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Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)

Titel: Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Kamp
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der Schutzwall existiert , kommen wir hier nicht heraus. Aber nach der Hochzeit morgen Abend werden wir alle diesen Ort verlassen. Also muss der Zauber aufgehoben werden. Ich weiß nicht genau, wie die Reise angetreten werden soll. Aber ich habe etwas entdeckt.«
    Luisas Augen wurden groß.
    »Im hinteren Teil des Anwesens gibt es Pferde. Kannst du reiten?«
    Louisa sah aus , als würde sie darüber nachdenken, ob ich den Verstand verloren hatte.
    »Ich sattle die Pferde schon am frühen Morgen und packe alles , was wir brauchen, in die Satteltaschen. Die Straße führt vom Haupthaus in die entgegengesetzte Richtung fort und auch der Helikopter Platz ist auf der anderen Seite des Anwesens. Wir werden, kurz bevor es losgehen soll, noch einmal in das Haus verschwinden. Ich habe mitbekommen, dass der Zauber etwa eine Stunde vor Abreise gelöst werden soll, da er eine Weile braucht, um sich aufzulösen.«
    Louisa nickte nachdenklich und zwirbelte eine lange Locke.
    »Dann laufen wir zu den Pferden und reiten direkt hinter dem Stallgebäude über die Weide, hin zu dem kleinen Wald. Ich bin mir sicher, dass dahinter eine Schlucht liegt, durch die eine Bahnlinie führt. Zumindest ist das auf alten Karten aufgezeichnet, die ich gefunden habe. Wenn wir es dahin schaffen, dann …«
    »Das ist verrückt «, stellte Louisa grinsend fest und fügte hinzu: »So machen wir’s.«
    Zuversichtlich legte ich mich auf den Rücken und starrte an die Decke, an der die Schatten der unruhigen Kerze tanzten, im selben Takt wie mein aufgeregtes Herz.

Feinde in eigenen Reihen
     
     
    Schläfrig zog ich die Beine an meinen Körper. Louisa schlief unruhig und ballte ihre Hände zu Fäusten.
    Ich war mir nicht sicher, ob wir denselben Traum träumten. Aber ich war bei ihr in dieser verstörenden Situation. Mit ihr verbunden, in einer anderen Zeit, in einem anderen Raum. In dem grellen Licht eines Zimmers mit sterilen Möbeln, das ich nie wieder vergessen sollte. Louisas Haar war zu acht dünnen Zöpfen geflochten, mit denen ihre rechte Hand spielte. Sie saß auf dem Schoß einer Frau mit verschlossener Miene, die einen weißen Arztkittel trug. Beruhigend strich sie dem Kind über den Rücken, das immer wieder sein Gesicht schutzsuchend an die Brust der hageren Frau drückte.
    »Ich bitte Sie, Dr. Eckhard«, begann sie zu sprechen, die Falten auf ihrer Stirn vertieften sich. »Es ist bei ihr vollbracht. Das Kind hat keinerlei Fähigkeiten, die als bedenklich einzustufen sind. Sie ist geheilt, ein ganz normales Mädchen.«
    Die raue Stimme der Frau in Weiß war bittend aber irgendwie auch eingeschüchtert. Sie versuchte es zu verbergen, aber es wollte ihr nicht ganz gelingen. Ihr Gegenüber, ein Mann Mitte vierzig in einem langen Kittel, stand vor einem Regal und zog eine Spritze auf. Sein Blick war eisig, als er auf den der Frau traf.
    »Wir verfahr en mit ihr wie mit den anderen vier ihrer Art«, erwiderte seine Stimme schneidend. Jetzt stieß die Frau hart die Luft aus und das Mädchen begann zu weinen.
    »Hör en Sie doch auf. Sie können nicht immer wieder diese Kinder erschaffen und sie dann einschläfern wie einen räudigen Hund.«
    Henry? Ich schrie innerlich auf. Das war eindeutig die Stimme meines Onkels. Jetzt konnte ich ihn erkennen. Er stand an einer Wand des Raumes und rückte sich angespannt seine Brille auf der Nasenwurzel zurecht. Flüchtig sah er zu dem Mädchen mit den Zöpfen, das offensichtlich versuchte die Tragweite der gesprochenen Worte zu verstehen.
    »Ich bea nspruche sie als meine Tochter. Ich werde sie aufziehen wie mein eigen Fleisch und Blut. Dann ist sie unter unserer Kontrolle und es wird nichts zu befürchten sein«, brachte die Frau in Weiß schnell und mit etwas mehr Kraft hervor. »Es muss keiner erfahren. Unsere Ergebnisse haben wir. Wir brauchen keine Mischwesen mehr zu erschaffen, um sie dann zu vernichten. Und es muss niemand erfahren, dass wir dieses Mädchen verschonen.«
    »Nummer Vier. Sie hat keinen Namen. Hören Sie auf mit dem sentimentalen Gewäsch.« Der Arzt hob die Spritze vor seine Augen und ließ die Flüssigkeit ein wenig aus ihr heraustreten, um anschließend mit ihr auf die Frau und das Mädchen zuzugehen.
    Henry legte seine Hand auf die Schulter des Arztes und hielt ihn zurück. »Seien Sie kein Monster. Dieses Kind ist erst zwei Monate alt. Wir haben sie erfolgreich behandelt. Der Dämon ist tot. Ihre Hexenkräfte existieren nicht. Alles ist Hunderte Male getestet worden.«
    Ungehalten

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