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Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Titel: Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
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aller anwesenden Zeitwandler eine gewisse Zeit isolieren, die Verbindung zu ihren Besitzern komplett kappen. Lennox sagte, es wäre für ihn ein Gefühl der absoluten Verlorenheit. Schrecklich und schmerzhaft. Allerdings schafften sie es nur wenige Minuten. Und das war eindeutig zu kurz. Als der Druck immer stärker wurde, dass ich mich besser mit einbringen sollte, war ich geflüchtet. Ich schaffte es einfach nicht, meinen eigenen Dämon so zu kontrollieren, dass er nicht gerade dann hervortrat, wenn ich ihn am wenigsten gebrauchen konnte. Er erschein, weil er sich angegriffen fühlte, und ich brach immer wieder die Übung ab. Manchmal, aber nur manchmal hatte ich ihn weitgehend unter Kontrolle. Aber ich mochte mir gar nicht vorstellen, wie es sein würde, an die fünfzig Dämonen beeinflussen zu müssen und den eigenen aus allem herauszuhalten.
    Ich wollte mich für einen Moment anderweitig nützlich machen und meinen Dämon nicht in seine Schranken verweisen. Old Mac verschwand urplötzlich durch ein riesiges Gemälde der Küstenlandschaft von Skye und ich blieb unschlüssig zurück. Meine Hände suchten nach einem Mechanismus, der das Bild zur Seite schwingen lassen sollte, aber ich fand nichts.
    »Verdammt , Old Mac«, fluchte ich in dem Halbdunkel des Flures und erschrak, als er plötzlich wieder genau neben mir stand.
    »Was gibt es denn für ein Problem, mein holdes Prinzesslein? Haben wir noch nie ein Gemälde von seinem Haken genommen?« Seine Augen funkelten vor Spott, während ich den schweren Goldrahmen von der Wand nahm. Ein Hauch abgestandener Luft kam mir entgegen, als ich mich durch den schmalen Schlitz quetschte und dem Geist folgte.
    »Ein bisschen schneller vielleicht?« Er lachte heiser und ich hätte ihn sehr gerne gewürgt. Mit einem laute n Ratschen zerfetzte ich meinen Pullover, als ich an irgendwas Spitzem hängenblieb. Wir müssten uns jetzt unter dem Salon befinden, überlegte ich, da der Gang immer tiefer in die Dunkelheit zu laufen schien. Old Mac konnte ich kaum noch sehen, nur ein grünlich schimmernder Fleck in der Ferne, der sich rasch entfernte.
    Ich öffnete meine Handfläche und flüsterte. Sofort entflammte das kleine blaue Licht, das mich besser sehen ließ. Dieser Weg war in den puren Stein geschlagen worden und wand sich nach rechts in die Tiefe. Ich meinte, das Ende ausmachen zu können und das Rauschen der Wellen zu hören. Mein Fuß blieb plötzlich an einem Hindernis hängen und ich schlug mir die freie Hand vor den Mund. Ich keuchte.
    »Darf ich vorstellen? Sir Horkan Mac Loyd. Mein Onkel.« Old Mac spu ckte eine kleine Flamme aus und ich erkannte den skelettierten Brustkorb und den eisernen Schild, an dem ich hängengeblieben war.
    »Mein Gott«, flüsterte ich und befreite mich von dem Anblick. Old Mac sagte nichts weiter und eilte voraus. Endlich spürte ich die frische Meeresluft , die hereindrang, dann trat ich um die letzte Biegung.
    Old Mac war verschwunden, lediglich ein Leuchten verriet mir , wie eine Spur, die er gelegt hatte, in welche Richtung ich musste. Ich spornte mich an, jagte den Kiesweg entlang, der vor dem Eingangsportal des Schlosses lag und kletterte einen brüchigen Abstieg zu den Klippen hinunter. Das laute Rauschen des Meeres verschluckte das Geräusch meiner Schritte. Versteckt in diesem Abhang, entdeckte ich eine Höhle. Die Spur von Old Mac führte hinein.
    »Mac?«, zischte ich. »Warte gefälligst auf mich!« Vorsichtig betrat ich den glatten Steinboden und sorgte erneut für Licht. Ich musste mich ducken, um weiter in den Schlund vorzudringen. Ob die Flut bereits kam? Ob sie bis in diese Höhle hereindringen würde? Der Stein wirkte grünlich, als schimmerten Algen auf ihm. Ich biss die Zähne zusammen und schob mich voran in einen Kriechtunnel vor mir, in dem ich gerade genügend Platz hatte zum Atmen. Hatte Old Mac nicht gesagt, dass es nur wenige Meter waren, bis er in dem Steinkreis endete? Warum kam mir der Weg so lang vor? Beinahe musste ich in die Hocke gehen, um voranzukommen, aber ich hielt mich zur Eile an. Meine Beine erlahmten jedoch und ich stoppte. Ich versuchte mich umzudrehen und konnte es nicht. Verdammt! War dies eine Falle? Mein Herzschlag beschleunigte sich und ich hastete gebückt weiter vorwärts. Immer wieder stolperte ich und schrammte schmerzlich an spitzen Steinen entlang.
    Bläulicher Nebel waberte mir entgegen und noch bevor ich es realisierte , stand ich im Freien.
    Endlich. Ein Seufze r löste sich aus mir. Ich

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