichen konnten, ruckte die Zeit vorwärts und Olivia schrie so schrill auf, dass meine Ohren klingelten. Lilli riss sich los und verpasste der überraschten Baobhan-Sith einen gezielten Tritt in den Bauch. Sie verlor das Gleichgewicht, kam auf allen vieren auf, aber innerhalb eines Wimpernschlags stand sie wieder kampfbereit vor Lilli. Auf Lillis Stirn sammelten sich schimmernde Schweißperlen. Sie kämpfte.
    Ihre rechte Hand hatte sie zu einer Faust geballt, als halte sie etwas. Olivia bewegte sich kein Stück mehr, ihre Augen waren weit geöffnet. Was geschah hier n ur?
    »Hört sofort auf damit!« Meine Stimme geriet schief , ich wusste nicht, wem ich helfen sollte, wer die Hilfe nötiger hatte. Lennox stand genauso unschlüssig vor den beiden und redete auf sie ein. Olivias Hand griff langsam an ihre Brust und ihre Lippen bewegten sich flüsternd. Dann öffnete Lilli ihre weißen Finger und als hätte man die Fäden einer Marionette zerschnitten, fiel Olivia nach vorne über. Auch Lilli sank auf die Knie.
    »Mach das nie wieder, hörst du?«, flü sterte Olivia und fixierte die Hexe mit einem gefährlichen Blick, der keinen Zweifel daran ließ, dass sie Mordgedanken hegte.
    »Das wollte ich auch gerade sagen«, erwiderte Lilli atemlos. »Tut weh, was?« Jetzt verzog sich ihr Gesicht zu einem Grinsen.
    »Wie hast du das gemacht?« Olivia versuchte sich wieder aufzurichten und blieb in der Hocke sitzen.
    »Ich habe deinem Dämon Feuer unterm Arsch gemacht. Ich hatte da so eine Idee, in dem Moment, als ich wusste, was du vorhast. Und ich habe die Bücher lange studiert.« Lilli strich sich die Haare, die sich aus ihrem Zopf gelöst hatten, aus dem Gesicht. Old Mac schwebte in sicherer Entfernung an der Raumdecke und brummelte vor sich hin.
    »Ich habe außerdem an eure Zukunftsvisionen gedacht.« Jetzt sah sie sich zu mir

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