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Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Titel: Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
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konzentriert die Lippen zusammen.
    »Was soll das werden?«, fragte eine Stimme hinter ihnen. »Wollt ihr die Angreifer mit Papierkügelchen bewerfen?«
    Ich sah Lennox, wie er die Augen verdrehte. Lilli lachte spöttisch und schlenderte um sie herum. »Oder hofft ihr, dass sie sich an den scharfen Kanten schneiden?«
    »Wie wär’s, wenn du dich nützlich machst, Madame Lilli , und uns üben lässt?«
    Ich fokussierte wieder mein Spiegelbild und dachte an Valerie. Wo war sie nur?
    »Sie ist nicht da«, flüsterte eine Stimme nahe an meinem Ohr und ich fuhr herum. Old Mac hob beschwichtigend seine knorrigen Arme und lächelte listig. Sein Schädel schimmerte und in seinen Augen flackerte es einmal unruhig.
    »Wer ist nicht da?«, fragte ich auf der Hut.
    Sein Gesicht wurde hart und er spuckte vor mir eine gelbliche Flamme aus, vor der ich zurückwich.
    »Kindchen, der Geist, der mit der einen Hand das Jenseits berührt und mit der anderen deine Seele.«
    »Valerie?«, hörte ich mich flüstern.
    Old Mac kam näher, während er seine Zähne zu einem Lächeln fletschte. »Ich weiß nicht, wie sie heißt, das hübsche Ding. Aber sie sieht beinahe so aus wie du. Sie ist kein vollwertiger Geist wie ich.« Er deutete auf seine Gestalt und legte den greisen Schädel schief.
    »Warum ? Was soll das heißen?« Als er sich grinsend von mir entfernte, machte es mir Mühe, ihm nicht nachzurennen. Aber ich befürchtete, es würde ihn nur zu perfiden Spielchen anstacheln. Also wandte ich mich bemüht ruhig von ihm ab und sah wieder zu dem Spiegel. Sofort war er wieder an meiner Seite und keckerte vor sich hin.
    » Hast du Lust auf ein Rätsel?«, fragte er und sein Schädel schimmerte unheimlich durch seine dünne Haut.
    »Nein, nicht wirklich.« Ich fixierte ihn fest und ließ meine Hand über seine graue Wange streichen, die sich eiskalt anfühlte. Ich schauderte , wollte mir aber nichts anmerken lassen. Old Mac erstarrte, er schien die Luft unter meiner Berührung anzuhalten. Ich lächelte freundlich und wandte mich wieder ab.
    »Ich sag es dir, ja? Ich verrate dir, was ich weiß, ja?«
    Als ich wieder zu ihm sah, war er in seine junge Gestalt gefallen und wirkte eine wenig so, wie ein verzweifelter Hund, dem man sein Stöckchen vorenthielt. »Ich sag es dir«, sagte er noch mal tonlos neben mir, lehnte sich lässig an den Spiegel und lächelte.
    »Sie ist mal hier, mal dort. Du hältst sie hier, in dieser Welt. Nur du. Aber dann und wann verflüchtigt sich dieses winzige Fragment ihrer Seele und sucht den Kontakt zu dem Rest. Sie existiert in Wirklichkeit in einem Zwischenraum und wartet darauf, wieder ganz zu werden. Das kann sie aber erst, wenn ihre Aufgabe zur Gänze erfüllt ist.«
    Jetzt schien Old Macs Gestalt zu wachsen und seine Hand legte sich auf meine Schulter. Mein Dämon huschte hervor, ich bemerkte seine Kraft und das Schimmern meiner Haut. Old Mac Loyd zuckte zurück und zog die Schultern höher, als würde er seinen Kopf einziehen wollen. Trotzdem lächelte er mit einer ungewohnten Sanftheit.
    » Du rufst sie. Und sie wird auch kommen. Trotzdem kann sie dir nicht sagen, was du wissen willst, meine Schöne.« Seine Stimme war ein heiseres Flüstern und er kam mir wieder schrecklich nah.
    »Was will ich denn wissen?«, fragte ich behutsam und knetete unbehaglich meine Hand.
    »Du willst wissen, wie du die Zukunft, die du gesehen haben magst, abwenden kannst.« Er zog seine buschigen roten Augenbrauen hoch und schnalzte auffordernd mit der Zunge.
    »Kann ich sie denn abwenden?«, fragte ich viel zu schnell und biss mir auf die Lippe.
    Er grinste wissend. »Und wenn das so wäre?«, fragte er lauernd zurück.
    Das durfte doch wohl nicht sein Ernst sein?
    »Old Mac, möchtest du mir helfen und sagen, wie ich die Zukunft verändern kann, oder lieber nicht?« Ich war ganz ruhig und lächelte warm.
    Er blinzelte und berührte meinen Arm. Kalt, so kalt, dachte ich. »Die Entscheidung, was den Kampf angeht, ist knapp. Aber ich habe eine Möglichkeit gesehen.«
    »Was für eine Möglichkeit ? Wie wir gewinnen können?« Ich spürte, wie groß meine Augen wurden.
    »Nein , du Dummerchen. Gewinnen werdet ihr nicht«, sagte er bedauernd. Sein Lächeln verrutschte für einen Augenblick und Flammen zuckten in seinen dunklen Pupillen. »Aber ihr würdet überleben.«
    Na, das war doch schon mal was. Am liebsten hätte ich nach Lennox geschrien und alle anderen zu uns gerufen, um das eben Gehörte zu teilen, aber ich wusste,

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