Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)
in meinem Haar und ließ mich gewähren. Ich spürte das Schlagen seines Herzens mit jeder Faser meines Körpers. Seine Kraft trieb zu mir über und ich ließ meinen Kopf in den Nacken fallen. Ich seufzte wohlig und ein Schauer rannte mir über den Rücken. Die eben noch so angespannten Muskeln des Mannes wurden weicher. Meine Stirn legte sich an seine Schulter, seine Hände wanderten über meine Hüften und ich begann sie zu bewegen, während seine Finger tiefer glitten. Sein Atem beschleunigte sich.
Meine Lippen fanden seinen Hals und pressten sich fest an ihn. Sogen an seiner Lebenskraft , während er unter der Schwäche seufzte, die ich ihm brachte. Mein Dämon vibrierte und begann zu singen. Alte Lieder, die mir zugleich so fremd wie auch vertraut waren. Sie handelten von Macht, Verführung und altem Wissen. Langsam rieb ich mich an dem jungen Mann, ohne dass ich es meinem Körper befahl. Ich rückte von ihm ab, sah zu ihm auf, in sein blasses Gesicht. Er lächelte milde, die grauen Augen schläfrig und halb geschlossen. Ich stoppte den Energiefluss und griff in seinen Hemdkragen. Genug! Der Zauber war vorbei.
Bereitwillig und gehorsam gab mein Dämon Ruhe und sank leise in mir zurück. Ich war nicht mehr hungrig. Zufrieden und ohne ein Wort trat ich fort und zurück durch die offene Tür. Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht, während ich sie schloss. Den verliebten Blick des Mannes in seinem Zimmer einschloss. Ich fühlte mich unglaublich gut. Ein wenig böse. Aber gut.
Schnellen Schrittes ging ich weiter den Korridor entlang zu Louisas Zimmer und klopfte dreimal an. Das taten wir immer, wenn es Nacht war und eine die andere besuchte.
Ich wartete kein Herein ab. Ich konnte sicher spüren, dass sie schlief. Leise drückte ich die Klinke und schlüpfte hinein. In dem Schein einer einzelnen Kerze sah ich sie unter der dicken Daunendecke ihres Bettes liegen.
»Louisa«, flüsterte ich und setzte mich auf die Bettkante. Sie rührte sich und wich erschrocken zurück. Eine Art Furcht , die sie empfand, traf mich wie eine Ohrfeige, bevor sie sich wieder entspannte und sich die Augen rieb.
»Hey …« Ich versuchte ein Lächeln und strich zögerlich über ihre dünne Schulter.
»Hanna?« Ungelenk setzte sie sich auf und legte fragend den Kopf schief. »Was?« Ihre Blicke waren abschätzend. »Du bist … anders.«
Ich machte einen Systemcheck. Alles fühlte sich an wie sonst. Nein, nicht ganz … Ich war satt und ich hielt immer noch das Band zu meinem Dämon. War es die Entwicklung, die voranschritt, die sie meinte?
»Louisa, ich habe mich gerade ernährt . Mein Dämon ist noch nah bei mir. Ist es das?«, brachte ich beinahe entschuldigend hervor.
Sie streckte mir ihre Hand entgegen und strich mir über die Wange. »Du siehst anders aus … aber sehr schön. Eisigschön.« Ein verträumtes Lächeln hing auf ihren Lippen und sie kam näher heran.
Ich versuchte zu verstehen, was sie meinte. Eisigschön? »Was meinst du damit?«
Louisa machte ein angestrengtes Gesicht. »Du bist sonst so hübsch wie Zuckerwatte.« Dann schob sie kurz ihre Unterlippe vor. »Und jetzt wie Honigmentolbonbons.«
Ich prustete los und Louisa stimmte mit ein. Jetzt war sie wieder ganz entspannt. Mit Schwung hob ich die Decke an und kuschelte mich an das kleine Mädchen mit den Pfefferkuchenaugen. Sie kreischte heiser auf, als meine kalten Füße auf ihre Beine trafen, dann ließ sie sich von mir in die Arme schließen.
»Louisa, wir sind hier nicht sicher.«
Sie blieb still in meinen Armen und atmete langsamer aus.
»Ich werde von hier verschwinden.«
Jetzt versteifte sie sich neben mir und schob mich von sich. »Nein, Hanna!« Ihre Stimme brach. »Lass mich hier nicht alleine.«
Ich fasste sie fester an ihren schmalen Armen. »Nein … Ich bitte dich, mit mir zu kommen.«
Sie entspannte sich und forschte in meinem Gesicht.
»Wir müssen untertauchen und Lennox finden. Aber ich habe Angst um dich. Dass ich dich in Gefahr bringe, wenn ich dich mitnehme.«
Louisa schüttelte heftig den Kopf. »Ich werde mitkommen. Ich bin stärker, als du denkst.« Sie runzelte ihre Stirn. »Du bist meine Schwester.«
Erleichtert lächelte ich und stellte fest, wie schön ich ihre Worte fand. »Ja, wir sind Schwestern. Seelenschwestern«, ergänzte ich. Meine Lippen trafen auf ihre Wange und wir rückten näher aneinander heran.
»Aber wie willst du hier weg ? Die Zaubermauer …«
Ja, daran hatte ich auch schon gedacht. »Solange
Weitere Kostenlose Bücher