Cherryblossom 2 - Nymphenherz (German Edition)
Person eigentlich so nerven ?« Olivia fixierte die brünette Frau mit eisigem Blick.
»S chwester, kann es sein, dass wir ein wenig zur Stutenbissigkeit neigen?«, fragte Luca mit aufreizender Gelassenheit.
Olivia stieß geräuschvoll die Luft aus und Lennox entwich ein erstickter Laut. Beide Frauen sahen ihn wie auf ein Zeichen an und mussten feststellen, dass er sich kaum halten konnte vor Lachen. »Also, Frauen ! Soll euch verstehen wer will, aber ihr könnt einen wirklich hervorragend von einer Weltuntergangsstimmung ablenken, wenn es drauf ankommt.«
Luca und Olivia sahen sich an. Dann zogen sich Olivias Augenbrauen zusammen und sie legte ihren Kopf schief, ohne Luca aus den Augen zu lassen. Ihre Hand kramte in ihrer Hosentasche, in der sie Luca’s Edelstein verstaut hatte. Kurz darauf ließ Olivia feinen Sand zu Luca herüberrieseln. Diese lächelte still.
»Bei deiner Gabe gibt es wohl einen kleinen Haken, wie mir scheint. Du übermächtige besondere Hexe«, höhnte Olivia und Lennox warf ihr einen drohenden Blick zu. »Ihre Zauber halten nicht an und jetzt weiß ich auch, warum sie wie eine Kirchenmaus lebt.«
Luca verdrehte ihre wasserblauen Augen und wandte sich an Lennox.
»Nein, ich kann die Materie nicht dauerhaft verändern. Nur für eine gewisse Zeit. Es fällt mir leichter, so lange das veränderte Objekt Körperkontakt mit mir hat. Oder ich mich selbst verwandle.«
Jetzt zuckte ein Lächeln in ihrem Mundwinkel und sie widmete sich Olivia. »Aber er klappt lange genug, um damit an Geld zu kommen. Und wenn du ein wenig mehr mit Intelligenz gesegnet wärst, wüsstest du, dass da kein Zusammenhang besteht. Meinen Lebensstil habe ich gewählt, es scheitert nicht an materiellen Gütern.«
Lennox erfasste Euphorie. »Also, kannst du uns auch verändern, solange wir in deiner Nähe sind?«
Auf Luca’s Stirn zeigte sich eine kleine Denkfalte. »Ja, das kann ich.«
»Nehmen wir einmal an, wir kommen auf dem Anwesen an, kannst du uns alle tarnen?«
Sie nickte.
»Wie lange?«
Sie dachte ein wenig darüber nach. »Ich denke, nicht mehr als drei bis vier Minuten, wenn überhaupt.«
Olivia ließ ein en spöttischen Ton hören.
»Das ist keine einfache Aufgabe, ich muss drei ziemlich große lebende Objekte verändern und umso weiter ihr euch von mir entfernt, u mso schwerer wird das Ganze. Es kostet enorm viel Kraft.« Sie warf Olivia einen giftigen Blick zu. »Und ich habe keine Energiequelle, die ich ungefragt bedienen kann. Mein Akku muss sich von ganz alleine wieder aufladen.«
Da unterbrach Lennoxʼ Stimme das gereizte Gezischel. »Also, könnten wir vielleicht nahezu unsichtbar hineinkommen in das Haus.«
Luca schob ihre Unterlippe vor, nickte und machte ein zuversichtliches Gesicht. »Oder hinaus. Es ist nicht unmöglich …«
»Nicht unmöglich hört sich so an, als könnte die Gute sich nicht festlegen, was ihre ach so glorreichen Fähigkeiten angeht. Womöglich manövriert sie uns direkt in eine Schwierigkeit, aus der wir anschließend nicht mehr herauskommen.«
»Es ist eine Option, die nicht mit Gold aufzuwiegen ist. Und nichts für ungut, aber kannst du zur Abwechslung vielleicht einfach mal den Rand halten?« Er wusste, dass es nicht ratsam war, Olivia so zurechtzuwe isen, konnte aber nicht anders.
»Hör zu , Olivia, wir können jede Hilfe gebrauchen, um Hanna und Louisa heile dort rauszubekommen.« Bittend blickte er zu ihr herüber und versuchte den neugierigen Blick der Hexe auszublenden.
»Ihr seid ja süß. Man könnte meinen , ihr seid Geschwister oder so. Kennt ihr euch schon lange oder wart ihr mal … nee, ihr wart ein Paar?!«
Jetzt reichte es Lennox und seine Stimme wurde hart. »Luca, es ist schön, dass du Interesse hast , uns zu helfen. Aber halte dich zurück, wenn dir deine Gesundheit lieb ist. Wir sind alle ein klein wenig gereizt, und bevor wir uns gegenseitig zerfleischen, sollte jeder von uns sich in Zurückhaltung üben. Sollte das nicht funktionieren … nun ja, wie soll ich es ausdrücken: Du bist die Zerbrechlichere von uns dreien.«
Luca’s Gesichtsausdruck wechselte von überrascht zu milde. »Entschuldigt, bitte … beide. Ich bin manchmal ein wenig direkt. Es liegt mir fern, Zwistigkeiten anzufachen. Ich werde mich ab jetzt bemühen, erwarte es aber auch von euch.« Sie lehnte sich entspannt zurück.
Lennox lächelte zufrieden und reichte ihr die Hand. Sie drückte erstaunlich fest zu für eine so zierliche Person.
Die restliche Zeit des Fluges
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